Private Equity
Finanzinvestoren lassen 5,3 Milliarden Euro in Deutschland
Mit 5,3 Milliarden Euro haben Finanzinvestoren 2011 deutlich mehr in deutsche Unternehmen investiert, als im Jahr zuvor. Das Gros der Summe entfiel auf kleinere Deals, so eine Studie von Ernst & Young. Wären die Banken nicht so zurückhaltend, hätten es sogar noch mehr sein können.
Einer der großen Deals des Jahres: Der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin wurde an den US-Investor Blackstone verkauft
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Frankfurt am Main - Finanzinvestoren haben in Deutschland 2011 wieder mehr investiert als ein Jahr zuvor. Zwar bremsten die Euro-Schuldenkrise und die unsicheren Konjunkturaussichten den Privat-Equity-Markt im zweiten Halbjahr, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young am Donnerstag mitteilte. Dennoch lag die Zahl der Transaktionen mit 105 etwas höher als ein Jahr zuvor (103). Insgesamt legten Finanzinvestoren für Unternehmenskäufe in Deutschland im abgelaufenen Jahr 5,3 Milliarden Euro auf den Tisch - nach 3,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.
Dominierend waren kleinere Geschäfte, einen "Mega-Deal" im Wert von mehr als einer Milliarde Euro gab es im abgelaufenen Jahr nicht. Auf das Gesamtjahr gesehen war der Verkauf der Ruß-Produktion (Carbon-Black-Geschäft) des Essener Chemiekonzerns Evonik an den Finanzinvestor Rhône Capital Mitte April mit einem Volumen von mehr als 900 Millionen Euro die größte Transaktion.
Auf Platz zwei folgte der Erwerb des Outdoor-Ausrüsters Jack Wolfskin mit Sitz im hessischen Idstein durch den US-Finanzinvestor Blackstone im Juli/August, der Schätzungen zufolge ein Volumen von rund 700 Millionen Euro hatte.
Dass es gerade in der zweiten Jahreshälfte vorwiegend zu kleineren Transaktionen kam, führt Ernst & Young auch auf die Zurückhaltung von Geldinstituten zurück: "Die Bereitschaft der Banken, größere Transaktionen mitzufinanzieren, ist inzwischen sehr gering."
Zu den Aussichten für 2012 äußerte sich Ernst & Young-Experte Alexander Kron verhalten: "Wenn es gelingt, die Schuldenkrise in Europa einzudämmen, kann das zu einer Beruhigung der Lage auf den Finanzmärkten führen. Das wird nach unserer Einschätzung frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2012 der Fall sein. Erst dann werden wir auch wieder mehr Aktivitäten auf dem Private-Equity-Markt sehen."