Warnung aus Brüssel
13 EU-Staaten droht eine Schuldenkrise
EU-Wirtschaftskommissar Joaquín Almunia warnt vor Gefahren für die langfristige Haushaltsstabilität in 13 der 27 EU-Staaten. Zu den Hochrisikostaaten zählen unter anderem Großbritannien, Spanien, Griechenland, die Niederlande und Irland.
Hamburg - Im Nachhaltigkeitsbericht 2009 ordnet Almunia diese Länder einer Hochrisikogruppe zu, bei der zweifelhaft sei, ob sie langfristig die Kosten ihrer Schulden durch Staatseinnahmen decken könne, berichtet die "Financial Times Deutschland" (Mittwoch). Der Entwurf des Berichts, den die Kommission am Mittwoch veröffentlichen wolle, liege der Zeitung vor.
Zu den Hochrisikostaaten zählen demnach die Euro-Mitglieder Spanien, Niederlande, Griechenland, Irland, Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern. Hinzu kommen Großbritannien, Rumänien, Tschechien, Lettland und Litauen.
Defizit weit über 3 Prozent
Die 13 Staaten eint, dass die Defizite und Schuldenstände als Folge der Krise weit über die Grenzen des Stabilitätspakts von 3,0 und 60 Prozent der Wirtschaftsleistung hinausgeschossen sind. Die drei größten Euro-Volkswirtschaften Deutschland, Frankreich und Italien sind dagegen Länder mit mittlerem Risiko. Als weitgehend risikofrei gelten unter anderem Finnland und Schweden.
Almunias Kategorisierung ist der Zeitung zufolge in der Kommission umstritten. Die Hochrisikostaaten könnten an den Finanzmärkten bei ihren Staatsanleihen mit Risikoaufschlägen bestraft werden. Irland, Griechenland und Spanien mussten bereits Anfang des Jahres solche Aufschläge bezahlen. Deshalb könne die eindeutige Einteilung der Staaten in Risikoklassen von den Kommissaren am Mittwoch noch abgeschwächt werden.