Trotz 'Sandy' Allianz schreibt neun Milliarden Euro Gewinn

Allianz-Sitz in Unterfoehring: Neun Milliarden Euro operativer Gewinn
Foto: dapdMünchen - Die schweren Schäden durch Hurrikan "Sandy" werfen auch Europas größten Versicherer Allianz nicht aus der Bahn. Der Dax-Konzern rechnet mit einer Belastung von 590 Millionen US-Dollar (455 Millionen Euro) durch Sandy. Dennoch soll der operative Gewinn im abgelaufenen Jahr wie geplant mehr als neun Milliarden Euro erreichen.
Die Allianz-Aktie reagierte mit einem leichtem Kursgewinn auf die Nachrichten. JPMorgan-Analyst Michael Huttner hatte eine höhere Belastung von 700 Millionen Euro erwartet. In der nun genannten Summe von 455 Millionen Euro ist auch eine Summe an Prämien enthalten, die die Allianz wegen der hohen Schäden an Rückversicherer nachzahlen muss.
Wirbelsturm "Sandy" war Ende Oktober auf die Ostküste der USA mit der Metropole New York getroffen. Die Schäden an Gebäuden, Versorgungsleitungen und dem Verkehrssystem beeinträchtigten für Wochen das Leben der Bewohner und ließ zahlreiche Betriebe stillstehen. Experten schätzen, dass alleine die Versicherungsbranche für Schäden von bis zu 25 Milliarden US-Dollar aufkommen muss. Die volkswirtschaftlichen Schäden könnten demzufolge sogar 50 Milliarden Dollar erreichen. Seinen Jahresabschluss will der Allianz-Konzern wie geplant am 21. Februar vorlegen.
Hannover Rück peilt Rekordgewinn an
Die Hannover Rück peilt unterdessen weiterhin einen Rekordgewinn von mehr als 800 Millionen Euro an. Die Nettobelastung durch "Sandy" bezifferte der Rückversicherer auf 261 Millionen Euro. Da Kunden wegen der Schäden zusätzliche Prämien entrichten müssten, reduziere sich die Belastung auf 237,5 Millionen Euro.
Die Summe schlägt auch auf die Hannover-Rück-Mutter Talanx durch, die mit gut der Hälfte an dem Rückversicherer beteiligt ist. Einschließlich des übrigen Talanx-Geschäfts vor allem mit Industriekunden erwartet der Vorstand eine Belastung von 306 Millionen Euro. Diese liege innerhalb des veranschlagten Großschadenbudgets für 2012, hieß es.
Die Munich Re lässt sich unterdessen noch Zeit mit einer genauen Schadenprognose. Anfang November hatte das Unternehmen seine Belastung auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag geschätzt. Eine genauere Zahl werde erst am 5. Februar zusammen mit den Eckdaten für das abgelaufene Jahr veröffentlicht, sagte eine Konzernsprecherin.