Glencore Erst Börsengang, dann angeblich ENRC-Zukauf

Zinn aus Vinto/Bolivien: Glencore offenbar vor Erweiterung seines Rohstoffportfolios
Foto: REUTERSHamburg - Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore erwägt einem Pressebericht zufolge eine Übernahmeofferte über zwölf Milliarden Pfund (rund 13,6 Milliarden Euro) für den kasachischen Metallproduzenten ENRC. Wie die "Sunday Times" berichtete, führte Glencore-Chef Ivan Glasenberg in den vergangenen Wochen bereits Gespräche mit drei Investoren, die rund 45 Prozent der ENRC-Anteile kontrollieren.
"Beide Seiten wollen es machen", zitierte das Blatt eine mit den Verhandlungen vertraute Person. "Sie beschlossen, die Gespräche bis zum Glencore-Börsengang auszusetzen und sie wiederaufzunehmen, um über Zahlen zu reden. Sie werden sich in den nächsten Wochen wieder treffen." Auch mit der Regierung Kasachstans habe es Gespräche gegeben, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen weiteren Insider. Kasachstan ist mit 12 Prozent an ENRC beteiligt.
Eine ENRC-Sprecherin wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Von Glencore war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore war im Mai in London an die Börse gegangen und hatte dadurch mehrere Milliarden Pfund eingenommen. Mit dem Deal würde das Schweizer Unternehmen, das unter anderem bereits 34 Prozent an dem Bergbaukonzern Xstrata besitzt, zu einem der größten Bergbaukonzerne weltweit aufsteigen.