Schwache Entwicklung
Deutschlands Bauwirtschaft steckt fest
Die Auftragswelle für die deutsche Bauwirtschaft ebbt ab. Nach einem starken ersten Quartal lag der Wert der neuen Aufträge im April preisbereinigt nur noch 1,3 Prozent über dem aus dem April 2009. Nur noch der Hochbau bringt Zuwächse.
Keine Verbesserung: Bau in der Bundesrepublik ohne nennenswerten Impulse
Foto: DDP
Wiesbaden - Der Zuwachs ist allein auf die gestiegene Nachfrage im Hochbau zurückzuführen, der im Monatsvergleich ein Plus von 10,4 Prozent machte. Im Tiefbau gingen hingegen 6,6 Prozent weniger Aufträge ein. Das hat das Statistische Bundesamt am Freitag mitgeteilt.
In den ersten vier Monaten des Jahres hatten die Unternehmen neue Aufträge mit einem preisbereinigt um 7,5 Prozent gestiegenen Wert erhalten. Gleichzeitig ging aber der Gesamtumsatz vor allem wegen des harten Winters um 12,4 Prozent auf noch 17,6 Milliarden Euro zurück. Diese Entwicklung hat sich im April abgeschwächt, wo nur noch ein Umsatzminus von 2,7 Prozent registriert wurde.
Die Bauindustrie rechnet damit, das im Jahresverlauf aufholen zu können. Ende des Monats arbeiteten in der Branche laut Statistik noch 694.000 Leute - das waren rund 11.000 weniger als ein Jahr zuvor.
Die Landesbank Hessen-Thüringen rechnet damit, dass vor allem der mit Konjunkturpaketen belebte öffentliche Bau bald seinen Zenit erreicht, während sich der Wirtschaftsbau noch nicht vom Krisenjahr 2009 erholt hat. Die Helaba erwartet stagnierende Bauinvestitionen in diesem und im nächsten Jahr.