Massenentlassung Singulus - zwei Drittel müssen gehen

Der Spezialmaschinenbauer Singulus ist im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Das Unternehmen schlägt jetzt einen harten Sanierungskurs ein und setzt knapp zwei Drittel seiner Mitarbeiter vor die Tür. An der Börse bricht der Aktienkurs des Unternehmens ein.

München - "Der Markt für Solartechnik ist seit Herbst vergangenen Jahres nahezu zum Erliegen gekommen", teilte das fränkische Unternehmen am Freitag mit. Auch die Hauptabnehmer für die Maschinen zur Herstellung von CD, DVDs und Blu-ray-Discs hätten im ersten Halbjahr keinen Auftrag erteilt.

Folglich habe der Auftragseingang im ersten Halbjahr mit 40,8 Millionen Euro nicht einmal mehr ein Drittel des Vorjahreszeitraums erreicht. Der Umsatz von Singulus  sei um 17 Prozent auf 67,1 Millionen Euro geschrumpft. Der operative Verlust habe sich auf 10,6 Millionen Euro mehr als versechsfacht.

Auch im zweiten Halbjahr erwartet Singulus keine wesentliche Belebung der Geschäftsaktivitäten. Für das Gesamtjahr rechnet die Firma mit einem Umsatz von 105 bis 125 Millionen Euro - etwa der Hälfte des Vorjahres. Das Ergebnis dürfte "deutlich negativ" ausgefallen. Analysten hatten bisher im Schnitt ihrer Prognosen einen Umsatz von 156 Millionen Euro und roten Zahlen gerechnet.

Singulus will nun einen harten Sparkurs einschlagen und mit 190 Stellen fast zwei Drittel seiner 300 Personen zählenden Belegschaft streichen. Insgesamt fielen zunächst etwa sieben Millionen Euro an Sanierungskosten an. Ab 2010 sollen dann elf bis zwölf Millionen Euro eingespart werden. Bereits im ersten Quartal hatte das Unternehmen 90 Arbeitsplätze abgebaut, damals aber in Aussicht gestellt, keinen weiteren Personaleinschnitte vorzunehmen.

An der Börse ging die Aktie daraufhin auf Talfahrt: Der Titel fiel um 11 Prozent auf 2,10 Euro und war der größte Verlierer im TecDax .

manager-magazin.de mit Material von reuters

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