Millionenrückzahlung
Ungarische Fluglinie Malev steht vor der Pleite
Nach Spanair droht der nächsten europäischen Airline die Insolvenz: Der ungarischen Fluggesellschaft Malev geht Ende Januar das Geld aus. Um ein Konkursverfahren kommt das Unternehmen dank staatlicher Unterstützung aber vorerst herum.
Malev-Werbung am Flughafen Budapest: Übergeordnete volkswirtschaftliche Interessen
Foto: ATTILA KISBENEDEK/ AFP
Budapest - Die Krise schwelte schon lange, das Aus könnte nun die EU-Kommission bringen: Die ungarische Fluglinie Malev steht unmittelbar vor der Pleite. Der Gesellschaft würden bereits Ende Januar die Gelder für den Geschäftsbetrieb ausgehen, sagte der Vorstandsvorsitzende Lorant Limburger am Montag. Anfang des Jahres hatte die EU-Kommission entschieden, dass Malev mehrere Millionen Euro zurückzahlen muss, die der ungarische Staat von 2007 bis 2010 zur Unterstützung der Fluglinie aufgewendet hatte.
Die Regierung kam Malev erneut zur Hilfe: Sie verhängte am Montag mit sofortiger Wirkung Konkursschutz über Malev. Unter Berufung auf übergeordnete volkswirtschaftliche Interessen ist es demnach den Gläubigern des Unternehmens verwehrt, das Konkursverfahren einzuleiten.
Malev kämpft seit Jahren mit Finanzierungsproblemen. Rettung könnte unter Umständen aus China kommen. Im Sommer 2011 war über einen Einstieg der chinesischen HNA Group und deren Tochter Hainan Airlines spekuliert worden.
Erst am Freitag hatte die angeschlagene spanische Fluggesellschaft Spanair ihren Betrieb unvermittelt eingestellt. Am Montag beantragte Spanair offiziell Insolvenz. Das Unternehmen teilte den Mitarbeitern mit, dass die Arbeitsverträge aller 2075 Beschäftigten gekündigt werden. Indirekt sind von der Pleite der viertgrößten spanischen Fluggesellschaft rund 4000 Beschäftigte betroffen.