Londons Banken-Viertel droht Exodus: "Müssen Bankmitarbeiter, die sich um Kunden in der EU kümmern, in der EU angesiedelt werden? Und müssen Transaktionen mit EU-Kunden auch in der EU verbucht werden?
Foto: AFPDie Deutsche Bank könnte wegen des Brexit Tausende Arbeitsplätze von London nach Frankfurt verlagern - und dringt auf schnelle Weichenstellungen. Für Deutschlands größtes Geldhaus, das in Großbritannien rund 9000 Mitarbeiter beschäftigt, gebe es derzeit viele offene Fragen, sagte Regulierungsvorstand Sylvie Matherat am Mittwoch auf einer Finanzkonferenz in Frankfurt.
"Müssen Mitarbeiter, die sich um Kunden in der EU kümmern, in der EU angesiedelt werden? Heißt das, dass ich alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt nach Deutschland verlagern muss oder nicht? Wir sprechen dabei über 2000 Menschen - das ist keine kleine Zahl", so Matherat.
Eine weitere offene Frage sei, ob Banken Transaktionen mit EU-Kunden auch in der EU verbuchen müssen. Das wäre mit einem erheblichen IT-Aufwand verbunden. "Wir sprechen über Millionen von Transaktionen." Zudem würden die lokalen Aufsichtsbehörden in diesem Fall zu Recht fordern, dass Banken auch die dafür nötigen Risikomanager vor Ort ansiedeln. "Das bedeutet weitere 2000 Mitarbeiter."
Diese offenen Fragen halten die Deutsche Bank offenbar aber nicht davon ab, weiter fest mit dem Standort London zu planen. So hatte die "Financial Times" zuletzt darüber berichtet, dass die Deutschbanker in der Metropole ein neues Hauptquartier suchen. Der Umzug innerhalb Londons sei für das Jahr 2023 geplant. Allein in der Stadt an der Themse beschäftigt die Deutsche Bank rund 5000 Menschen.
Der Brexit rückt näher. Viele Banken beginnen bereits, Jobs aus London abzuziehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Insgesamt stehen aufgrund des britischen EU-Austritts in der Themse-Metropole Zehntausende Jobs auf der Kippe, so Experten. Die Auswirkungen könnten damit gewaltig sein: Der Finanzsektor repräsentiert etwa 12 Prozent der britischen Wirtschaft. Hier die Übersicht über die Pläne zur Jobverlagerung aufgrund des Brexits, die von Banken bislang publiziert wurden:
Fluchtort Frankfurt: Nach aktuellem Stand wird Frankfurt den größten Teil der Bankerjobs anziehen, die aus London verschwinden. Laut Bloomberg hat beispielsweise die UBS angekündigt, 1500 von 5000 in London tätigen Leuten zum größten Teil an den Main zu holen. Von Goldman Sachs kommen den Angaben zufolge 1000 der 6000 in London tätigen Goldmänner dazu, und von Nomura 100. Zudem wurde am Dienstag bekannt, dass auch die Citigroup ihr europäisches Wertpapier-Handelsgeschäft künftig aus Frankfurt betreiben will.
Seine statt Themse: Auch Paris hofft auf viele Umzugskartons aus London. Die britische Großbank HSBC etwa plant bereits, 1000 von 5000 Stellen aus Großbritannien in die französische Hauptstadt zu transferieren. Von der Société Générale sollen es 400 sein.
Auch die britische Bank Barclays hat bereits Pläne publik gemacht. Demnach sollen 150 Leute von Barclays, die bislang in London tätig waren, künftig im irischen Dublin agieren. Barclays beschäftigt laut Bloomberg in der britischen Hauptstadt insgesamt 10.000 Leute.
Darüber hinaus gibt es Ankündigungen im Umfang von insgesamt 9000 Bankerjobs aus London, bei denen der Zielort noch nicht genannt wurde. Morgan Stanley etwa streicht eigenen Angaben zufolge nach jetzigem Stand in London 1000 von ihren dort insgesamt 6000 Bankerjobs.
Den größten Exodus aus London hat bislang indes JP Morgan angekündigt. 4000 der insgesamt 16000 JP-Mitarbeiter in London werden die Stadt an der Themse verlassen, so die Bank. Wohin, das ist allerdings noch offen. Ein führender JP-Morgan-Banker sagte kürzlich, hunderte Stellen würden nach Frankfurt, Dublin und Luxemburg verlegt.
Der Brexit rückt näher. Viele Banken beginnen bereits, Jobs aus London abzuziehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Insgesamt stehen aufgrund des britischen EU-Austritts in der Themse-Metropole Zehntausende Jobs auf der Kippe, so Experten. Die Auswirkungen könnten damit gewaltig sein: Der Finanzsektor repräsentiert etwa 12 Prozent der britischen Wirtschaft. Hier die Übersicht über die Pläne zur Jobverlagerung aufgrund des Brexits, die von Banken bislang publiziert wurden:
Foto: NIKLAS HALLE'N/ AFPFluchtort Frankfurt: Nach aktuellem Stand wird Frankfurt den größten Teil der Bankerjobs anziehen, die aus London verschwinden. Laut Bloomberg hat beispielsweise die UBS angekündigt, 1500 von 5000 in London tätigen Leuten zum größten Teil an den Main zu holen. Von Goldman Sachs kommen den Angaben zufolge 1000 der 6000 in London tätigen Goldmänner dazu, und von Nomura 100. Zudem wurde am Dienstag bekannt, dass auch die Citigroup ihr europäisches Wertpapier-Handelsgeschäft künftig aus Frankfurt betreiben will.
Foto: Max Rumpenhorst/ dpaDer Brexit rückt näher. Viele Banken beginnen bereits, Jobs aus London abzuziehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Insgesamt stehen aufgrund des britischen EU-Austritts in der Themse-Metropole Zehntausende Jobs auf der Kippe, so Experten. Die Auswirkungen könnten damit gewaltig sein: Der Finanzsektor repräsentiert etwa 12 Prozent der britischen Wirtschaft. Hier die Übersicht über die Pläne zur Jobverlagerung aufgrund des Brexits, die von Banken bislang publiziert wurden:
Foto: NIKLAS HALLE'N/ AFPFluchtort Frankfurt: Nach aktuellem Stand wird Frankfurt den größten Teil der Bankerjobs anziehen, die aus London verschwinden. Laut Bloomberg hat beispielsweise die UBS angekündigt, 1500 von 5000 in London tätigen Leuten zum größten Teil an den Main zu holen. Von Goldman Sachs kommen den Angaben zufolge 1000 der 6000 in London tätigen Goldmänner dazu, und von Nomura 100. Zudem wurde am Dienstag bekannt, dass auch die Citigroup ihr europäisches Wertpapier-Handelsgeschäft künftig aus Frankfurt betreiben will.
Foto: Max Rumpenhorst/ dpa