Prominenter Fluggast: Papst Franziskus flog und fliegt mit Alitalia. Doch der Fluggesellschaft droht jetzt die Pleite
Foto: Telenews/ dpaDie schwer angeschlagene italienische Fluggesellschaft Alitalia steht vor dem Ende. In einem Referendum stimmte die Mehrheit der Mitarbeiter gegen einen mit der Regierung ausgehandelten Kompromiss zur Rettung der Fluglinie. Am Dienstag sollte der Verwaltungsrat zu Beratungen über die Zukunft zusammenkommen, teilte die Airline mit. Im Vorfeld hatte Italiens Regierungschef Paolo Gentiloni gesagt, falls der Plan scheitere, könne Alitalia nicht überleben.
Die Airline mit mehr als 12.000 Mitarbeitern steckt seit Jahren in der Krise. Mitte März hatte das Management einen Rettungsplan vorgestellt. Er sieht ein drastisches Sparprogramm vor, der die einstige Staatsfluglinie binnen zwei Jahren wieder in die Gewinnzone bringen soll. Die Gewerkschaften riefen angesichts der vorgesehenen Stellenstreichungen und Kürzungen der Gehälter des Flugpersonals mehrfach zu Streiks auf.
Der Kompromiss, der durch die italienische Regierung vermittelt wurde und den auch die Gewerkschaften unterstützt hatten, sah vor, dass die Gehälter um durchschnittlich 8 statt 30 Prozent gekürzt und 980 statt fast 1400 der 12.500 Beschäftigten entlassen werden.
Belegschaft stellt sich quer, Anteilseigner wollen Umschuldung blockieren
Mit "Bedauern und Bestürzung" habe man den negativen Ausgang des Referendums wahrgenommen, der die Rekapitalisierung des Unternehmens gefährde, teilten Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsministerium in einer gemeinsamen Erklärung mit. Das Ziel der Regierung sei es, die Kosten "für die italienischen Bürger und die Reisenden" zu minimieren.
Alitalias Anteilseigner, darunter die Banken UniCredit und Intesa Sanpaolo, hatten damit gedroht, die Umschuldung von Verbindlichkeiten der Fluglinie zu blockieren, sollte es keinen Sanierungsplan geben.
Die Fluggesellschaft hat vor allem mit Billigfliegern zu kämpfen, die auf den italienischen Markt gedrängt sind und mit der Konkurrenz von Schnellzügen innerhalb Italiens. Die Übernahme von 49 Prozent der Anteile durch die arabische Fluggesellschaft Etihad sollte den Neustart bringen. Doch die Beteiligung erwies sich für die Araber bislang als teures Zuschussgeschäft - ähnlich wie ihre Beteiligung an Air Berlin.
Die Sparpolitik der Airlines erreicht auch die Meilenprogramme. Eine Exklusivstudie der Vielfliegerberatung First Class First Class & More für manager magazin zeigt, bei welchen Programmen Kunden noch am meisten herausholen können und in welchen Bereichen die jeweiligen Carrier besonders gut aufgestellt sind. Die Studie hat die zehn für deutsche Vielflieger relevantesten Programme untersucht. Gewertet wurde in vier Kategorien: Flotte und Streckennetz, Meilen sammeln, Status erreichen und Statusvorteile sowie Meilen einlösen.
Titelverteidiger Lufthansa: In der Meilenprogramm-Studie vor zwei Jahren hatte es noch so ausgesehen, als werde die Airline ihren Spitzenplatz im Ranking an die arabischen Carrier verlieren. Aber sie konnte den Rang halten. Das Programm Miles & more wurde zwar nicht verbessert, aber immerhin gab es trotz des hohen Kostendrucks weniger Abstriche als bei anderen Airlines. Nur in zwei Punkten müssen die Kunden Einbußen hinnehmen: Sie können keine Prämienmeilen mehr dazukaufen, um einen Freiflug zu erhalten, und die Meilengutschrift für Kreditkartenumsätze schmolz für Privatkunden auf die Hälfte zusammen. Einen Status zu erhalten ist schwieriger als bei anderen Meilenprogrammen, dafür sind, wenn man es einmal geschafft hat, die Statusvorteile sehr gut. Und die Möglichkeiten, erflogene Meilen einzulösen, also die verfügbaren Prämienflüge und die Einsatzmöglichkeiten im Streckennetz, sind bei diesem Programm am besten.
Platz 2: British Airways
Nummer zwei im Ranking in allen vier Kategorien ordentliche Werte, ist aber in keiner Spitzenreiter. Die richtige Airline für Mischkalkulierer, was die Gewichtung der einzelnen Programmvorteile angeht.
Platz 3: Turkish Airlines
Der türkische Carrier ist vor allem für Vielflieger interessant, die schnell gute Statusvorteile erreichen wollen; in dieser Kategorie liegt er nur knapp hinter der erstplatzierten Etihad.
Platz 4: Etihad Airways
Zwar reicht es für die Airline nicht auf einen Platz auf dem Treppchen, aber immerhin für einen Kategoriensieg: In der Wertung für die Statusvorteile und die Möglichkeit, einen Vielfliegerstatus zu erreichen, liegt Etihad im Ranking auf Platz 1.
Platz 5: Qatar Airways
In einer Kategorie hat der arabische Carrier es sogar auf einen ersten Platz geschafft: Bei "Flotte und Streckennetz". Wer Wert auf hochmoderne Maschinen legt, ist hier gut aufgehoben. Der Carrier kann als einzige Airline mit dem A380, der Boeing 787 Dreamliner und dem A350 punkten.
Platz 6: Airberlin
Die angeschlagene Airline, die chronisch rote Zahlen schreibt und einen Chef nach dem anderen verschleißt, kann zumindest bei ihrem Meilenprogramm noch punkten. Denn nur bei dieser Gesellschaft kann man selbst am Boden noch per Kreditkarte Statusmeilen sammeln.
Platz 7: Alitalia
Die Italiener sind die richtige Adresse für Vielflieger, denen es vor allem auf Prämienflüge ankommt: In der Businessclass kann man mit einem Flug schon 40 Prozent der Meilen einstreichen, die man für einen Prämienflug auf derselben Strecke braucht. Schlusslicht ist die Airline allerdings in der Kategorie "Flotte und Streckennetz".
Platz 8: Airfrance
Beim Meileneinlösen bietet die Airline immerhin noch soviele Vorteile, dass es für Platz 4 in dieser Kategorie reicht. Ansonsten rangieren die Franzosen im unteren Drittel des Rankings, allerdings in keiner Kategorie auf dem letzten Platz.
Platz 9: Emirates
In der Kategorie "Flotte und Streckennetz" ist der arabische Carrier immerhin zweiter. Allerdings mangelt es an Möglichkeiten, gut und effektiv Meilen zu sammeln.
Platz 10: Singapore Airlines
Besonderen Nachholbedarf hat die Airline in zwei Kategorien, in denen sie im Ranking die rote Laterne trägt: Status und Meilen sammeln. Beim Meilen einlösen ist sie immerhin nur Vorletzte, bei Flotte und Streckennetz auf Platz 5.
Titelverteidiger Lufthansa: In der Meilenprogramm-Studie vor zwei Jahren hatte es noch so ausgesehen, als werde die Airline ihren Spitzenplatz im Ranking an die arabischen Carrier verlieren. Aber sie konnte den Rang halten. Das Programm Miles & more wurde zwar nicht verbessert, aber immerhin gab es trotz des hohen Kostendrucks weniger Abstriche als bei anderen Airlines. Nur in zwei Punkten müssen die Kunden Einbußen hinnehmen: Sie können keine Prämienmeilen mehr dazukaufen, um einen Freiflug zu erhalten, und die Meilengutschrift für Kreditkartenumsätze schmolz für Privatkunden auf die Hälfte zusammen. Einen Status zu erhalten ist schwieriger als bei anderen Meilenprogrammen, dafür sind, wenn man es einmal geschafft hat, die Statusvorteile sehr gut. Und die Möglichkeiten, erflogene Meilen einzulösen, also die verfügbaren Prämienflüge und die Einsatzmöglichkeiten im Streckennetz, sind bei diesem Programm am besten.
Foto: Sebastian Willnow/ dpa
Platz 6: Airberlin
Die angeschlagene Airline, die chronisch rote Zahlen schreibt und einen Chef nach dem anderen verschleißt, kann zumindest bei ihrem Meilenprogramm noch punkten. Denn nur bei dieser Gesellschaft kann man selbst am Boden noch per Kreditkarte Statusmeilen sammeln.
Platz 7: Alitalia
Die Italiener sind die richtige Adresse für Vielflieger, denen es vor allem auf Prämienflüge ankommt: In der Businessclass kann man mit einem Flug schon 40 Prozent der Meilen einstreichen, die man für einen Prämienflug auf derselben Strecke braucht. Schlusslicht ist die Airline allerdings in der Kategorie "Flotte und Streckennetz".