Krisenticker Opel-Verkauf auf der Zielgeraden
22.01 Uhr: Die US-Börsen haben am Dienstag Kursgewinne verbucht. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging 0,4 Prozent fester bei 9320 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 0,3 Prozent auf 1005 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,13 Prozent auf 2011 Stellen zu.
21.30 Uhr: Beim Autobauer Opel könnte es nach Verhandlungen im Wirtschaftsministerium schon bald zu einer Entscheidung über den Käufer kommen. "Wir sind einen deutlichen Schritt vorangekommen", sagte der Verhandlungsführer der Bundesregierung, Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Homann, nach den Gesprächen am Dienstag. "Alle Partner, also General Motors, Magna und RHJ haben uns bestätigt, dass sie sich in der Lage sehen, bis Ende der Woche miteinander klarzukommen." Allerdings habe GM als Verkäufer der Opel-Anteile noch keine Präferenz deutlich gemacht und das Direktorium des Konzerns sich noch nicht für einen der beiden verbliebenen Bieter Magna und RHJ entschieden.
20.24 Uhr: Die Deutsche Börse hat im zweiten Quartal 2009 kräftige Rückgänge beim Umsatz und operativen Ergebnis verzeichnet und die Markterwartungen enttäuscht. Die Erlöse seien im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 515,6 Millionen Euro zurückgegangen, teilte die Deutsche Börse AG am Dienstagabend nach Börsenschluss in Frankfurt mit. Hinzu kamen Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft von 25,9 Millionen Euro nach 59,2 Millionen Euro vor einem Jahr.
19.24 Uhr: Die Schweinegrippe beschert dem Pharmahersteller GlaxoSmithKline volle Auftragsbücher. Neun weitere Regierungen hätten den Impfstoff gegen das H1N1-Virus bestellt, teilte der Konzern am Dienstag mit. Damit hat Glaxo bereits Aufträge für 291 Millionen Dosen des Serums erhalten, weitere dürften folgen. Allein die deutschen Bundesländer haben 50 Millionen Dosen bestellt. Früheren Angaben zufolge soll der Impfstoff gegen die Schweinegrippe fünf Pfund pro Dosis kosten, so dass Glaxo jetzt Bestellungen im Wert von rund 1,5 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Euro) in seinen Büchern stehen haben dürfte.
Solarzellenhersteller Ersol meldet Kurzarbeit an
18.19 Uhr: Der zum Stuttgarter Bosch-Konzern gehörende Solarzellenhersteller Ersol schickt mehr als die Hälfte seiner Belegschaft in Kurzarbeit. Betroffen seien 700 der 1300 Mitarbeiter, teilte eine Sprecherin am Dienstag in Erfurt mit.
17.43 Uhr: Der deutsche Leitindex Dax (Kurswerte anzeigen) erholt sich von seinen Tagesverlusten und schließt nur leicht im Minus bei 5417 Punkten.
16.54 Uhr: Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN streicht 550 Arbeitsplätze in Dänemark. Ein Sprecher der Dieselmotorensparte bestätigte am Dienstag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht in der Onlineausgabe des "Nordschleswigers". Betroffen sei damit etwa die Hälfte der Belegschaft. MAN will die Produktion kleiner Schiffsdiesel verlagern. Wohin, sei allerdings noch unklar, sagte der Sprecher. In Frederikshavn ist unter anderem auch das Wartungsgeschäft untergebracht. Dort soll es keine Einschnitte geben.
16.15 Uhr: Der Auto- und Immobilienfinanzierer GMAC ist im Frühjahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich lag das Minus bei 3,9 Milliarden Dollar, nach 2,5 Milliarden Dollar vor Jahresfrist, teilte das Unternehmen mit. Allein die Autosparte komme für einen Verlust von 727 Millionen Dollar auf, im Hypothekengeschäft waren es 1,8 Milliarden Dollar. Dazu kämen Belastungen durch den Umbau des Unternehmens zu einer Kapitalgesellschaft. GMAC hat seit Dezember 12,5 Milliarden Dollar an Staatshilfe erhalten, nachdem sich das Unternehmen zu einer Bank-Holdinggesellschaft gewandelt hatte. Sinkende Autoverkäufe und steigende Verluste im Hypothekengeschäft hatten den ehemaligen Finanzarm von GM in Schwierigkeiten gebracht.
15.34 Uhr: Die zur Privatisierung ausgeschriebene Fluggesellschaft Czech Airlines (CSA) hat angekündigt, wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise bis zu 20 Prozent ihrer Arbeitsplätze zu streichen. CSA-Sprecherin Hana Hejskova bestätigte am Dienstag in Prag entsprechende Medienberichte. Von dem Stellenabbau seien alle Unternehmensbereiche betroffen. Insgesamt könnten bis zu 860 der aktuell rund 4600 Arbeitsplätze eingespart werden, sagte Hejskova. Man stehe bereits in Verhandlungen mit den Gewerkschaften.
15.32 Uhr: Der Dow-Jones-Index (Kurswerte anzeigen) gibt zum Handelsstart einen kleinen Teil seiner gestern erzielten Gewinne ab und verliert 0,2 Prozent auf 9276 Punkte.
AUA hat aua
14.03 Uhr: Die künftige Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) ist im ersten Halbjahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich belief sich der Verlust der AUA nach Angaben vom Dienstag auf 167 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten 2008 hatte der Fehlbetrag noch bei 49 Millionen Euro gelegen. Die Umsatzerlöse fielen um ein Fünftel auf 935 Millionen Euro. Ein Anziehen der Geschäfte ist nach Einschätzung des Managements so schnell nicht in Sicht.
13.08 Uhr: Gesunkene Metallpreise haben dem schweizerisch-britischen Bergbaukonzern Xstrata einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Gewinn je Aktie fiel um 77 Prozent auf 38 US-Cent, wie das um den britisch-südafrikanischen Konkurrenten Anglo American buhlende Unternehmen mitteilte. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank das Ergebnis um 51 Prozent auf 2,82 Milliarden Dollar.
12.35: Der Autozulieferer Webasto übernimmt die Cabrio-Sparte der insolventen Remscheider Edscha AG. Webasto teilte am Dienstag in Stockdorf bei München mit, das Unternehmen habe mit Edscha-Insolvenzverwalter Jörg Nerlich eine Einigung zur Übernahme der Edscha Cabrio-Dachsysteme (CDS) erzielt. Die Verträge seien am Montagabend unterzeichnet worden, bedürften aber noch der Zustimmung der Kartellbehörden. Edscha CDS beschäftigt zurzeit rund 1200 Mitarbeiter und soll mit dem Cabrio-Geschäftsbereich von Webasto mit etwa 400 Beschäftigten zu einer neuen Gesellschaft zusammengeführt werden.
12.30 Uhr: Der Aschaffenburger Automobilzulieferer Takata-Petri will die Serienproduktion von Lenkrädern nach Rumänien auslagern und bundesweit 367 Stellen streichen. Bis Ende des Jahres werde es aber keinen Arbeitsplatzabbau geben. "Solange kann niemand betriebsbedingt gekündigt werden", sagte Unternehmenssprecher Jakob Lux. Die IG Metall kündigte Widerstand an. Die Takata- Petri AG mit Sitz in Aschaffenburg gehört zum Takata-Konzern (Tokio). Etwa 3200 Menschen arbeiten für das Unternehmen in Deutschland, davon gut 1700 in Aschaffenburg.
12.15 Uhr: Der Abwrackprämien-Topf der Bundesregierung dürfte kurz vor der Bundestagswahl ausgeschöpft sein. Derzeit reiche das Geld noch für rund 300.000 Anträge; die letzten der dann insgesamt zwei Millionen Anträge dürften mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen dem 21. und 25. September beim Bundesamt für Wirtschaft eingehen, errechneten die Ökonomen Christian Hutter und Enzo Weber in einer Prognose.
11.00 Uhr: Trotz des zunehmenden Drucks aus der deutschen Politik hat die ehemalige Opel-Mutter General Motors noch keine Entscheidung über die Zukunft des Rüsselsheimer Autobauers gefällt. Der nach der Insolvenz neu zusammengesetzte GM-Aufsichtsrat sei bei seiner konstituierenden Sitzung in der Nacht zum Dienstag zwar über den Stand der Gespräche mit den beiden Bietern Magna International und RHJ informiert worden, teilte GM am Dienstag mit. Dem Gremium sei allerdings keine Empfehlung für eine der beiden Offerten vorgelegt worden, da die Verhandlungen mit den Interessenten noch andauerten. Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer kritisierte, GM wolle "Opel in die Insolvenz treiben."
Klavierbauer Schimmel meldet Insolvenz an
10.45 Uhr: Der traditionsreiche Klavier- und Flügelhersteller Schimmel in Braunschweig hat Insolvenz angemeldet. Ziel sei es, das Unternehmen und die 144 Arbeitsplätze über einen Vergleich zu retten, sagte Geschäftsführer Hannes Schimmel-Vogel und bestätigte einen Bericht der "Braunschweiger Zeitung".
Die Wirtschaftskrise habe zu einem Auftragseinbruch von 40 Prozent geführt, zwei Drittel des USA-Geschäfts seien weggebrochen. Schimmel ist nach eigenen Angaben Deutschlands größter Klavierbauer und erzielte 2008 einen Umsatz von 23,8 Millionen Euro.
10.30 Uhr: Der Autobauer Toyota (Kurswerte anzeigen) hat die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr leicht erhöht. Der Umsatz werde um rund 18 Prozent auf umgerechnet 122 Milliarden Euro sinken. Der Verlust im ersten Quartal habe umgerechnet 1,4 Milliarden Euro betragen.
10.00 Uhr: Der Dax baut seine Verluste auf 1,1 Prozent aus. Nach der Kursrally der vergangenen Handelstage sprechen Händler von einer Atempause an den Märkten.
9 Uhr: Deutschlands Börsianer beginnen den Handelstag bedächtig. Der Frankfurter Aktienleitindex Dax weist am Morgen 5404 Punkte auf. Das sind etwa 0,4 Prozent weniger als am Vortag. Der TecDax gewann bereits zum Start 0,2 Prozent auf 683,50 Zähler.
IfW nennt Steinmeier-Pläne "anmaßend"
8 Uhr: Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat das Jobversprechen von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier als anmaßend kritisiert.
Was Steinmeier für das Beschäftigungswunder vorschlage, sehe insgesamt zu wenig nach Marktwirtschaft, sondern "ein wenig nach Planwirtschaft aus" sagte IfW-Konjunktur-Chef Joachim Scheide der Berliner Zeitung. "Der Staat maßt sich zu viel an, wenn er meint, er könnte die Beschäftigungsdynamik bestimmen."
7.20 Uhr: Die vor der Übernahme durch die Lufthansa stehende Austrian Airlines ist im zweiten Quartal 2009 wegen der schwachen Nachfrage tief in die Verlustzone geflogen. Die österreichische Fluggesellschaft wies am Dienstag unter dem Strich einen Verlust von 78,5 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von 11,7 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Die Umsätze sanken um 25,9 Prozent auf 495,8 Millionen Euro. Die AUA leidet wie die gesamte Branche unter der Nachfrageschwäche. Vor allem zahlungskräftige Geschäftskunden fliegen weniger.
7 Uhr: Der Dax-Future ist mit einem Minus von 15 Punkten auf 5412 Zählern in den Handel gestartet. Daraufhin berechneten Banken und Brokerhäuser für den Dax ein Eröffnungsminus von 0,4 Prozent auf 5407 Punkte.
6.45 Uhr: Die Ostwirtschaft wird nach Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) vermutlich immer dem Niveau in den alten Bundesländern hinterherhinken. "Die Wachstumsrate müsste doppelt so hoch sein, erst dann ergibt sich ein Aufholprozess, der 15 bis 20 Jahre dauern würde", sagte der Ost-Experte des IWH, Udo Ludwig, der "Berliner Zeitung" (Dienstagausgabe). "Ich glaube nicht, dass es diese Chance noch gibt", sagte Ludwig.
Münchener Rück mit Gewinnsprung
6.20 Uhr: Der von der Wirtschaftskrise hart getroffene Roboter- und Anlagenbauer Kuka (Kurswerte anzeigen) hat erste Früchte seines Sparprogramms geerntet. Bis zur Jahresmitte habe das Unternehmen 23 Millionen Euro mehr in der Kasse übrig behalten, teilte der Konzern am Dienstag in Augsburg mit. Insgesamt will Kuka nach früheren Angaben im laufenden Jahr 50 Millionen Euro einsparen und in den Folgejahren, wenn das Programm voll gegriffen hat, 70 Millionen Euro.
6 Uhr: Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück (Kurswerte anzeigen) hat mitten in der Wirtschaftskrise einen überraschend kräftigen Gewinnsprung verbucht. Im zweiten Quartal kletterte der Konzerngewinn um fast 12 Prozent auf 703 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Dienstag in München mitteilte. Analysten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Auch die Erstversicherungstochter Ergo schaffte es wieder in die schwarzen Zahlen. Eine Gewinnprognose für das laufende Jahr wagte der Vorstand bei der Vorlage der Zwischenbilanz dennoch nicht.
05.30 Uhr: Die Kosten für den groß angelegten Stellenabbau haben den Kranbauer Demag Cranes (Kurswerte anzeigen) im dritten Geschäftsquartal tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich verloren die Düsseldorfer nach Angaben vom Dienstag 31,3 Millionen Euro, nachdem sie vor einem Jahr noch 26,0 Millionen Euro verdient hatten. "Der krisenbedingte Geschäftsrückgang in den vergangenen Monaten war dramatisch", sagte der neue Vorstandschef Aloysius Rauen.
05.15 Uhr: Der Werkzeugmaschinenhersteller Gildemeister (Kurswerte anzeigen) blickt pessimistischer auf das restliche Jahr. Ein weiterer Rückgang des Geschäfts sei unvermeidbar, teilte das Unternehmen am Dienstag in Bielefeld mit. Gildemeister erwartet nun, dass der Auftragseingang bis zum Jahresende statt auf gut 1,3 auf 1,2 Milliarden Euro fällt und der Umsatz statt auf 1,4 auf rund 1,3 Milliarden Euro. Im Rekordjahr 2008 hatten beide Werte noch bei um die 1,9 Milliarden Euro gelegen.
05.00 Uhr: Der niederländische Chemiekonzern DSM hat im zweiten Quartal einen herben Gewinneinbruch erlitten. Das Vorsteuerergebnis (Ebit) fiel mit 79 Millionen Euro 71 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr, wie der BASF-Konkurrent am Dienstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 77 Millionen Euro gerechnet. Im Vergleich zum ersten Quartal sei das Ergebnis aber deutlich gestiegen. Allerdings rechne der Konzern nicht mit einer weiteren kurzfristigen Verbesserung der Marktbedingungen.
manager-magazin.de mir Material der Nachrichtenagenturen