Griechenland-Krise Tui fürchtet die Drachme

Der Reisekonzern hat laut einem Medienbericht seine Tochterunternehmen in Griechenland aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen für eine Währungsumstellung zu treffen. Der griechische Hotelierverband ist außer sich.
Furcht vor einer Pleite Griechenlands: Tui will seine Tochterunternehmen vor den Auswirkungen einer eventuellen Euro-Abschaffung schützen.

Furcht vor einer Pleite Griechenlands: Tui will seine Tochterunternehmen vor den Auswirkungen einer eventuellen Euro-Abschaffung schützen.

Foto: ? Christian Charisius / Reuters/ REUTERS

Hannover - Der Reisekonzern Tui will sich in Griechenland gegen eine mögliche Währungsumstellung vom Euro auf die Drachme absichern. "Das ist auch im Sinn der Urlauber", bestätigte Konzernsprecher Robin Zimmermann einen Bericht der "Bild-Zeitung". Der Zeitung liegt ein Brief vor, wonach die griechischen Hoteliers aufgefordert werden, einen neuen Vertrag vor dem Hintergrund einer möglichen Währungsumstellung zu unterschreiben. "Alle Tui-Töchter müssen generell schauen, dass sie gegen Wechselkursschwankungen abgesichert sind", erklärte Zimmermann.

Hintergrund des Briefes, der laut Zimmermann von den skandinavischen Tui-Töchtern stammt, ist die Befürchtung von zahlreichen Experten, dass Griechenland aus dem Euro-Raum aussteigen und die Drachme wieder einführen könnte. Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass eine neue griechische Währung direkt nach der Einführung massiv an Wert verlieren könnte, schreibt die "Bild". Tui will sich gegen diesen Wertverlust deshalb absichern.

Der griechische Hotelierverband hat laut "Bild" empört auf die Forderung des Reisekonzerns reagiert. Der Präsident des griechischen Tourismusverbandes, Andreas Andreadis, sagte der Zeitung: "Mehrere griechische Hoteliers haben die Aufforderung von Tui bekommen, dieses Dokument zu unterschreiben. Kein Hotelier wird das machen und wir haben uns an das griechische Tourismus-Ministerium gewandt. Tui kann keine Hoteliers unter Druck setzen, so etwas zu unterschreiben."

mh/dpa

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