Coronavirus und die Folgen Boris Johnson hat Intensivstation verlassen

Covid-19 Patient Boris Johnson: Intensivstation verlassen
Foto: Pa Video/PA Wire/dpa- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält erste Schritte aus dem Corona-Stillstand nach den Osterferien für möglich.
- China verzeichnet den zweiten Tag in Folge einen leichten Anstieg bei den Neuinfektionen.
- Das benötigte Spezialvlies für Atemschutzmasken wird nach Angaben von Herstellern knapp.
20.30 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson muss wegen seiner Covid-19-Erkrankung nicht mehr auf der Intensivstation behandelt werden. Er sei auf eine normale Station verlegt worden, teilte eine Regierungssprecherin am Donnerstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
20 Uhr: Die US-Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) melden Stand Mittwoch 1942 weitere Tote und 32.449 neue bekannte Infektionen. Nach ihrer Zählung sind damit insgesamt 14.696 Tote und 427.460 Infizierte verzeichnet.
- In Italien steigt die Zahl der Infizierten und Toten wieder. Das Katastrophenschutzamt gibt 610 Tote bekannt nach 542 am Vortag. Auch wurden 4204 neue Infektionsfälle verzeichnet nach 3836. Insgesamt sind damit 143.626 Erkrankte und 18.279 Tote gemeldet.
19 Uhr - Der Gouverneur von New York warnt vor weiteren Wellen der Coronavirus-Epidemie. Die Influenza-Pandemie von 1918 habe drei davon aufgewiesen, sagt Andrew Cuomo. In dem Bundesstaat wurden nach seinen Angaben zuletzt 799 Tote verzeichnet nach 779 am Vortag - der dritte Tag in Folge mit einem Rekord. Allerdings habe sich die Zahl der Einlieferungen ins Krankenhaus mit 200 mehr als halbiert - das sei die niedrigste Zahl "seit dem Beginn dieses Alptraums".
18.30 Uhr - Eurogruppen-Chef Mario Centeno sagt, die europäischen Finanzminister seien "sehr nah" an einer Einigung auf Corona-Hilfen für stark betroffene Länder.
17.00 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will Diplomaten zufolge bald einen Aufruf für eine Milliarden Dollar oder mehr zum Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie starten. Es könnten auch "mehrere Milliarden" sein, sagt einer der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Ein WHO-Sprecher lehnt eine Stellungnahme ab.
16.30 Uhr - Die US-Regierung will Finanzminister Steven Mnuchin zufolge als nächstes Hilfen für die angeschlagenen Fluggesellschaften angehen. Dies sei die "nächste große Sache", sagt er dem Sender CNBC. Er werde Präsident Donald Trump im Laufe des Tages über den Stand der Verhandlungen mit den Konzernen informieren. An der Wall Street liegen die Aktien von Gesellschaften wie United Airlines, American Airlines und Spirit AeroSystems um bis zu 14 Prozent im Plus.
- Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will das Kurzarbeitergeld über die übliche Bezugsdauer von zwölf Monaten hinaus für diejenigen Beschäftigten ausweiten, die bereits im vorigen Jahr in der betrieblichen Zwangspause waren. Er werde für diese Fälle die Zahlung kurzfristig bis Ende 2020 verlängern, kündigt der SPD-Politiker an.
16 Uhr - Das Virus wird laut Bundeskanzlerin Angela Merkel so lange ein Bedrohung sein, bis ein Impfstoff gefunden und die Bevölkerung immunisiert ist. "Das heißt nichts anderes als: leben mit dem Virus", sagt Merkel. "Das ist nicht verschwunden. Auch wenn sich einen Tag mal weniger Leute anstecken."
15 Uhr- Der Schweizer Rückversicherungskonzern Swiss Re rechnet infolge der Coronavirus-Epidemie mit einer tiefen, aber kurzlebigen Rezession. Die globale Wirtschaftsleistung dürfte demnach dieses Jahr um 1,2 Prozent schrumpfen. In den USA dürfte das Minus drei Prozent betragen und in der Euro-Zone 4,5 Prozent. "Wir gehen von einer atypischen Rezession aus, die doppelt so tief und mehr als doppelt so schnell wie die globale Finanzkrise von 2008 sein wird." Der Abschwung dürfte aber auch relativ kurzlebig sein, solange die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie erfolgreich seien.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt auf eine Einigung in der Gruppe der Euro-Länder auf Milliardenhilfen unter anderem für Italien und Spanien noch im Laufe des Tages. Merkel verweist auf die diskutierten Hilfen über den Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM), die Europäische Investitionsbank (EIB) und über einen europäischen Fonds für Kurzarbeitergeld. Das zusammen summiere sich auf "ziemlich viele Milliarden", und sie hoffe, "dass sie heute beschlossen werden können".
- Merkel sieht derzeit keine Notwendigkeit, die Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie zu verschärfen. Sie mahnt in Berlin, auch über Ostern mit Konzentration und Disziplin die Kontaktbeschränkungen einzuhalten. "Wir können uns sehr, sehr schnell das zerstören, was wir jetzt erreicht haben", sagt Merkel. Die Entwicklung der Infektionszahlen gebe "Anlass zu vorsichtiger Hoffnung".

IWF-Chefin Kristalina Georgiewa
Foto: Keystone / DPA14.15 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem katastrophalen Jahr für die Weltwirtschaft. Zu erwarten sei die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression. "Wir sind mit einer noch nie dagewesenen Krise konfrontiert", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag kurz vor Beginn der Frühjahrestagung, die dieses Jahr nur virtuell stattfinden kann. "Ich habe aber keinen Zweifel, dass wir die Herausforderungen meistern werden." Ermutigend sei zum Beispiel, dass Regierungen rund um den Globus bereits rund acht Billionen Dollar an Finanzhilfen bereitgestellt hätten.
13.45 Uhr - Nach jahrelangem Job-Boom ist die Arbeitslosigkeit in Irland im März auf 16,5 Prozent gestiegen und hat sich damit mehr als verdreifacht. Dieser Wert umfasse auch Menschen, die wegen der Coronavirus-Krise Nothilfen erhielten, erklärt das nationale Statistikamt. Seit Beginn der aktuellen Datenerhebung vor 37 Jahren liegt der Rekordwert der Arbeitslosigkeit bei 17,3 Prozent aus dem Jahr 1985. Damals war Irland allerdings ein deutlich ärmeres Land.

Irische Flagge: Mit der Corona-Krise ist in Irland im März der Arbeitsmarkt schwer unter die Räder gekommen
Foto: Jeremy O'Donnell/ Getty Images13.15 Uhr - Chinesische Ärzte aus dem Coronavirus-Schwerpunkt Wuhan haben nach eigenen Angaben gute Erfahrungen mit dem HIV-Medikament Kaletra gemacht. "Wir glauben, dass die Einnahme dieses Medikaments vorteilhaft ist", sagt der Chef der zentralen Coronavirus-Klinik für schwere Krankheitsverläufe in der Millionenstadt, Zhang Dingyu. Er widerspricht damit einer anderslautenden Studie, die im vergangenen Monat im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde. So hätten drei medizinische Fachkräfte der Klinik zwei bis drei Tage nach Auftreten von Covid-19-Symptomen das Mittel eingenommen, und letztlich habe sich der Zustand ihrer Lungen deutlich gebessert. Kaletra ist eine Generika-Version des Mittels Lopinavir/Retonavir des US-Pharmakonzerns AbbVie.
13.00 Uhr - In der Schweiz hat sich der Zuwachs an Infektionen wieder etwas beschleunigt. Die Zahl der Infizierten stieg gegenüber Mittwoch um 785 auf 23.574. In den drei Tagen davor hatte das Plus 547, 590 beziehungsweise 552 betragen. Bislang sind 756 Personen an der Erkrankung gestorben - 51 mehr als am Mittwoch.
- Die EU-Kommission hat Österreichs 15 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für die Wirtschaft genehmigt, teilte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit.
- Finnland hat die meisten Beschränkungen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus um einen Monat bis zum 13. Mai verlängert. Dazu gehöre das Verbot öffentlicher Versammlungen von mehr als zehn Personen sowie die Schließung öffentlicher Dienste wie Bibliotheken und Schulen, teilt die Regierung in Helsinki mit. Zuvor hatte sie bereits beschlossen, dass alle Restaurants bis Ende Mai geschlossen bleiben müssen.

Bundesarbeitsagentur: 650.000 Betriebe haben Kurzarbeit angezeigt
Foto: imago images12.45 Uhr - Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, hat die EU-Staaten zur Solidarität im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise aufgerufen. "Die Staaten müssen einander unterstützen", schrieb Lagarde in einem Gastbeitrag im "General-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). "Wenn nicht alle Länder wieder vollständig genesen, werden die anderen darunter leiden. Solidarität ist also im Grunde genommen Eigeninteresse."
- Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt dazu, die Kontaktbeschränkungen auch über Ostern "konsequent durchzuhalten", auch wenn dies bei schönem Wetter schwerfalle. Nur dann könne aus der Abschwächung der Infektionsrate ein verlässlicher Trend werden, der es erlaube, über eine schrittweise Lockerung der verfügten Einschränkungen zu sprechen, sagt der CDU-Politiker in Berlin. Die zur Eindämmung der Corona-Pandemie verfügten Regeln wie etwa ein Mindestabstand von eineinhalb Metern untereinander und ein Verzicht aufs Händeschütteln werden dem Bundesgesundheitsminister zufolge noch für eine längere Zeit gelten. "Das wird definitiv etwas sein, was uns im Alltag noch über viele, viele Monate begleitet", sagt Spahn in Berlin.
- In Ungarn sollen die Banken eine Sonderabgabe zahlen, wie Finanzminister Mihaly Varga nach einem Treffen mit dem Branchenverband ankündigt. Dadurch sollen umgerechnet rund 150 Milliarden Euro in die Staatskasse kommen zur Bewältigung der Corona-Krise. Varga zufolge sollen die Banken für die Zahlung aber einen Ausgleich erhalten. Die Summe werde in den kommenden fünf Jahren von den Sondersteuern abgezogen, die sie zu entrichten haben.
12.30 Uhr - Nach den Erfahrungen aus der Corona-Krise hält CSU-Chef Markus Söder eine grundlegende Reform des deutschen Gesundheitswesens für unverzichtbar. Zwar glaube er, dass das deutsche Gesundheitssystem viel besser vorbereitet war als viele andere in der Welt. "Aber wir müssen nun noch einen deutlichen Zahn zulegen", sagte der bayerische Ministerpräsident in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. Deutschland brauche eine Notfall-Versorgung, wenn es um Medikamente, Material und Produktionskapazitäten im eigenen Land gehe sowie eine bessere Bezahlung im gesamten Medizinsektor, betonte Söder. "Dazu gehört auch eine bessere Krankenhausfinanzierung, um für Notfälle und Intensivmedizin besser ausgestattet zu werden."
- Das Pharmaunternehmen CureVac will im Frühsommer eine klinische Studie für einen Impfstoff gegen das Coronavirus beginnen. "Im Juni, spätestens im Juli wollen wir mit rund 100 Personen starten", sagte ein Sprecher des Unternehmens. Erste Ergebnisse werden demnach dann ein paar Wochen später erwartet. Sollten diese positiv sein, soll die nächste klinische Studie mit ein paar Tausend Versuchsteilnehmern erfolgen.
- Spanien steht nach den Worten von Ministerpräsident Pedro Sanchez am Anfang des Rückgangs der Coronavirus-Epidemie. Er rief am Donnerstag alle politischen Parteien auf, sich einem Pakt zur Wiederbelebung der Wirtschaft im Land nach dem Ende der Gesundheitskrise anzuschließen. "Das Feuer kommt allmählich unter Kontrolle", sagte Sanchez im Parlament. "Der Krieg gegen das Virus wird ein vollständiger Sieg sein." Er sprach vor einem fast leeren Plenum, weil mehr als 300 Abgeordnete wegen der massiven Beschränkungen des öffentlichen Lebens nur per Videoschaltung an der Sitzung teilnahmen. Sie sollten darüber abstimmen, ob der Notstand im Land um zwei Wochen verlängert wird. Dann müsste die Bevölkerung bis zum 26. April zu Hause bleiben.
12.15 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat Vorschläge der EU-Kommission begrüßt, die Corona-Auflagen je nach Lage vor Ort nur langsam und kontrolliert zu lockern. "Dass wir nicht von heute auf morgen das gesellschaftliche öffentliche, wirtschaftliche Leben von null auf hundert wieder hochfahren, das versteht sich von selbst", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Das ist der Kern des Kommissionsvorschlags." Die EU-Kommission hatte Vorschläge für eine Exit-Strategie zur Lockerung der in der Pandemie verhängten Beschränkungen erarbeitet. Auf Wunsch einiger Staaten wurde die Veröffentlichung aber auf nach Ostern verschoben, um nicht zu früh eine Debatte über ein Ende der Kontaktsperren loszutreten. Der Deutschen Presse-Agentur liegt das Brüsseler Strategiepapier bereits vor.
- Reisende aus Europa und nicht aus Asien haben das Coronavirus Sars-CoV-2 hauptsächlich in den Großraum der US-Metropole New York gebracht. Zudem zirkulierte das Virus bereits seit Mitte Februar und damit Wochen, bevor der erste bestätigte Infektionsfall bekannt wurde, berichtet die Zeitung "The New York Times" unter Bezug auf Studien. Die Stadt New York und der gleichnamige Bundesstaat sind in den USA besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffen. Mehr als 6200 der bisher US-weit mehr als 14 800 Toten gab es dort.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellt Bedingungen, damit die Kontaktverbote und sonstiges Beschränkungen womöglich nach Ostern gelockert werden können (siehe Eintrag in diesem Blog um 04.45 Uhr)
Foto: DPA/Fabian Sommer12 Uhr - In Deutschland sind bis Donnerstagvormittag mindestens 108.200 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 10.20 Uhr: mehr als 103.100 Infektionen). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Mindestens 2079 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 10.20 Uhr: 1819).
11.30 Uhr - Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat eindringlich vor einem Auseinanderfallen der Europäischen Union in der Folge der Corona-Krise gewarnt. "Die EU ist in Gefahr, wenn es keine Solidarität gibt", sagte der sozialistische Politiker am Donnerstag im Parlament in Madrid.
11 Uhr - Die EU-Kommission wünscht sich bei der künftigen Lockerung der Notfall-Maßnahmen wegen der Corona-Krise enge Absprachen unter den Mitgliedstaaten und mit Brüssel. "Bevor sie Maßnahmen zurücknehmen, sollten die Mitgliedstaaten zumindest die Kommission und sich gegenseitig rechtzeitig informieren und die jeweils anderen Sichtweisen berücksichtigen", heißt es in einem Text, über den die Kommission bei ihrer wöchentlichen Sitzung am Mittwoch beraten hatte und der AFP am Donnerstag vorlag.
- Der frühere EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zeigt sich aufgeschlossen für eine gemeinsame Schuldenaufnahme von EU-Ländern in Krisenfällen. Für eine kurzfristige Antwort auf die Notlage wegen der Viruskrise seien sogenannte Corona-Bonds jedoch nicht geeignet. Es würde "Monate und Monate" brauchen, um die nötige Finanzarchitektur dafür aufzubauen, sagte der Luxemburger, der von 2014 bis 2019 die mächtige EU-Behörde führte, der französischen Tageszeitung "Libération" (Donnerstag).
10.30 Uhr - Bundesweit haben nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 650.000 Betriebe Kurzarbeit wegen des Coronavirus angekündigt. Die Zahl sei binnen einer Woche um knapp 40 Prozent gestiegen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Berücksichtigt seien dabei Anzeigen bis zum vergangenen Montag (6. April).
10.00 Uhr - Nach Hinweisen auf einen Betrugsverdacht hat das Land Nordrhein-Westfalen die Zahlung der Corona-Soforthilfe für Soloselbstständige und Kleinstbetriebe vorerst gestoppt. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium teilte am Donnerstag mit, es sei bereits am Dienstag nach Hinweisen auf Fakewebseiten Strafanzeige wegen Betrugs erstattet worden. In Abstimmung mit dem Landeskriminalamt (LKA) sei am Mittwochabend der Stopp verfügt worden.
09.15 Uhr - Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hält eine Lockerung von Verboten im Kampf gegen die Pandemie bald für möglich. Einige Maßnahmen könnten bis Ende April heruntergefahren werden, wenn Wissenschaftler eine Verlangsamung der Virusausbreitung bestätigten, sagt Conte in einem BBC-Interview. "Wir müssen Bereiche aussuchen, die ihre Aktivität wieder hochfahren können." Italien müsse aber vorsichtig bleiben. Es seien nur schrittweise Erleichterungen denkbar.
09.00 Uhr - Der Gesundheitszustand des britischen Premierministers Boris Johnson bessert sich nach Angaben seiner Regierung. Johnson habe sich aufsetzen und mit dem medizinischen Personal sprechen können, sagt Kulturminister Oliver Dowden dem BBC-Fernsehen. "Ich glaube, es läuft besser für ihn." Der mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Johnson sei weiter auf der Intensivstation.
- Lloyd Blankfein, Ex-Chef der US-Bank Goldman Sachs, nimmt die Situation in der Corona-Krise offenbar mit Humor. Auf Twitter schrieb Blankfein, er befinde sich nun seit vier Wochen in Quarantäne, inzwischen sei das Risiko, durch seine Frau getötet zu werden, größer, als durch das Virus.
Blankfeins augenzwinkernde Bemerkung amüsierte allerdings nicht alle Twitter-Nutzer gleichermaßen. Eher schon im Gegenteil: In den Kommentaren unter dem Tweet verwiesen viele auf die nach wie vor hohe Zahl an Menschen, die etwa in New York nach wie vor tatsächlich durch die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19 sterben. Der Tenor: Blankfeins Kritiker wünschten ihrerseits der Gattin des Ex-Bankers viel Erfolg bei dem angedeuteten Vorhaben. Der 65-jährige Blankfein, der vor allem in der Finanzkrise 2008 zur umstrittenen Figur wurde, polarisiert offenbar nach wie vor das Publikum.
- Die Fluggesellschaft Air France-KLM rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie noch bis Ende Mai mit einem weitgehenden Ausfall ihres Geschäfts. Mehr als 90 Prozent des Flugangebots blieben bis dahin voraussichtlich ausgesetzt, teilte die Airline mit. Bis dahin flögen die Flugzeuge des Konzerns in einem Grundangebot nur wenige Städte an. Wie es anschließend weitergehe, sei derzeit noch nicht zu sagen. Im März beförderten die Konzerngesellschaften nicht einmal halb so viele Passagiere wie ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Maschinen verschlechterte sich von 87,6 auf 67,1 Prozent.
08.45 Uhr - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat dafür plädiert, die Debatte in der EU über Hilfen für von der Viruskrise hart getroffene Länder nicht nur auf Corona-Bonds zu fokussieren. "Ich glaube nicht, dass wir uns auf Corona-Bonds fixieren sollten. In Europa brauchen die Dinge immer etwas mehr Zeit als wir es wünschen, aber wir finden immer eine Lösung," sagt "Le Parisien". Es könne andere Formen der Solidarität geben unter den europäischen Ländern. Dazu gehörten Ausgaben aus einem gemeinsamen Haushalt oder ein Wiederaufbaufonds zur Finanzierung von mehr Wachstum bei Digitalinvestitionen nach der aktuellen Krise.
08.15 Uhr - Der brasilianische Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta will im Kampf gegen das Coronavirus den Dialog mit den in Armenvierteln herrschenden Drogengangs suchen. In diesen Vierteln hätten die Drogengangs und paramilitärische Milizen das Sagen, begründete er sein Vorhaben. Deshalb müsse mit diesen Gruppierungen über eine Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Pandemie gesprochen werden. Laut einem Zensus aus dem Jahr 2010 leben in Brasilien rund 11,5 Millionen Menschen in den Armenvierteln. Eine große Welle von Coronavirus-Infektionen in den Favelas wurde zwar bislang nicht festgestellt. Doch gibt es große Sorgen, dass sich das Virus wegen der oft schlechten hygienischen Bedingungen und der beengten Wohnverhältnisse in diesen Vierteln dort rasch ausbreiten könnte.
07.50 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier dringt auf eine Einigung der Finanzminister der Eurogruppe über milliardenschwere Hilfen in der Corona-Krise. Es wäre wichtig, dass heute der Beschluss über die Mittel in Höhe von 500 Milliarden Euro gefasst werde, sagt Altmaier im Deutschlandfunk. "Das ist eine unvorstellbar große Summe Geld", mit der vielen Menschen gerade in den am stärksten betroffenen Ländern wie Spanien und Italien geholfen werden könne. "Und ich traue Bundesfinanzminister Olaf Scholz zu, dass er das gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bruno Le Maire heute voranbringen kann."
06.45 Uhr - In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bislang 2107 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben. Das sind 246 mehr als am Vortag. Mittlerweile wurden 108.202 Infektionsfälle bestätigt, 4974 mehr als am Tag zuvor. Wie viele Menschen binnen 24 Stunden wieder genesen sind, teilt das RKI zunächst nicht mit. Zuletzt hatte es gemeldet, dass 7561 Patienten wieder gesund seien.
05.00 Uhr - Angesichts des drohenden Konjunktureinbruchs hält der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Lars Feld, es nach eigenen Worten für "sinnvoll, die Steuern spürbar zu senken, um nach dem Shutdown einen wichtigen Impuls zu setzen. Der Solidaritätszuschlag sollte daher schon zum 1. Juli abgeschafft werden - und zwar für alle", sagt er dem Nachrichtenmagazin "Focus". Das entspreche einer Entlastung bei der Einkommensteuer um zwei bis drei Punkte und würde Firmen und Verbrauchern zusätzliche Kaufkraft von fast 20 Milliarden Euro bringen. Feld spricht sich dem Vorabbericht zufolge auch für temporäre Entlastungen für Kapitalgesellschaften aus. Sinnvoll wären demnach seiner Meinung nach beispielsweise Verlustrückträge und uneingeschränkte Verlustvorträge.
04.45 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält erste Schritte aus dem Corona-Stillstand nach den Osterferien für möglich. "Wir sehen einen positiven Trend. Aber der muss sich verstetigen", sagte Spahn dem Handelsblatt. Voraussetzung dafür sei, dass sich die Bevölkerung auch über die Feiertage an die Alltagsbeschränkungen halte. Sollte die Entwicklung bei den Infektionszahlen anhalten, "werden wir mit den Ministerpräsidenten über eine schrittweise Rückkehr zur Normalität nach den Osterferien reden können", sagte Spahn.
In dem Interview stellte der Minister den Unternehmen als Bedingung für eine Rückkehr in das Arbeitsleben, "dass man die Fabrik oder das Geschäft sicher für Mitarbeiter und Kunden organisieren kann". Unternehmen oder Branchen, die nachweisen könnten, dass sie die Hygiene- oder Abstandsregeln sicherstellten, könnten leichter zurück in den Alltag, sagt er dem "Handelsblatt". Überall, wo Menschen sich privat nahe kämen wie etwa bei Großveranstaltungen oder in Clubs werde es noch eine längere Zeit dauern, "bis wieder Normalität einkehrt".
04.30 Uhr - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mahnt zu Vorsicht beim Wiederhochfahren der Wirtschaft in der Corona-Krise. Dies müsse in einer Weise geschehen, die eine neue starke Ausbreitung des Virus vermeide, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten müsse an erster Stelle stehen.
04.00 Uhr - US-Präsident Donald Trump würde die Wirtschaft nach eigenen Worten gerne "mit einem großen Knall öffnen". Doch es werde wohl darauf hinauslaufen, dass sie schrittweise wieder anlaufen werde. Zuerst müsse aber die Infektionskurve nach unten zeigen.
03.30 Uhr - China verzeichnet den zweiten Tag in Folge einen leichten Anstieg bei den Neuinfektionen. Am Mittwoch seien 63 neue Fälle registriert worden, einer mehr als am Vortag, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Bei 61 der neuen Fälle handle es sich um Reisende, die aus Übersee nach China gekommen seien. Das sei der höchste Wert seit dem 25. März. Insgesamt seien nunmehr 81.865 Corona-Fälle in Festland-China bestätigt worden.
Lesen Sie hier: Die wichtigsten Entwicklungen zum Corona-Krise vom Vortag
03.00 Uhr - Rund 500 Millionen Menschen könnten im Zuge der Corona-Krise nach Einschätzung von Oxfam in Armut stürzen. "Die Wirtschaftskrise, die sich rasch entfaltet, ist schwerer als die globale Finanzkrise von 2008", heißt es in einem Bericht der Hilfsorganisation. Schätzungen zeigten, dass die weltweite Armut erstmals seit 1900 zunehmen könnte. Im schlimmsten Fall würde die Zahl der Menschen, die in extremer Armut leben und mit 1,90 Dollar am Tag oder weniger auskommen müssten, um 434 Millionen auf 922 Millionen zunehmen. Die Zahl derjenigen, die weniger als 5,50 Dollar am Tag zur Verfügung hätten, würde um 548 Millionen auf fast vier Milliarden steigen.
02.30 Uhr - Börsennotierte Unternehmen in Großbritannien könnten laut einer Studie des Analysehauses Link Group dieses Jahr Dividenden im Volumen von etwa 60 Milliarden Dollar streichen, um Geldpuffer im Zuge der Corona-Krise zu erhalten. Bereits bis zum 5. April hätten Unternehmen Dividendenkürzungen- und Verschiebungen im Umfang von umgerechnet knapp 30 Milliarden Dollar bekanntgegeben.
02.00 Uhr - Das benötigte Spezialvlies für Atemschutzmasken wird nach Angaben von Herstellern knapp. "Leider sind unsere Fertigungskapazitäten für Vliesstoffe für Atemmasken zum aktuellen Zeitpunkt vollkommen ausgeschöpft", heißt es beispielsweise bei der Firma Sandler. Voraussichtlich bis Anfang Juni könne man deshalb keine Neuaufträge bearbeiten. Das Unternehmen mit Sitz in Schwarzenbach/Saale fertigt nach eigenen Angaben verschiedene Vliesstoffe, die für OP-Masken und den Mund-Nasen-Schutz verwendet werden können. Der Hersteller Freudenberg liefert laut "Wirtschaftswoche" zufolge nur noch an professionelle Schutzbekleidungshersteller. Das solle etwa verhindern, dass Spekulanten den Vliesstoff horten. "Wir haben entschieden, dass das rare Gut so effizient wie möglich eingesetzt werden muss", sagte eine Sprecherin dem Magazin. Die Kapazitäten seien ausgelastet.
00.00 Uhr - In den USA sind nach Zählungen der Nachrichtenagentur Reuters inzwischen mehr als 14.600 Menschen nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Alleine am Dienstag wurden mehr als 1900 neue Todesfälle gemeldet. Insgesamt starben nur in Italien mit 17.669 Toten noch mehr Menschen. Spanien folgt hinter den USA auf Platz drei mit 14.555 Toten.
00.00 Uhr - Italiens Ministerpräsident Guiseppe Conte hat in der Corona-Krise Hoffnung auf eine weitere Verbesserung gemacht. "Die Kurven für Italien verbessern sich. Die Zahl der Geheilten steigt stark an. Ich hoffe, wir kommen jetzt wieder aus der Krise. Wir sind in einer entscheidenden Phase", sagte Conte "BILD live". "Deutschland und Italien können sich nur wechselseitig helfen. Wenn wir wieder besser dran sind, helfen wir auch wieder anderen. Wir müssen gemeinsam in die Schlacht ziehen. Die Front, die dem Feind entgegen tritt, muss geschlossen sein. Das Virus weht wie der Wind. Alle Völker Europas müssen sich wechselseitig helfen. Deutschland hat keine Vorteile, wenn Europa in der Rezession versinkt."