Ranking Die größten US-Arbeitgeber in Deutschland
Frankfurt am Main - Die Autobauer Ford und die Ölkonzerne Exxon Mobil und Conoco Philips zählen zu den umsatzstärksten US-Firmen in Deutschland. Laut einem Ranking der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (American Chamber of Commerce, kurz AmCham), das die Umsätze des Jahres 2008 bewertet, zählt auch die damalige GM-Tochter Opel zu den wichtigsten deutschen US-Firmen.
Spitzenreiter Ford hat 2008 19,7 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland erzielt. Damit führt das Unternehmen das Ranking der umsatzstärksten Unternehmen mit amerikanischem Kapital in Deutschland an.
An zweiter Stelle steht der Ölkonzern ExxonMobil Central Europe Holding GmbH ("Esso") mit 15,2 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland (inklusive Mineralölsteuer).
Der Autobauer Opel, an dem der US-Konzern mittlerweile nur noch einen Minderheitsanteil besitzt, rangierte 2008 gemeinsam mit dem Mineralölkonzern ConocoPhilips mit jeweils 13 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland auf Platz drei.
Umsatzwachstum der Top 50 schwächer als im Vorjahr
Der Gesamtumsatz der Top50-Unternehmen ist gegenüber dem Vorjahr um 5,8 Prozent auf 162 Milliarden Euro gesunken. Damit erfüllten sich die Umsatzerwartungen der Unternehmen nicht: 53 Prozent von ihnen hatten eine Umsatzsteigerung für das Jahr 2008 erwartet.
Platz fünf im Top-50-Ranking belegt die IBM Gruppe mit 9,3 Milliarden Euro Umsatz. General Electric liegt mit 9,2 Milliarden Euro an sechster Stelle der Rangliste. Der Tabakkonzern Philip Morris erreicht Platz 7 mit knapp 6,3 Milliarden Euro Umsatz (inklusive Tabaksteuer). Hewlett-Packard at einen Umsatz von 5 Milliarden Euro erzielt und steht damit auf Platz 8. Die Dow Gruppe Deutschland (4,8 Milliarden Euro) und Procter & Gamble (4,6 Milliarden Euro) vervollständigen die Top 10 in diesem Jahr.
Die größten Arbeitgeber: Mc Donald's, Ford, Burger King
Der größte Arbeitgeber unter den US-Firmen in Deutschland ist Mc Donald's Deutschland mit 58.000 Mitarbeitern vor Opel mit 25.100 und den Ford- Werken (24.000). Zehn der umsatzstärksten amerikanischen Unternehmen beschäftigen jeweils mehr als 10.000 Menschen in Deutschland. Diese zehn Unternehmen beschäftigen zusammen mehr als 200.000 Menschen in Deutschland.
Die Top US-Arbeitgeber in Deutschland
Rang | Unternehmen | Mitarbeiter |
---|---|---|
1 | McDonalds1 | 58.000 |
2 | Opel | 25.100 |
3 | Ford | 24.000 |
4 | Burger King1 | 23.000 |
5 | IBM | 21.100 |
6 | United Parcel Service | 15.000 |
7 | Procter Gamble | 15.000 |
8 | Coca-Cola | 12.000 |
9 | TRW Automotive | 11.000 |
10 | Johnson Controls | 10.000 |
1 inklusive Franchisenehmer
Quelle: American Chamber of Commerce in Germany
AmCham Germany sieht auch Risiken für den Arbeitsmarkt. "Wenn die Kurzarbeit demnächst ausläuft, könnten auch Entlassungen wieder notwendig werden", sagt Fred Irwin, Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland. Doch die Unternehmen wüssten, dass sie bei Personalabbau später Schwierigkeiten haben, qualifiziertes Personal später wieder zurückzugewinnen.
Risiken für den Arbeitsmarkt - Reformen nach der Wahl erwartet
Deutschland als Drehkreuz - Reformen nach der Wahl erwartet
AmCham Germany hat zehn Punkte für ein Erfolgsprogramm für den Standort entwickelt, damit Deutschland sich in zehn Jahren als erfolgreichste Volkswirtschaft Europas präsentieren könnte.
Dazu gehören nach Einschätzung der Handelskammer eine wachstumsfreundliche Steuerpolitik, eine beschäftigungsfreundliche Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik sowie eine Senkung der Lohnnebenkosten. Außerdem müsse der Wettbewerb im Gesundheitssektor gestärkt und mehr in Bildung und Forschung investiert werden.
"An Deutschland kommt im Jahr 2020 kein internationales Unternehmen vorbei. Das Land ist als das unternehmerische Drehkreuz des Kontinents die erste Adresse für jeden Investor in Europa", so ein Sprecher der Handelskammer. Die Reformen nach der Bundestagswahl 2009 würden daher für die Zukunft Deutschlands entscheidend sein.
Für 84 Prozent ist die wachstumsfreundliche Gestaltung der Standort- und Steuerpolitik eine der wichtigsten Prioritäten ist. Für fast die Hälfte der Teilnehmer ist es der allerwichtigste Faktor. Deutschland braucht ein verlässliches Steuersystem mit international wettbewerbsfähigen Unternehmensteuersätzen.
44 Prozent der US-Unternehmen finden es wichtig, dass Bildungs-, Forschungs- und Technologiepolitik als Innovationstreiber verstanden werden. Der Fachkräftemangel muss behoben worden. 37 Prozent wollen die Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik beschäftigungsfreundlich ausrichten.
250 Neugründungen von US-Firmen seit 2008
250 Neugründungen von US-Firmen
Von Januar 2008 bis Juni 2009 gab es 250 Firmenneugründungen mit mehr als 50 Prozent amerikanisches Kapital. Bei den Neugründungen handelt es sich typischerweise um Firmen mit 1-10 Mitarbeitern. Mehr als die Hälfte dieser Firmen hat ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Hessen.
Die Firmen sind vorrangig in folgenden Zukunftsmärkten tätig: IT, Medizin, Finanzdienstleistungen, erneuerbare Energien, Real Estate. Viele Firmen operieren als Groß- und Einzelhandelsfirmen sowohl im deutschen Markt als auch mit Distributoren im Ausland und fungieren als sog. Brückenkopf-Firmen von amerikanischen Mutterkonzernen.
Deutschland ist mit 3.000 US-Firmen der Standort mit der höchsten Konzentration amerikanischer Investitionen in Europa. Damit verbunden sind rund 130 Milliarden Euro Investment und 800.000 direkte Arbeitsplätze.
7 Prozent der deutschen Exporte in die USA
2008 hatte Deutschland ein Exportvolumen von rund einer Billion Euro. Die Mehrzahl der Exporte ging in die EU-Mitgliedstaaten. Rund 7 Prozent wurden in die USA exportiert, und jeweils 3 Prozent China und Russland.
Deutschland ist der fünftgrößte Handelspartner der USA, nach Kanada, China, Mexico und Japan. Das Handelsvolumen ist wegen der Wirtschaftskrise gesunken, aber Deutschland macht weiterhin den gleichen Prozentsatz des Gesamthandels der USA aus.
Die USA importieren Waren im Wert von fast 100 Milliarden. Dollar aus Deutschland. Das ist wesentlich mehr als sie nach Deutschland exportieren (54,7 Mrd. Dollar im Jahr 2008). Der Export von Deutschland in die USA wird stark von Maschinenbau und Investitionsgütern beherrscht.
manager-magazin.de