US-Pharmakonzern Merck verdreifacht Gewinn
Der nächste US-Konzern toppt die Erwartungen: Pharmariese Merck hat im abgelaufenen Quartal deutlich mehr Medikamente verkauft als vorhergesagt. Deshalb hebt das Unternehmen nun die Gewinnprognose an.
Gut im Geschäft: Merck verdient mehr als erwartet
Foto: AFPNew York - Florierende Verkäufe von Medikamenten gegen Diabetes, Asthma und Arthritis haben dem US-Pharmakonzern Merck zu Jahresbeginn unerwartet viel Geld in die Kassen gespült. Die Nummer zwei der Branche in den USA nannte am Freitag vor Börsenbeginn einen Gewinn für das erste Quartal von 1,04 Milliarden Dollar oder 34 Cent je Aktie.
Das war für den Rivalen von Weltmarktführer Pfizer mehr als dreimal so viel wie vor Jahresfrist. Ohne Sonderposten lag der Gewinn mit 92 Cent je Aktie um acht Cent über den Erwartungen der von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Analysten.
Merck-Aktien stiegen vorbörslich um 1,7 Prozent. Für das Gesamtjahr zeigte sich Merck zudem etwas optimistischer als zuletzt und hob den Ausblick für den Gewinn je Aktie um zwei Cent auf mindestens 3,66 Dollar an. Die Umsatzprognose behielt der Konzern bei.
Zusammenschluss mit Schering-Plough zahlt sich weiter aus
Merck-Vorstandschef Kenneth C. Frazier begründete das Plus neben den Einsparungen auch mit dem prozentual zweistelligen Umsatzanstieg bei den fünf umsatzstärksten Medikamenten. Der Zusammenschluss mit Schering-Plough zahle sich weiter aus, sagte Frazier am Freitag. Das Unternehmen sei nun breiter aufgestellt.
Vor Sonderposten verdiente Merck & Co 2,86 Milliarden Dollar, nach 2,61 Milliarden im Vorjahr. Der Gewinn je Aktie vor Sondereffekten stieg auf 0,92 Dollar. Beim Umsatz verbuchte der Pfizer- und Sanofi-Aventis-Konkurrent wegen der Konkurrenz billigerer Nachahmermedikamente nur ein Plus von einem Prozent auf 11,6 Milliarden Dollar. Sowohl beim Umsatz wie auch beim Überschuss übertraf der Konzern die Erwartungen der Wall Street.
Mit seinem Diabetesgeschäft (Januvia/Janumet) erzielte der Konzern erstmals einen Umsatz von mehr als einer Milliarde. Der Umsatz mit dem Atemwegsmittel Singulair stieg wegen der Nachfrage aus den USA, den Schwellenländern und Japan um 14 Prozent. Einen Umsatzeinbruch von fast 50 Prozent wies Merck & Co dagegen wegen des Patentverlustes in den USA und wichtigen Märkten in Europa beim Blutdrucksenker Cozaar aus.