Der Autozulieferer Delphi hat eine vierjährige Insolvenz überstanden - als drastisch verkleinertes Unternehmen. Von 44 Fabriken wurden 37 geschlossen. Nun steht für die meisten davon die baldige Übernahme durch den ebenfalls kriselnden Hersteller General Motors an.
New York - Der US-Autozulieferer
Delphi hat nach vier Jahren sein Insolvenzverfahren als drastisch verkleinertes Unternehmen verlassen. Der Großteil des Geschäfts geht an die Gläubiger, der frühere Mutterkonzern General Motors
(GM) übernimmt mehrere Werke und die Produktion von Lenksystemen.
Das neue Unternehmen werde Delphi Holdings heißen, wie Delphi am Dienstag mitteilte. In den vergangenen Jahren waren mehrere Versuche gescheitert, den einst größten US-Autozulieferer an neue Investoren zu verkaufen.
Delphi ist die frühere Autoteilesparte von GM, die 1999 abgespalten worden war. Obwohl das Unternehmen versuchte, neue Kunden zu gewinnen, blieb General Motors der wichtigste Abnehmer. Damit schlugen alle Probleme der früheren Mutter auch hart auf Delphi durch.
Im Oktober 2005 musste der Zulieferer Insolvenz mit Gläubigerschutz anmelden. Seitdem wurde vor allem das US-Geschäft massiv verkleinert und Unternehmensteile verkauft. So hat Delphi in den USA von ehemals 44 Fabriken 37 geschlossen und Tausende Mitarbeiter entlassen.
Laut Umstrukturierungsplan soll GM nun vier der verbliebenen Werke übernehmen, während für die übrigen drei die Zukunft noch im Dunkeln liegt. Die Europäische Kommission hatte Anfang Oktober grünes Licht für diese Übernahme gegeben.
Als strategisch wichtigen Zulieferer hat GM die Restrukturierung von Delphi lange subventioniert. Mit einer Übernahme könnte auch Delphi Anspruch auf Staatshilfen haben, wie sie GM bereits von der US-Regierung bezieht.