Internetauktionen Deutsche vertrauen Ebay und Co.

Internetauktionen: Wenn man ein paar Tipps beachtet, wird der Kauf erfolgreich
Foto: CorbisBerlin - 27 Millionen Deutsche haben schon einmal Waren oder Dienstleistungen bei einer Auktion im Internet ersteigert. Das entspricht 54 Prozent aller deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren, wie aus einer Erhebung des Instituts Forsa im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom hervorgeht. Die beliebteste Warengruppe sind Hobby- und Freizeitartikel. 31 Prozent aller Internetnutzer haben solche Angebote ersteigert.
Es folgen Bücher mit 24 Prozent. Die Produktgruppen "Kleidung, Schmuck, Accessoires" sowie "Computer und Zubehör" kommen auf je 21 Prozent. "Onlineauktionen eignen sich nicht nur für Schnäppchenjäger, sondern sind eine bequeme Einkaufsmöglichkeit für jedermann", sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. "Egal, ob gebrauchte oder neue Waren, populäre Technik oder Sammlerobjekte, fast alles ist bei Auktionen zu bekommen."
Immer wieder machen überraschende Angebote Schlagzeilen. Online versteigert wurden etwa ein früherer VW Golf von Papst Benedikt II., ein Pullunder des ehemaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, ein Straßenbahnwagen oder auch ein bekannter Internetblog. Neben Marktführer Ebay gibt es weitere Auktionsplattformen wie Hood.de und AuVito sowie in der Schweiz und Österreich den Anbieter Ricardo.
Männer sind bei Auktionen aktiver: 60 Prozent der männlichen Internetnutzer haben schon einmal etwas im Web ersteigert - bei den Frauen sind es 49 Prozent. User aus Ostdeutschland haben mit 62 Prozent mehr Auktionserfahrung als Westdeutsche (53 Prozent). Noch größer sind die Unterschiede nach Altersgruppen - je jünger die Nutzer, desto wahrscheinlicher kaufen sie bei Auktionen. Spitzenreiter sind die 18- bis 29-Jährigen mit 68 Prozent, Schlusslicht die Senioren ab 60 mit 25 Prozent.
Bei der Erhebung von Bitkom und Forsa wurden 1000 Internetnutzer in Deutschland ab 14 Jahren repräsentativ befragt.
Zehn Tipps für die Versteigerungen im Internet
Mit einigen Tipps gelingt der Einstieg leicht. Hier die wichtigsten Empfehlungen des Bitkom zum Mitsteigern bei Internetauktionen:
- Erfolgreich suchen und beobachten: Die Suche über Produktkategorien dauert länger, verschafft aber den besseren Überblick. "Wer genau weiß, was er möchte, ist mit der schnelleren Suchfunktion besser bedient." Schnäppchenjägern rät der Verband, auch nach Schreibfehlern zu suchen. Mit etwas Glück könne man so wenig beachtete Auktionen finden.
- Warenbeschreibung und Verkäufer prüfen: Hier sollte man besonders darauf achten, wie ausführlich und detailliert die Informationen zu einem Produkt und zu den Lieferbedingungen sind. Wenn ein Angebot lückenhaft oder missverständlich formuliert sei, solle man besser nachfragen. Bei der Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit eines Verkäufers solle man nicht nur auf den Gesamtwert positiver Bewertungen achten, sondern auch einzelne Kommentare lesen. Bei Angeboten aus dem Ausland muss man bedenken, dass unter Umständen Zollgebühren fällig werden.
- Preise richtig vergleichen: "Nicht jedes Angebot ist günstiger als im Laden oder in Onlineshops." Deshalb solle man bei entsprechenden Portalen wie www.guenstiger.de oder www.idealo.de die Preise vergleichen. Dabei muss man auch die Kosten für den Versand mit einkalkulieren.
- Kauf zum Festpreis erwägen: Dies ist dann ratsam, wenn kaum zu erwarten ist, dass man bei einer Versteigerung einen niedrigeren Preis erzielt.
- Angebote mit Garantien bevorzugen: Bei gebrauchten Produkten sollte man ein Angebot vorziehen, bei dem es noch eine Herstellergarantie oder die gesetzliche Gewährleistung gibt in der Regel bis zwei Jahre nach dem Erstverkauf. Auch nach weiteren Sicherheiten sollte man Ausschau halten, etwa ein Rücknahmeversprechen oder einen speziellen Käuferschutz, falls die Ware nicht beim Empfänger ankommt.
- Mit kühlem Kopf bieten: Bei einer Auktionsdauer von drei bis zehn Tagen sollte man nicht zu früh einsteigen - so treibt man nur den Preis in die Höhe. "Wer pokern will und eine schnelle Internetverbindung hat, kann das Gebot erst wenige Sekunden vor dem Ende übertragen." Dabei muss man nicht das eigene Maximalgebot zahlen, sondern nur den Betrag, der alle anderen Gebote übertrifft.
- Gebote unterwegs abgeben: Mit einem Smartphone kann man sicherstellen, dass man auch unterwegs keine Schlussphase einer Versteigerung verpasst.
- Sichere Bezahlmethode wählen: Die Überweisung des Kaufbetrags vor der Lieferung stellt hohe Anforderungen an die Seriosität des Verkäufers. "Wer die Wahl hat, sollte andere Verfahren vorziehen, etwa Lastschrift, Kreditkarte oder Nachnahme", empfehlen die Bitkom-Experten. Auch spezielle Onlinebezahldienste wie PayPal seien vorteilhaft.
- Probleme mit Verkäufern lösen: Bei Unstimmigkeiten nach dem Erhalt der Ware oder bei Problemen mit der Lieferung sollte man höflich beim Verkäufer nachfragen. Wenn dies nicht hilft, kann der Kundenservice der Handelsplattform informiert werden. "Wenn ein größerer Geldverlust droht, sollte im Notfall ein Anwalt eingeschaltet werden".
- Widerrufsrecht nutzen: Bei gewerblichen Verkäufern haben Verbraucher ein gesetzliches Widerrufsrecht und können die Ware innerhalb von zwei Wochen zurückschicken. Dann muss der Kaufpreis erstattet werden. Bei einem Betrag von mehr als 40 Euro sind auch die Rücksendekosten zu erstatten. Private Verkäufer können ein Widerrufs- oder Rückgaberecht ausschließen.