Tony Hayward
Ex-BP-Chef kehrt ins Ölgeschäft zurück
Mit ihm an der Spitze schlitterte BP in die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko, nun kehrt Manager Tony Hayward ins Geschäftsleben zurück: Er bringt zusammen mit reichen Partnern eine Investmentfirma an die Börse - mit dem Geld sollen Unternehmen aus der Ölbranche gekauft werden.
Ex-BP-Chef Tony Hayward (im Juli 2010): Kooperation mit Milliardär Rothschild
Foto: TOBY MELVILLE/ REUTERS
London - Mit dem Ölkonzern BP erlebte Tony Hayward ein beispielloses Desaster. Die Ölpest im Golf von Mexiko richtete nicht nur einen riesigen Umweltschaden an, die finanziellen Kosten brachten auch BP in Existenznot. Doch Hayward will nun wieder im Energiegeschäft mitmischen.
Zusammen mit dem Milliardär Nathaniel Rothschild will er mit dem Börsengang des Investment-Unternehmens Vallares rund eine Milliarde Pfund (etwa 1,2 Milliarden Euro) einnehmen. Mit dem Geld sollen Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche gekauft werden, wie am Donnerstag aus den Unterlagen für den Börsengang hervorging.
Noch im Juni soll Vallares gelistet werden. Die Firma nehme große Unternehmen oder Anlagen im Wert von drei bis acht Milliarden Pfund ins Visier, hieß es. "Wir werden das Geld haben, den Zugang zu Fonds und die Fähigkeit, Wertschöpfung zu betreiben", sagte Hayward. "Dort, wo den bisherigen Eigentümern sowohl Kapital als auch technische Expertise fehlen."
Hayward war BP-Chef, als im April vergangenen Jahres im Golf von Mexiko eine Ölplattform explodierte und dann über Monate mehrere Millionen Liter Öl ins Meer flossen. Die Unzufriedenheit mit seinem Krisenmanagement führte dazu, dass er schließlich den Chefposten bei BP räumen musste .Erst vor einigen Wochen war Hayward in das Direktorium des Börsenneulings Glencore berufen worden.