Die Griechenland-Krise schlägt sich in den Büchern der Allianz-Versicherung deutlich nieder. Aufgrund von Abschreibungen auf Hellas-Anleihen konnte der Konzern den Gewinn gerade eben halten.
Auf Flughöhe: Allianz-Chef Michael Diekmann hält den Gewinn konstant
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Frankfurt am Main - Europas größter Versicherer Allianz hat mit einem Gewinnrückgang im zweiten Quartal die Erwartungen der Experten verfehlt. Das Nettoergebnis ging um 7 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro zurück, wie die Allianz am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten dagegen mit einem klaren Anstieg gerechnet.
Anleger reagierten mit Verkäufen auf die Geschäftszahlen. Im Frankfurter Frühhandel fiel die Allianz-Aktie um 4,2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr.
Die Umschuldung Griechenlands belastete die
Allianz allein mit 326 Millionen Euro. Während sich der Münchener Konzern operativ vor allem im Geschäft mit Schaden- und Unfall-Versicherungen besser schlug als erwartet, drückten die Abschreibungen auf das Ergebnis. Der operative Gewinn blieb mit 2,3 Milliarden Euro gerade eben stabil. "Dies sind sehr zufriedenstellende Ergebnisse", sagte Vorstandschef Michael Diekmann dennoch.
Vorstandschef Michael Diekmann bekräftigte aber das Ziel, 2011 auf einen operativen Gewinn von rund acht Milliarden Euro - mit einer Schwankungsbreite von einer halben Milliarde nach oben und unten - zu kommen. Nach den ersten sechs Monaten lag das operative Ergebnis bei knapp vier Milliarden.
Weniger Naturkatastrophen im zweiten Quartal
In der Sachversicherung profitierte die Allianz von einer geringeren Schaden-Kosten-Quote von 95,0 (Vorjahreszeitraum: 96,3) Prozent. Das sei einer der besten Werte seit Ende 2008, erklärte der Konzern.
Naturkatastrophen - vor allem Tornados in den USA und Stürme in Deutschland - schlugen nur noch mit 174 Millionen Euro zu Buche. Zu Jahresbeginn war die Branche von einer ganzen Serie von Erdbeben und Überschwemmungen gebeutelt worden. Das habe für die Versicherten zu höheren Preisen geführt, die sich auch im Ergebnis niederschlügen, sagte Finanzchef Oliver Bäte.
Bei ihren Finanzanlagen von 1,5 Billionen Euro litt die Allianz nach eigenen Angaben unter Wechselkursschwankungen. Sonst wäre das operative Ergebnis im Asset Management um 14,5 Prozent statt nur um 2,3 Prozent gestiegen.