Nach dem Planungsfiasko bei den Olympischen Spielen streicht die britische Sicherheitsfirma G4S mehr als Tausend Stellen. Das Unternehmen muss hohe Strafzahlungen leisten, nachdem es weniger Personal abgestellt hatte als vereinbart.
London - Das britische Sicherheitsunternehmen G4S hat nach seinem Planungsdebakel bei den Olympischen Spielen in London die Streichung von 1100 Arbeitsplätzen angekündigt. Die private Firma hatte im Vorfeld des sportlichen Großereignisses nicht genug Personal rekrutiert und muss daher wegen Vertragsbruchs hohe Einbußen verkraften. Die britische Regierung stellte Soldaten ab die die Sportstätten bewachten.
G4S teilte am Dienstag mit, letztlich bis zu 8000 Mitarbeiter eingesetzt zu haben. Zugesagt waren ursprünglich jedoch 10.400 Sicherheitskräfte. Als Folge der Panne gingen G4S bei dem Auftrag umgerechnet 63 Millionen Euro verloren.
Die Jahresziele sieht das Management dadurch allerdings nicht in Gefahr. Es hat nach eigener Auskunft eine Überprüfung der Vertragsverstöße in die Wege geleitet, deren Ergebnisse Ende September vorliegen sollen.
Für die an diesem Mittwoch beginnenden Paralympischen Sommerspiele rechnet das Unternehmen nicht mit Personalproblemen. Der Sicherheitsdienstleister beschäftigt in mehr als 125 Ländern rund 657.000 Mitarbeiter. Im ersten Halbjahr lag der operative Gewinn mit 236 Millionen Pfund auf Vorjahresniveau. Beim Umsatz legte der Konzern in den ersten sechs Monaten um knapp sechs Prozent auf 3,9 Milliarden Pfund zu.