Es geht wieder was: Neue Arbeitsplätze sollen in Deutschland entstehen
Foto: dapdBerlin - Gute Nachricht für die gut drei Millionen Jobsuchenden und die öffentlichen Kassen - die Industrie- und Handelskammern erwarten in diesem Jahr die Schaffung neuer Stellen in den mittelständischen Betrieben. DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann erklärte am Freitag in Berlin: "Im Mittelstand stehen die Zeichen wieder auf Personalaufbau. Bis zu 100.000 neue Arbeitsplätze werden kleine und mittlere Unternehmen bis zum Jahresende schaffen."
Driftmann sagte weiter: "Dies kommt fast einem Jobwunder gleich, wenn man bedenkt, dass noch vor Jahresfrist ein kräftiger Abbau von Arbeitsplätzen befürchtet wurde." Vor allem in den Export-Branchen Chemie, Pharma und Elektro entstehe zusätzliche Beschäftigung. Beeindruckend sei auch, wie rasch sich der Maschinenbau nach dem freien Fall aus der Krise kämpfe. Angesichts enormer Auftragszuwächse dürften die meisten mittelständischen Maschinenbauer um Personalabbau herumkommen.
86 Prozent aller Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten wollten in den nächsten Monaten ihre Belegschaften ausbauen oder zumindest halten. Lediglich 14 Prozent trügen sich mit Abbauplänen. Bei den Großunternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern seien es noch 23 Prozent. Auch bei Gesundheits- und sozialen Diensten, Versicherungen sowie Werbung und Marktforschung entstünden neue Jobs.
Viele Unternehmen rechneten allerdings mit Schwierigkeiten, neue Aufträge finanzieren zu können. Denn bei vielen Kreditverhandlungen kommen jetzt die Bilanzen des Krisenjahres 2009 auf den Tisch. Auch zeige sich, dass es für viele kleine und mittlere Unternehmen schwerer wird, geeignete Fachkräfte zu finden.
Nachwuchskräfte dringend gesucht: Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat die Debatte über Fachkräftemangel bereits angeheizt - nun gehen Deutschland die Auszubildenden aus. In den Topetagen der deutschen Wirtschaft bemühen sich Personaler verstärkt um junge Talente, wie eine Umfrage von manager magazin ergab. Einige Unternehmen schauen bereits auf die Kindergärten. Besondere Einstiegsprogramme gibt es zum Beispiel bei ...
BASF: "Erstmalig bemerken wir, dass die Anzahl der Ausbildungsplatzbewerbungen zurückgeht. Es wird für uns zunehmend schwieriger, die geeigneten Bewerber für unsere Ausbildungsplätze zu finden. Wir müssen präsenter sein vor allem dort, wo sich unsere Zielgruppe auch aufhält. Im Ausbildungsbereich bedeutet das, dass wir unsere Schulkontakte intensivieren und in stärkeren Dialog mit Lehrern und Eltern treten. Auch die Kommunikation im Web 2.0 gewinnt an Bedeutung. Mit der Qualifizierungsoffensive matheplus© bietet die BASF seit drei Jahren jeweils 1.000 Schülern aus 30 Schulen in der Metropolregion Rhein-Neckar einen Zugang zu einem interaktiven Online-Rechentraining an."
BMW: "Die Zahl der Bewerbungen geht bei uns zurück. Wir können aber alle Stellen mit guten Leuten besetzen. Vereinzelt rekrutieren wir auch im Ausland Azubis. Allerdings derzeit unter 10 Prozent all jener Auszubildenden, die wir insgesamt einstellen."
Bayer: "Die demografische Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren durch sinkende Schulabgängerzahlen nachhaltig auf die Fachkräftesituation auswirken, insbesondere im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Unternehmen haben während der Berufsausbildung häufig das nachzuholen, was in der Schule oder im Elternhaus versäumt wurde. Zur Suche nach geeigneten Talenten Bewerbern werden bei Bayer zunehmend Social-Media-Aktivitäten (http://de-de.facebook.com/BayerKarriere) eingesetzt. Mit den Bayer-Schülerstipendien werden besonders engagierte Schüler gefördert."
Bosch: "Der Austausch mit möglichen Nachwuchskräften wird noch früher beginnen, nämlich in Kindergarten und Schule. Aus diesem Grund haben wir mit anderen deutschen Unternehmen vor fünf Jahren die Initiative "Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland" gegründet. Es gibt in Deutschland viele junge Talente und begabte Jugendliche. Wir suchen daher nicht speziell außerhalb Deutschlands Kandidaten für unsere deutschen Ausbildungsstandorte."
Metro: "Eine mangelnde Anzahl ausreichend qualifizierter Bewerber für die angebotenen Ausbildungsplätze haben wir insbesondere in den süddeutschen Ballungsgebieten. Für den Handel ist die prognostizierte Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt Anlass für eine Neupositionierung als Arbeitgeber. Insbesondere Galeria Kaufhof und die Großmärkte von Metro Cash & Carry bieten Schulkooperationen in allen größeren Märkten und Filialen an (www.metro-macht-schule.de). Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland ist es auf lange Sicht sinnvoll, auch aufs Ausland zu schauen und eine gesteuerte Einwanderungspolitik zu verfolgen.
Siemens: "Wir bieten verschiedene Hilfestellungen in Form von Nachhilfeunterricht auch nach Dienstende an, beispielsweise in Mathematik, Deutsch oder Kurse in Team- und Sozialkompetenz. Die Bedeutung des Internets wird sicherlich noch weiter zunehmen. Das fängt bei einer ansprechenden, übersichtlichen und informativen Homepage an und endet bei sozialen Netzwerken wie Facebook. Seit drei Jahren stellt Siemens jeweils 250 Ausbildungsplätze für sonst womöglich benachteiligte Jugendliche bereit und investiert dazu jährlich 30 Millionen Euro."
Evonik: "Wir betreiben in verschiedenen Regionen Deutschlands eigene Bildungscenter. Mit zusätzlichen, praxisorientierten Unterrichtsstunden ab der neunten Klasse wird die Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen gezielt verbessert."
Nestlé Deutschland: "Generell verstärken wir unsere Recruiting-Aktivitäten: So treten wir beispielsweise vermehrt auf Ausbildungsmessen auf oder starten mehr Aktivitäten an Ziel-Schulen. Ähnliches gilt auch für Hochschulabsolventen, die wir gezielt an Hochschulen ansprechen."
MAN: "Als Dax-30-Unternehmen mit anerkannt sehr guter Ausbildung und hoher Übernahmequote haben wir keinen Nachwuchsmangel."
Hella: Wir konnten alle Ausbildungsstellen besetzen. Allerdings hat es in diesem Jahr länger gedauert als sonst. Jetzt haben wir eine Ausbildungsoffensive gestartet. Dazu gehören Informationstage für Eltern und Schüler an den Schulen und ein Tag der offenen Tür für Eltern, Schüler und Lehrer im Betrieb. Außerdem bieten wir eine verlängerte Werkbank für Schüler der Klassen 8 und 9, die ihren Technikunterricht in unsere Ausbildungswerkstatt verlegen.
Fresenius: "Wir verzeichnen in der Tat einen zunehmenden Aufwand im Auswahlprozess. Nach unserer Erfahrung gibt es aber trotz des zunehmenden Wettbewerbs um Talente auch in Deutschland ein ausreichend großes Potenzial qualifizierter Bewerber."
Salzgitter: "Wegen des demografischen Wandels wird es auch für uns zunehmend schwieriger geeigneten Nachwuchs zu finden. Die Zusammenarbeit mit Schulen in Form von Schulpartnerschaften ist für uns seit vielen Jahren ein zentraler Bestandteil beim Anwerben von Nachwuchskräften. Die sogenannte Werkschule ist seit zwei Jahren wieder fest in unserer Erstausbildung verankert. Zusätzlich bieten wir in diesem Jahr einen freiwilligen Mathematikvorbereitungskurs für unsere neuen Auszubildenden an."
ThyssenKrupp: "Bewerber, die die Einstellungskriterien im ersten Anlauf für einen Ausbildungsplatz nicht erfüllen, erhalten eine zweite Chance auf einen Ausbildungsplatz. Bei ThyssenKrupp Steel Europe haben dadurch 132 Jugendliche seit 2004 in Form einer Einstiegsqualifizierung einen Ausbildungsplatz gefunden."
ZF Friedrichshafen: "ZF unterhält allein in Deutschland 140 unterschiedliche Kooperationen - von der Hauptschule oder Werkrealschule bis hin zur Universität. Zudem haben wir unsere Hochschulförderung in der Bodensee-Region ausgeweitet und drei neue Stiftungsprofessuren in technischen Studiengängen finanziert. In Lerngruppen fordern und fördern wir die etwas schwächeren Schüler. Da wir für die nächsten fünf bis zehn Jahre jedoch mit schwächeren Bewerbern rechnen, werden wir uns darauf einstellen und unsere Auszubildenden zukünftig noch intensiver und individueller begleiten müssen."
Nachwuchskräfte dringend gesucht: Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat die Debatte über Fachkräftemangel bereits angeheizt - nun gehen Deutschland die Auszubildenden aus. In den Topetagen der deutschen Wirtschaft bemühen sich Personaler verstärkt um junge Talente, wie eine Umfrage von manager magazin ergab. Einige Unternehmen schauen bereits auf die Kindergärten. Besondere Einstiegsprogramme gibt es zum Beispiel bei ...
Foto: A3587 Ronald Wittek/ dpaBayer: "Die demografische Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren durch sinkende Schulabgängerzahlen nachhaltig auf die Fachkräftesituation auswirken, insbesondere im naturwissenschaftlich-technischen Bereich. Unternehmen haben während der Berufsausbildung häufig das nachzuholen, was in der Schule oder im Elternhaus versäumt wurde. Zur Suche nach geeigneten Talenten Bewerbern werden bei Bayer zunehmend Social-Media-Aktivitäten (http://de-de.facebook.com/BayerKarriere) eingesetzt. Mit den Bayer-Schülerstipendien werden besonders engagierte Schüler gefördert."
Foto: DPAMetro: "Eine mangelnde Anzahl ausreichend qualifizierter Bewerber für die angebotenen Ausbildungsplätze haben wir insbesondere in den süddeutschen Ballungsgebieten. Für den Handel ist die prognostizierte Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt Anlass für eine Neupositionierung als Arbeitgeber. Insbesondere Galeria Kaufhof und die Großmärkte von Metro Cash & Carry bieten Schulkooperationen in allen größeren Märkten und Filialen an (www.metro-macht-schule.de). Aufgrund der demographischen Entwicklung in Deutschland ist es auf lange Sicht sinnvoll, auch aufs Ausland zu schauen und eine gesteuerte Einwanderungspolitik zu verfolgen.
Foto: Steffen Kugler/ picture-alliance/ dpaSiemens: "Wir bieten verschiedene Hilfestellungen in Form von Nachhilfeunterricht auch nach Dienstende an, beispielsweise in Mathematik, Deutsch oder Kurse in Team- und Sozialkompetenz. Die Bedeutung des Internets wird sicherlich noch weiter zunehmen. Das fängt bei einer ansprechenden, übersichtlichen und informativen Homepage an und endet bei sozialen Netzwerken wie Facebook. Seit drei Jahren stellt Siemens jeweils 250 Ausbildungsplätze für sonst womöglich benachteiligte Jugendliche bereit und investiert dazu jährlich 30 Millionen Euro."
Foto: ddpNestlé Deutschland: "Generell verstärken wir unsere Recruiting-Aktivitäten: So treten wir beispielsweise vermehrt auf Ausbildungsmessen auf oder starten mehr Aktivitäten an Ziel-Schulen. Ähnliches gilt auch für Hochschulabsolventen, die wir gezielt an Hochschulen ansprechen."
Foto: Alessandro_Della_Valle/ picture-alliance / dpa/dpawebSalzgitter: "Wegen des demografischen Wandels wird es auch für uns zunehmend schwieriger geeigneten Nachwuchs zu finden. Die Zusammenarbeit mit Schulen in Form von Schulpartnerschaften ist für uns seit vielen Jahren ein zentraler Bestandteil beim Anwerben von Nachwuchskräften. Die sogenannte Werkschule ist seit zwei Jahren wieder fest in unserer Erstausbildung verankert. Zusätzlich bieten wir in diesem Jahr einen freiwilligen Mathematikvorbereitungskurs für unsere neuen Auszubildenden an."
Foto: CHRISTIAN CHARISIUS/ REUTERSThyssenKrupp: "Bewerber, die die Einstellungskriterien im ersten Anlauf für einen Ausbildungsplatz nicht erfüllen, erhalten eine zweite Chance auf einen Ausbildungsplatz. Bei ThyssenKrupp Steel Europe haben dadurch 132 Jugendliche seit 2004 in Form einer Einstiegsqualifizierung einen Ausbildungsplatz gefunden."
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