Bloomberg Innovation Index 2019 Deutschland ist innovativste Nation - vor Südkorea

BMW Vision M: Hohe Ausgaben der Autobauer für Forschung und Entwicklung bescheren Deutschland den Spitzenplatz im Innovation Ranking

BMW Vision M: Hohe Ausgaben der Autobauer für Forschung und Entwicklung bescheren Deutschland den Spitzenplatz im Innovation Ranking

Foto: BMW

Deutschland steht nicht gerade im Ruf, bei Digitalisierung und Innovation zur Weltspitze zu gehören. Umso überraschender das diesjährige Ergebnis des "Bloomberg Innovation Index": Die Wirtschaftsnachrichtenagentur listet jedes Jahr in einer umfangreichen Analyse diejenigen Nationen auf, die sich durch besondere Innovationskraft auszeichnen.

Das Ergebnis für das Jahr 2019: Erstmals seit 2013 löst Deutschland den sechsmaligen Spitzenreiter Südkorea als innovativste Nation weltweit ab. An dritter Stelle folgt Singapur vor der Schweiz, Schweden, Israel, Finnland und Dänemark. Die USA fallen auf den neunten Platz zurück, einen Rang vor Frankreich.

Der Index berücksichtigt unter anderem die Ausgaben für Forschung und Entwicklung: Hier wirken sich insbesondere die Milliardenausgaben der deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler, die hohe Summen in die Zukunftsfelder Elektromobilität und autonomes Fahren investieren, positiv im Gesamtranking aus.

Aber auch die Maschinenbau-Kapazitäten, ein klassischer Schwerpunkt der deutschen Industrie, sowie die Anzahl von Hochtechnologieunternehmen werden im Rahmen des Bloomberg Innovation Index ausgewertet. Insgesamt bescheinigt der Spitzenplatz im Ranking Deutschland eine hervorragende Ausgangsposition, um die Wirtschaftsleistung durch Innovationen voranzubringen.

In drei Kategorien – Zahl der Patentanmeldungen, Hochtechnologie-Cluster sowie hoch entwickelter Maschinenbau - gehört Deutschland zur Spitzengruppe. Vorjahressieger Südkorea verlor dagegen vor allem mit Blick auf Produktivität an Boden und fiel in dieser Kategorie auf Rang 29 zurück.

"Der deutsche Maschinenbau ist immer noch extrem wettbewerbsfähig und eine gute Basis für weitere Innovationen", urteilt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt bei der ING. "Deutschlands Performance in den untersuchten Kategorien ist immer noch sehr stark und viel besser, als die jüngste Konjunkturschwäche möglicherweise andeutet." Dennoch gebe es für Deutschland keinen Grund zur Selbstzufriedenheit, so Brzeski: Im Bereich Aus- und Weiterbildung hinke Deutschland anderen Nationen hinterher, und außerhalb von Maschinenbau und Autoindustrie sei die Innovationsstärke weniger beeindruckend. Im Service-Sektor reiche es zum Beispiel nicht für einen Spitzenplatz im Innovation-Ranking.

la/mmo
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