Spitzenjob bei Zurich Ackermann kehrt in die Schweiz zurück

Künftig öfter in der Schweiz: Josef Ackermann wird Verwaltungsratschef des Schweizer Konzerns Zurich
Foto: MICHAELA REHLE/ REUTERSZürich - Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zieht es zurück in die Schweiz. Der 64-jährige soll nach der Hauptversammlung am 29. März an die Spitze des Kontrollgremiums des Schweizer Finanz- und Versicherungskonzerns Zurich Financial Services gewählt werden. Bis zu seinem Ausscheiden bei der Deutschen Bank Ende Mai wird der neue Vize Tom de Swaan die Geschäfte des Verwaltungsrats leiten, teilte der Konzern mit.
Ackermann gehört dem Gremium bereits als Vize-Chef an, gewinnt aber durch die Berufung auf den Spitzenposten deutlich an Einfluss. Ähnlich wie bei angelsächsischen Unternehmen ist der Verwaltungsrat in der Schweiz viel einflussreicher als etwa ein deutscher Aufsichtsrat. Zwar lenkt der Vorstandsvorsitzende - bei Zurich Martin Senn - die täglichen Geschäfte, doch der Chef des Verwaltungsrats hat einen ähnlich großen Einfluss auf die Strategie. Bisher hatte den Posten der frühere Daimler-Manager Manfred Gentz inne, der in den Ruhestand geht.
Ein Amtskollege von Ackermann in der Finanzmetropole Zürich wird der frühere Bundesbank-Chef Axel Weber sein: Der 54-Jährige soll im Mai an die Spitze des Verwaltungsrats der Großbank UBS rücken. Ackermann hatte Weber angeblich auch als seinen Nachfolger bei der Deutschen Bank im Auge, der zog jedoch den Wechsel von Frankfurt nach Zürich vor.
Der Zurich-Konzern will sich noch stärker auf Versicherungen fokussieren und plant daher auch eine Umbenennung in Zurich Insurance Group. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe unterm Strich einen Gewinn von 3,766 Miliarden Dollar (2,871 Milliarden Euro).