Boom am Halbleitermarkt Infineon steigert Gewinn um 60 Prozent

Steil nach oben: Die Geschäfte von Infineon laufen gut
Foto: ddpMünchen - Im dritten Geschäftsquartal sei der Überschuss verglichen mit dem Vorquartal um fast 60 Prozent auf 126 Millionen Euro gestiegen, teilte Infineon mit. Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro zu. Damit übertraf das Unternehmen die Analystenerwartungen deutlich.
"Nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2009 haben wir im Aufschwung außerordentlich gute Ergebnisse erzielt", erklärte Vorstandschef Peter Bauer. Im dritten Quartal des Vorjahres war noch ein Verlust von 23 Millionen Euro angefallen, das Unternehmen steckte in einer tiefen Krise. Zuletzt brummte nun vor allem der Absatz von Industrie- und Mobilfunkchips.
Die Handychipsparte, über die Infineon Kreisen zufolge Verkaufsverhandlungen mit Intel führt, steigerte den Quartalsumsatz um fast ein Drittel. Bauer führte den Zuwachs auf den Markterfolg neuer Mobiltelefone seiner Kunden zurück. Infineon liefert unter anderem Chips für Nokia und Apples populäres "iPhone". Für das Gesamtjahr rechnet Infineon nun mit einem Umsatzplus von bis zu 50 Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro. Bislang war der Konzern von einem Zuwachs von knapp 40 Prozent ausgegangen.
Die operative Marge werde im "niedrigen 10-Prozent-Bereich" liegen, hieß es. Bauers Zuversicht ist ungebrochen: Infineon nähere sich der angepeilten Betriebsrendite von 15 Prozent. Zuletzt betrug die operative Marge gut 13 Prozent. Nach mehreren Quartalen mit voller Auslastung und anhaltend hohen Auftragseingängen investiert Infineon nun auch mehr als zuletzt veranschlagt.
Rund 400 Millionen Euro will das Unternehmen in seine Entwicklung und seine Anlagen stecken, fast drei Mal so viel im Geschäftsjahr zuvor. Infineon schließt sich mit den Ergebnissen dem Reigen der boomenden Chiphersteller weltweit an. Zuletzt hatten auch die Prozessorhersteller Intel und AMD sowie der US-Rivale Texas Instruments glänzende Geschäfte vermeldet.