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BASF-Chef Martin Brudermüller hält eine Verlust im zweiten Quartal nach wie vor wie möglich und schließt nicht aus, dass BASF wegen des niedrigen Aktienkurses zum Übernahmeziel wird
Foto: Uwe Anspach/dpaBASF-Chef Martin Brudermüller hält wegen der Coronavirus-Krise einen Verlust im zweiten Jahresviertel weiterhin für möglich. BASF werde den Einfluss der Pandemie im zweiten Quartal stark zu spüren bekommen, sagte Brudermüller laut Redetext auf der Online-Hauptversammlung des weltgrößten Chemiekonzerns am Donnerstag.
"Wir erwarten bestenfalls ein operatives Ergebnis von einem niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag. Es kann auch null sein oder negativ", bekräftigte er seine Einschätzung von Ende April. Er begründete dies vor allem mit dem weltweiten Stillstand in der Automobilindustrie, der wichtigsten Kundengruppe des Ludwigshafener Chemiekonzerns.
Neue Ziele für 2020 nannte Brudermüller erneut nicht. "Wir wissen nicht, ob und wann sich die Märkte wieder normalisieren. Und wie sie sich künftig entwickeln." Auch mit einer starken Nachfrage aus anderen Segmenten könne der Rückgang bei Automobil nicht ausgeglichen werden.
Rückgang im Segment Automobil lässt sich nicht ausgleichen
Im Verlauf des Jahres rechne BASF zwar mit einer Verbesserung, nicht aber mit einer vollständigen Erholung. "Wir hoffen, Ihnen im dritten Quartal belastbare Zahlen nennen zu können", hieß es laut Redetext weiter. Das Management hatte seine ursprüngliche Prognose einen Tag vor der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal Ende April gestrichen.
Wie Brudermüller weiter erklärte, schließt der Manager nicht aus, angesichts des niedrigen Aktienkurses womöglich zum Übernahmeziel oder Spielball von aktivistischen Investoren zu werden. "Das Risiko, dass BASF bei der aktuellen Marktkapitalisierung das Ziel einer Übernahme oder von aktivistischen Investoren angegriffen werden könnte, ist nicht auszuschließen", sagte der Vorstandschef dann später während der Online-Hauptversammlung.
"Eine erfolgreiche und transparente Unternehmensstrategie, wie wir sie aber haben, die zum einen die Zukunftspotenziale aufzeigt und damit auch dann zu einer verbundenen korrekten Abbildung unseres Wertes am Kapitalmarkt führt, sind eigentlich die wirkungsvollsten Instrumente gegen eine ungewollte Einflussnahme."
An der Börse ist der BASF noch rund 49 Milliarden Euro wert nach knapp 62 Milliarden zum Jahresende 2019.