Allianz Deutschland
Geschäfte am Kapitalmarkt treiben Gewinn
Schaden- und Unfallversicherung bringen der Allianz Deutschland derzeit keine Erträge, doch gute Geschäfte am Kapitalmarkt machen das mehr als wett. Neue Unbill droht durch die jüngsten Unwetter in Sachsen und Brandenburg.
Allianz Deutschland: Die Gesellschaft trägt ein Viertel zum Gewinn des Konzerns bei
Foto: DDP
München - Die Allianz hat ihren Gewinn in Deutschland im ersten Halbjahr 2010 deutlich gesteigert. Dank eines um mehr als ein Drittel verbesserten Kapitalanlagegeschäfts legte der Überschuss auf 650 (Vorjahr 521) Millionen Euro zu, wie der Versicherer am Freitag in München mitteilte.
Operativ erhöhte sich das Ergebnis um 42 Prozent auf 916 Millionen Euro. Damit steht der Heimatmarkt etwa für ein Viertel des Konzerngewinns.
Probleme hatte die Allianz im Halbjahr vor allem in der Schaden/Unfallversicherung. Hier arbeiteten die Münchner wegen hoher Lasten durch den Orkan "Xynthia" oder das Pfingstunwetter mit einer Schaden/Kosten-Quote von 100,1 (100,6) erneut nicht profitabel. Oberhalb von 100 Prozent sind Zahlungen für Schäden und Verwaltungskosten nicht mehr durch Prämieneinnahmen gedeckt.
Und weitere Belastungen stehen ins Haus: Stürme und Hagel verursachten im Juli bei der Allianz Kosten von 65 Millionen Euro. Die Lasten durch das jüngste Hochwasser in Sachsen und Brandenburg könnten noch nicht geschätzt werden, hieß es. Mehrere 10.000 Kunden seien betroffen. Die Beitragseinnahmen in der Schaden/Unfall-Sparte waren rückläufig - um 3 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro.
Vor allem in der von Preiskämpfen geprägten Kfz-Versicherung war das Minus mit 5,5 Prozent hoch. Hier bleibe das Marktumfeld besonders schwierig. Mit einer Trendwende sei noch nicht zu rechnen.
Insgesamt erwartet die Allianz in Deutschland dieses Jahr aber Wachstum, nachdem es in den ersten sechs Monaten ein Plus von 6 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro gab. Getragen wurde dies vor allem von der Lebensversicherung, wo primär gegen Einmalbeiträge ein Zuwachs von 14 Prozent zu Buche stand.