Staatsunternehmen Russland will verstärkt privatisieren

Die Ankündigung fällt nicht zum ersten Mal, aber jetzt scheint es Moskau ernst zu sein. Russland will seine Fluglinie Aeorflot privatisieren. Auch eine Reederei sowie Firmen aus dem Finanz, Öl- und Transportbereich stünden zum Verkauf. In wenigen Wochen soll ein Zeitplan für die Privatisierungen stehen.
Aeroflot: Die staatliche Fluggesellschaft soll genauso privatisiert werden wie andere russische Staatsbetriebe. Mit den angestrebten Verkaufserlösen von rund 30 Milliarden Dollar will Moskau den Haushalt sanieren

Aeroflot: Die staatliche Fluggesellschaft soll genauso privatisiert werden wie andere russische Staatsbetriebe. Mit den angestrebten Verkaufserlösen von rund 30 Milliarden Dollar will Moskau den Haushalt sanieren

Foto: REUTERS

Moskau - Russland will seine Fluggesellschaft Aeroflot privatisieren. Der Konzern werde "in aller Wahrscheinlichkeit" auf der Verkaufsliste stehen, sagte der russische Finanzminister Alexej Kudrin am Montag. "In den nächsten drei bis fünf Jahren müssen wir die Kontrollmehrheit in allen Kernunternehmen abgeben", betonte er.

Rohstoffmonopolisten wie Gazprom und Transneft will der Staat laut Wirtschaftsberater Arkadi Dworkowitsch jedoch weiterhin kontrollieren. Derzeit hält Russland knapp 52 Prozent an Aeroflot, die Zentralbank knapp 12 Prozent.

Neben der Airline werden laut Kudrin auch die Reederei Sovcomflot sowie Unternehmen aus dem Finanz-, Öl-, Transport- und Kommunikationssektor privatisiert.

Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat zum Ziel erklärt, die Wirtschaft weniger abhängig vom Staat zu machen. Durch die Verkäufe soll zudem der Haushalt saniert werden. In den nächsten drei Jahren rechnet Kudrin mit Einnahmen von 30 Milliarden Dollar. Bis zum 1. August soll ein Zeitplan für die Privatisierungen aufgestellt werden.

In diesem Jahr hat Russland bereits 10 Prozent der Bank VTB an die Börse gebracht und plant, einen Anteil im Wert von rund sechs Milliarden Dollar an der Sberbank zu verkaufen.

Rei/reuters

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