Vereinbarung
Schaeffler sichert Jobs bis Mitte 2010
Die angeschlagene Schaeffler Gruppe und die IG Metall haben eine Beschäftigungssicherung vereinbart. Betriebsbedingte Kündigungen bis Mitte 2010 werden ausgeschlossen, sofern das Unternehmen wie geplant seine Kosten um 250 Millionen Euro senken kann. Dies soll unter anderem durch Arbeitszeitverkürzung und Lohnverzicht geschehen.
Herzogenaurach - Die Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung haben IG-Metall-Vorsitzender Berthold Huber und Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Schaeffler Gruppe unterzeichnet. Die Übereinkunft ist das erste praktische Ergebnis der Zukunftsvereinbarung , die IG Metall und die Gesellschafter der Schaeffler Gruppe am 23. Februar 2009
geschlossen haben.
Betriebsbedingte Kündigungen sind nunmehr bis 30. Juni 2010 ausgeschlossen, wenn die Personalkostensenkungen durch einen gemeinsam vereinbarten Maßnahmenkatalog erreicht werden, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.
Infolge der Auswirkungen der Wirtschaftskrise mit deutlich reduzierten Auftragseingängen und Umsätzen müsse die Schaeffler Gruppe rund 250 Millionen Euro bei den Personalkosten einsparen.
Der Maßnahmenkatalog sieht vor, dass die Kostensenkungen Standort für Standort über Arbeitszeitverkürzung mit Anpassung der Löhne und Gehälter, die weitere Nutzung der Kurzarbeit, freiwillige Aufhebungsverträge, Altersteilzeit, Kürzung von Einmalzahlungen sowie die Gründung von Transfergesellschaften erzielt werden, um nicht betriebsbedingt kündigen zu müssen.
"Diese Vereinbarung ist das konkrete Ergebnis intensiver und konstruktiver Verhandlungen aller involvierter Parteien, stets mit dem Ziel, die notwendigen Kostensenkungen für 2009 ohne betriebsbedingte Kündigungen zu realisieren", sagte Geißinger.
Mitbestimmung bei Schaeffler - paritätisch besetzter Aufsichtsrat
"Mit dieser Vereinbarung gewinnen wir Zeit. Es ist die richtige Antwort auf den massiven Konjunktureinbruch, der besonders die Metallindustrie trifft", ergänzte Huber.
Die Familie Schaeffler habe mit dieser Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung unter Beweis gestellt, dass sie zu der vor drei Monaten mit der IG Metall unterzeichneten Zukunftsvereinbarung stehe.
Inzwischen haben sich IG Metall und die Schaeffler Gruppe auch auf die Einführung der Unternehmensmitbestimmung für die Schaeffler Gruppe verständigt. Demnach soll ein Aufsichtsrat, bestehend hälftig aus Arbeitnehmervertretern, hälftig aus Arbeitgebervertretern eingeführt werden. Details müssen noch geregelt werden, ebenso wie eine Kapitalbeteiligung der Beschäftigten der Schaeffler Gruppe zu realisieren ist.