

Adidas sprintet dem Erzrivalen Nike zum Jahresauftakt mit schnellen Schritten davon. Trotz negativer Wechselkurseffekte steigerte der fränkische Sportartikelkonzern den Gewinn im ersten Quartal um 30 Prozent auf 455 Millionen Euro, wie Adidas am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte. Er lag damit ebenso deutlich über den Erwartungen von Analysten wie der Umsatz, der um 19 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro anzog.
Der größere US-Konkurrent Nike hatte von Dezember bis Februar nur 5 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet und Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Die aufstrebende US-Marke Under Armour legte zu Jahresbeginn knapp 7 Prozent zu, schrieb aber rote Zahlen.
An der Börse zeigten sich Anleger zufrieden. Die Aktie von Adidas erreichte am Donnerstag ein Rekordhoch von 186 Euro und war zugleich stärkster Wert im Leitindex Dax, der ebenfalls auf Rekordhoch notiert.
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"Unsere wichtigsten Marken Adidas und Reebok sowie alle unsere bedeutenden Märkte haben zweistellige Umsatzsteigerungen erzielt", stellte Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted fest. Die größten Zuwächse verzeichnete Adidas in Nordamerika und China, wo die Erlöse währungsbereinigt um fast ein Drittel zulegten. Europa und Lateinamerika konnten bei diesen Steigerungsraten nicht mithalten, weil die Fußball-EM und die Südamerika-Meisterschaft 2016 den Umsatz angekurbelt hatten. Ein Minus gab es nur in Russland.
Mut macht Adidas das Online-Geschäft, in dem die Umsätze um mehr als die Hälfte anzogen. Bei der Kernmarke Adidas lief vor allem das Geschäft mit Lauf- und Outdoor-Ausrüstung gut.
Damit sieht sich Adidas auf Kurs zu Rorsteds Zielen für das Gesamtjahr: Dann soll der Umsatz, um Währungseffekte bereinigt, um 11 bis 13 Prozent zulegen. Der Gewinn soll mit 1,20 bis 1,23 Milliarden Euro bis zu 20 Prozent höher ausfallen. Dabei kämpft Adidas nach eigenen Angaben mit steigenden Beschaffungskosten in Asien: Dort steigen die Lohnkosten, und die Währungsabsicherung gegenüber dem US-Dollar wird teurer. Trotzdem soll die operative Marge sich auf 8,3 bis 8,5 (2016: 7,7) Prozent verbessern. In den ersten drei Monaten lag sie mit 11,1 (10,2) Prozent deutlich über der Zielmarke.
Der Sportartikelmarkt war noch vergleichsweise übersichtlich, als Adidas mit Tennisstar Anna Kournikova um Aufmerksamkeit warb. Inzwischen hat die Konkurrenz aufgerüstet - und die Frage lautet: Wer bringt weltweit die meisten Sneaker, Shirts und Ski unters Volk? Die Boston Consulting Group hat für manager magazin Daten gewälzt und die globale Top-10 der Sportartikelhändler zusammengestellt (nach Nettoumsatz 2015 und mit Wachstum zu 2014 in Prozent, währungsbereinigt).
10. Sports Direct: 3,4 Mrd. Euro (+4%)
In die Top10 geschafft hat es Sports Direct. Gegründet 1982, verfügt Großbritanniens Marktführer heute weltweit über fast 700 Geschäfte. Um die Regale zu füllen, kaufte der Konzern immer wieder notleidende Sportmarken wie Slazenger, Dunlop, Everlast und Lonsdale auf. 2007 brachte Gründer Mike Ashley Sports Direct an die Börse. Zuletzt geriet die Kette mehrfach wegen ihrer Arbeitsbedingungen ins Gerede. Eine ganz andere Definition von Sport finden Kunden beim Neuntplazierten, ...
9. Bass Pro Shops: 4,0 Mrd. Euro (+5%)
... der US-Kette Bass Pro Shops. Der Barsch in ihrem Logo verrät: Hier gibt es alles rund ums Jagen, Fischen und Campen. Die 1971 von John Morris in Springfield, Missouri, gegründete Kette kontrolliert mit ihren Mega-Stores den Outdoor-Markt in Teilen den USA. Im Oktober 2016 übernahm Morris den langjährigen Kontrahenten Cabela's für 5,5 Milliarden Dollar. Das dürfte seine Kette, sobald der Deal abgeschlossen ist, in die Top3 der umsatzstärksten Sporthändler der Welt hieven, und damit auch vorbei an ...
8. Academy Sports +Outdoors: 4,2 Mrd. Euro (+15%)
... der US-Kette Academy. Die Ursprünge des Handelsriesen aus Houston, Texas, reichen bis ins Jahr 1938 zurück. Richtig groß wurde das Unternehmen aber erst ab den 1990er Jahren, als die Gründerfamilie Gochman vor allem in Texas immer größere Discount-Läden eröffnete. Zeitweilig verkaufte kein US-Händler mehr Cowboyhüte als Academy. Heute betreibt das Unternehmen, das seit 2011 vom Finanzinvestor KKR kontrolliert wird, 225 Geschäfte im Süden und Mittleren Westen der USA. Eine wahrhaft globale Marke rangiert dagegen auf Platz 7, und zwar ...
7. Adidas: 4,2 Mrd. Euro (+10%)
... Adidas. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach bei Nürnberg hat seit fast zwei Jahren einen wahren Lauf: Produkte mit den drei Streifen wie etwa der Retro-Schuh "Stan Smith" sind angesagt wie nie. Sogar in den USA bläst die Marke zur Aufholjagd gegen Platzhirsch Nike. Immer mehr seiner Shirts und Sneakers verkauft der Konzern selbst ob online oder in eigenen Geschäften. Das führt zu einigem Verdruss bei den langjährigen Handelspartnern, die sich aber angesichts der Marktmacht von Adidas kaum wehren können. Groß ist der Ärger über die Retailoffensive von Adidas etwa bei ...
6. Sport 2000: 5,5 Mrd. Euro (+5%)
... Sport 2000. Fast 4000 Fachhändler in 25 Ländern von Spanien über Norwegen bis in die Türkei haben sich in der Einkaufsgemeinschaft zusammengeschlossen, um in den Verhandlungen mit den großen Herstellern mehr rausholen zu können. Seine Größe ist die Stärke des Verbundes, die mangelnde zentrale Steuerung allerdings auch ein Nachteil. Zudem sind die Mitgliedshändler bunt gemischt: Neben Generalisten gibt es Experten für Outdoor, Running, Teamsport oder Golf. Das erschwert einen einheitlichen Auftritt der Marke. Diese Sorge kennt der Fünfplatzierte nicht ...
5. Dicks Sporting Goods: 6,6 Mrd. (+7%)
... Dicks Sporting Goods. Mit gut 600 Geschäften ist die Handelskette in fast jedem der 50 US-Bundesstaaten vertreten. In ihrer Heimatregion an der Ostküste ist die Firma sogar Marktführer. DSK ist zwar längst börsennotiert, wird aber seit mehr als 30 Jahren von Edward Stack geführt, einem Sohn von Gründer Richard Stack. Dessen Spitznamen lautete einst wie? Richtig: "Dick". Während die Stacks ihrer Heimat geschäftlich treu blieben, hat eine andere US-Kette die Welt erobert ...
4. Foot Locker: 6,7 Mrd. Euro (+4%)
... Foot Locker. Einst unter anderem Namen eine Filiale der untergegangenen Warenhauskette Woolworth, betreibt der börsennotierte Konzern heute fast 4000 Läden in 20 Ländern. Anders als Dicks, Academy oder Bass Pro konzentriert sich Foot Locker auf relativ kleine Geschäfte in Top-Citylagen. Hierzulande ist Foot Locker gleich doppelt vertreten, seit die Kette 2013 den deutschen Konkurrenten Runners Point übernahm. In den Regalen von Foot Locker finden sich auch häufig Schuhe von ...
3. Nike: 7,1 Mrd. Euro (+18%)
... Nike. Der größte Sportartikelhersteller weltweit ist mittlerweile auch der drittgrößte Händler in seiner Branche. Ebenso wie Adidas setzt Nike-Boss Mark Parker mehr und mehr auf den Eigenhandel. Die Ware wird immer selektiver verteilt: Besonders angesagte Sneaker gibt es oft nur direkt bei Nike; die anderen Händler haben das Nachsehen. Wenig ärgern dürfte das allerdings den zweitgrößten Händler der Welt ...
2. Decathlon: 9,1 Mrd. Euro (+11%)
... Decathlon. Denn die französische Discount-Kette setzt vor allem auf Eigenmarken wie Quechua. Nur 20 bis 30 Prozent ihres Sortiments stammt von Brands wie Nike, Adidas oder Puma. Dafür deckt ein Decathlon-Geschäft fast jede denkbare Form der Leibesertüchtigung ab: vom Angeln übers Kicken und Campen bis hin zu Bogenschießen und Ehrensache bei einer französischen Firma Boule. Decathlon gibt es in gut 30 Ländern, in vielen ist die Kette Marktführer oder auf dem Weg dahin. Als einziger der reinen Händler reüssiert sie auch in China. Und sie expandiert so stark, dass sie wohl spätestens in diesem Jahr den langjährigen Weltmarktführer im Sporthandel von Tabellenplatz 1 verdrängen dürfte ...
1. Intersport: 9,2 Mrd. Euro (+5%)
... Intersport. Die Fachhändler-Genossenschaft schließt fast 6000 Geschäfte in 65 Ländern zusammen. In Europa beträgt ihr Marktanteil rund 20 Prozent., in Deutschland ist er sogar noch größer. Aber wie Sport 2000 kämpft auch Intersport um einen gemeinsamen Markenauftritt seiner mehreren Tausend unabhängigen Fachhändler. Vor allem im Onlinegeschäft ist das ein Nachteil.
7. Adidas: 4,2 Mrd. Euro (+10%)
... Adidas. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach bei Nürnberg hat seit fast zwei Jahren einen wahren Lauf: Produkte mit den drei Streifen wie etwa der Retro-Schuh "Stan Smith" sind angesagt wie nie. Sogar in den USA bläst die Marke zur Aufholjagd gegen Platzhirsch Nike. Immer mehr seiner Shirts und Sneakers verkauft der Konzern selbst ob online oder in eigenen Geschäften. Das führt zu einigem Verdruss bei den langjährigen Handelspartnern, die sich aber angesichts der Marktmacht von Adidas kaum wehren können. Groß ist der Ärger über die Retailoffensive von Adidas etwa bei ...
1. Intersport: 9,2 Mrd. Euro (+5%)
... Intersport. Die Fachhändler-Genossenschaft schließt fast 6000 Geschäfte in 65 Ländern zusammen. In Europa beträgt ihr Marktanteil rund 20 Prozent., in Deutschland ist er sogar noch größer. Aber wie Sport 2000 kämpft auch Intersport um einen gemeinsamen Markenauftritt seiner mehreren Tausend unabhängigen Fachhändler. Vor allem im Onlinegeschäft ist das ein Nachteil.
7. Adidas: 4,2 Mrd. Euro (+10%)
... Adidas. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach bei Nürnberg hat seit fast zwei Jahren einen wahren Lauf: Produkte mit den drei Streifen wie etwa der Retro-Schuh "Stan Smith" sind angesagt wie nie. Sogar in den USA bläst die Marke zur Aufholjagd gegen Platzhirsch Nike. Immer mehr seiner Shirts und Sneakers verkauft der Konzern selbst ob online oder in eigenen Geschäften. Das führt zu einigem Verdruss bei den langjährigen Handelspartnern, die sich aber angesichts der Marktmacht von Adidas kaum wehren können. Groß ist der Ärger über die Retailoffensive von Adidas etwa bei ...
1. Intersport: 9,2 Mrd. Euro (+5%)
... Intersport. Die Fachhändler-Genossenschaft schließt fast 6000 Geschäfte in 65 Ländern zusammen. In Europa beträgt ihr Marktanteil rund 20 Prozent., in Deutschland ist er sogar noch größer. Aber wie Sport 2000 kämpft auch Intersport um einen gemeinsamen Markenauftritt seiner mehreren Tausend unabhängigen Fachhändler. Vor allem im Onlinegeschäft ist das ein Nachteil.
Usain Bolt ist Pumas Topverdiener: Geschätzte zehn Millionen Dollar verdient der Sprinter pro Jahr in Herzogenaurach - und hat sich bereits über sein Karriereende hinaus an den Sportartikler gebunden. Mögliches Einsatzgebiet: Design. Puma-Chef Björn Gulden...
... sagte jüngst im Interview mit dem manager magazin, Bolt könne nach seiner aktiven Zeit etwa eine Kollektion entwickeln. Der jamaikanische Sprint-Superstar würde sich damit in eine illustre Riege einreihen:
Prominenteste Puma-Designerin ist aktuell die Sängerin Rihanna. Sie sei "superfleißig und eine große kreative Kraft", sagte Gulden dem manager magazin.
Rihannas "Fenty-Trainer"-Schuhe sei so erfolgreich gewesen, dass auch Modehändler wieder auf Puma aufmerksam geworden seien.
Mit Mode kennt sich auch Kanye West aus: Der Rapper hatte erstmals 2015 einen Sneaker für Pumas deutschen Konkurrenten Adidas designt - und diesen ...
... bei den Grammy Awards auf der Bühne präsentiert (auf dem roten Teppich trug er derweil profaneres Schuhwerk). Der Musiker hat zudem bereits für Nike mehrere Sportschuhe erdacht. Auch...
... Pharrell Williams, der ebenfalls seit 2014 bei Adidas unter Vertrag steht, bringt einige Erfahrung mit: Der Sänger und Musikproduzent hat bereits mit Reebok bei Schuhen kooperiert und betreibt ein eigenes Modelabel namens Billionaire Boys Club. Sein Ausdruck der Verbundenheit mit Adidas: Zur Grammy-Verleihung 2015 trug Ehefrau Helen Lasichanh einen Adidas-Ganzkörperanzug.
Eine Adidas-Kollektion hat auch die britische Sängerin Rita Ora aufgelegt - für die günstigere Marke Neo war derweil...
... US-Sternchen Selena Gomez tätig. Die Sängerin und Ex-Freundin von Justin Bieber hat etwa Röcke, Schuhe und Handtaschen für das Label entworfen.
Als Urväter der Adidas-Verbindungen ins Showgeschäft gelten derweil...
... die drei Musiker von Run DMC, einer Hiphop-Ikone der 80er Jahre. Im Jahr 1986 hatte die Gruppe "My Adidas" aufgenommen, einen Song über ihre Vorliebe für Schuhe mit drei Streifen - wenig später gingen die Herzogenauracher einen 1,6 Millionen Dollar schweren Werbedeal mit ihnen ein. Weiße "Superstar"-Sneaker der Marke sind auch heute noch untrennbar mit Run DMC verbunden - zwischenzeitlich vertrieb Adidas sie sogar mit dem Logo der Band.
Im Mode-Bereich setzt Adidas seit mehr als zehn Jahren auf Promie-unterstützung. Im Jahr 2003 hat die Marke ihre Zusammenarbeit mit dem japanischen Designer Yohji Yamamoto begründet, der für die Herzogenauracher 2014 etwa das Champions-League-Auswärtstrikot von Real Madrid entworfen hat. Im Sportbereich baute das Unternehmen...
... zudem auf Stella McCartney und...
... den für seine Flügel-Kreationen bekannten Designer Jeremy Scott.