Investmentbanking Deutsche Bank bietet für Rohstoffhändler
Frankfurt am Main - Die Deutsche Bank ist nach Medieninformationen zufolge weiter im Rennen um den britischen Rohstoffhändler RBS Sempra. Das größte deutsche Institut sei neben der amerikanischen Großbank JPMorgan und der australischen Bank Macquarie nach der am Mittwoch ausgelaufenen Angebotsfrist einer der drei Bieter, wie die "Börsen-Zeitung" und das "Handelsblatt" berichteten.
Alle drei Gebote für RBS Sempra liegen demnach dicht zusammen und bewegen sich im Bereich von vier Milliarden Dollar. Das sind umgerechnet rund 2,8 Milliarden Euro und wäre deutlich mehr als die noch vor Weihnachten kolportierten drei Milliarden Dollar.
Zum Verkauf stehen zunächst 51 Prozent an dem Rohstoffhändler, die von der Royal Bank of Scotland (RBS) gehalten werden. Die einst zu den wichtigsten Häusern Europas gehörende Bank zählt zu den größten Verlierern der Finanzkrise. Sie wurde mehrheitlich vom Staat übernommen und muss nun auf Druck der EU-Kommission Beteiligungen abstoßen, zu denen eben auch der Rohstoffhändler gehört.
Auch der Miteigner Sempra Energy denkt offenbar über einen Ausstieg nach. Der Preis von vier Milliarden Dollar beziehe sich auf den möglichen Kauf des Gesamtpakets, hieß es im "Handelsblatt". Mit dem Verkauf des Unternehmens ist die Investmentbank Lazard betraut, die den Zuschlag spätestens im Februar erteilen will. Sprecher der beteiligten Unternehmen wollten die Informationen auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren.
Der Chef des Investmentbankings der Deutschen Bank, Anshu Jai, hatte aber im Dezember seine Ambitionen für Zukäufe im Rohstoff-Bereich geäußert. Das Investmentbanking ist der Gewinnbringer des Frankfurter Geldhauses und soll es auch in absehbarer Zukunft bleiben.
Das Rohstoffgeschäft gilt dabei als eine der wenigen Schwachstellen. Hier will die Deutsche Bank ihren Rückstand zur Konkurrenz aufholen und - zur Not durch Zukäufe - unter die Top 5 aufsteigen.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx