Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag macht den Bundesbürgern Mut. Die hiesige Wirtschaft befreie sich aus der Krise, im kommenden Jahr lege sie wohl um etwa 2 Prozent zu. Schon würden mehr Unternehmen investieren - und auch die Arbeitslosigkeit im Lande steige weniger stark als befürchtet.
Berlin - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit einer zügigeren Wirtschaftserholung als bislang angenommen. "Die Konjunktur kommt schneller voran als gedacht", ermittelte der DIHK mit einer Umfrage. Für das kommende Jahr sei daher mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2 Prozent zu rechnen.
Zugleich korrigierte der DIHK seine Prognose für die deutsche Wirtschaftsentwicklung im laufenden Jahr nach oben und geht nun für 2009 von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,8 Prozent aus. Im Juni hatte der Verband noch mit einem BIP-Minus von 6,0 Prozent im laufenden Jahr gerechnet. "Die Wirtschaft hat zu einem großen Teil die konjunkturelle Talsohle durchschritten", heißt es in dem Bericht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags.
Auch die Zahl der Jobsucher werde in der Bundesrepublik weniger stark steigen als zu Beginn des Jahres noch befürchtet worden sei. Im laufenden Jahr rechnen die Forscher des DIHK mit durchschnittlich 3,45 Millionen Erwerbslosen, im kommenden mit bis zu 3,9 Millionen Arbeitslosen.
Nach der am Mittwoch veröffentlichten DIHK-Konjunkturumfrage verbessert sich die Geschäftslage der Unternehmen erstmals seit zwei Jahren wieder. Nur noch 24 Prozent der befragten Unternehmen bewerten die Geschäftserwartungen als schlecht. Im Frühsommer waren es noch 41 Prozent und zu Jahresanfang sogar 46 Prozent. Fast jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) erwartet dagegen eine Verbesserung seiner Situation, 52 Prozent gehen davon aus, dass die die Lage in etwa gleich bleibt.
Damit sind die Geschäftserwartungen so stark gestiegen wie seit sechs Jahren nicht mehr auf einen Schlag. Sie erreichen dennoch nur fast wieder den langjährigen Durchschnitt. Selbst die von der Finanzmarktkrise besonders schwer getroffene Industrie gewinnt wieder merklich an Zuversicht. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen kommt laut DIHK-Bericht allmählich zurück: "Deutlich weniger Unternehmen kürzen aktuell ihre Investitionsbudgets, 16 Prozent der Unternehmen wollen sogar mehr investieren."
Auch bei den Exporten erwartet der DIHK nach dem deutlichen Einbruch im laufenden Jahr für 2010 wieder einen kräftigen Anstieg. Im kommenden Jahr werden die Ausfuhren demnach um 5,5 Prozent steigen, nachdem sie 2009 um 14,5 Prozent sinken dürften. Die Importe sollen nach einem Rückgang um 8,5 Prozent in diesem Jahr, 2010 wieder um 4,0 Prozent zulegen.
manager-magazin.de mit Material von ap, ddp und dpa