Fluglinie
Malaysia Airlines streicht rund 6000 Stellen
Flug MH370 verschwand spurlos, Flug MH17 wurde über der Ukraine abgeschossen: Binnen sechs Monaten haben zwei Flugkatastrophen die Welt erschüttert und die betroffene Airline Malaysia Airlines tiefer in die Krise getrieben. Nun streicht das Unternehmen etwa jede dritte Stelle.
Gedenktafel für die Opfer: Malaysia Airlines wurde seit März von zwei schweren Flugunfällen erschüttert, bei denen 537 Passagiere ums Leben kamen
Foto: SAMSUL SAID/ REUTERS
Kuala Lumpur - Die Streichung von 6000 Stellen entspricht rund einem Drittel der derzeitigen Belegschaft, wie aus einer Mitteilung des staatlichen Vermögensfonds Khazanah, der den größten Anteil an dem Konzern hält, hervorgeht. Seit März sind zwei Malaysia-Airlines-Flugzeuge mit zusammen 537 Passagieren verunglückt.
Die Fluggesellschaft war nach den beiden Unglücken weiter in die roten Zahlen gerutscht. Bereits am Donnerstag hatte das Unternehmen einen Verlust von 307 Millionen Ringgit (74 Millionen Euro) im zweiten Quartal bekanntgegeben.
Für das erste Halbjahr belief sich der Verlust damit insgesamt auf 180 Millionen Euro. In den roten Zahlen steckt das Unternehmen mit seinen rund 20 000 Mitarbeitern aber schon seit drei Jahren. Die Stellenstreichungen sind Teil eines großen Restrukturierungsplans.
Überfälliger Umbau, zwei Unglücke mit 537 Passagieren
Der Umbau der Fluggesellschaft ist nach jahrelangen Verlusten überfällig. Das Unternehmen steckt seit drei Jahren in den roten Zahlen.
Hinzu kommt, dass der Markenname inzwischen für zwei schwere Flugzeugunglücke steht. Im März verschwand Flug MH370 mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Bis heute wurden keine Wrackteile der Maschine gefunden. Im Juli stürzte eine Boeing 777 mit 298 Menschen an Bord über der Ukraine ab. Experten zufolge wurde Flug MH17 abgeschossen. Bei den beiden Unglücken starben 537 Passagiere.
Malaysia Airlines leidet unter der Konkurrenz asiatischer Billigflieger. Die Linie hat ein weitverzweigtes, aber oft unprofitables Streckennetz. Trotz ihrer finanziellen Probleme hatte die Linie vor den Unglücken in Sachen Sicherheit einen guten Ruf und erreichte bei Sicherheitstests regelmäßig ein gutes Ranking.
la/reuters/dpa
Gedenktafel für die Opfer: Malaysia Airlines wurde seit März von zwei schweren Flugunfällen erschüttert, bei denen 537 Passagiere ums Leben kamen