Einbrüche bei Exporten und Investitionen haben die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn in ihre bislang schwerste Rezession gestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt sank im ersten Quartal um 3,8 Prozent im Vergleich zur Vorperiode. Einzige Konjunkturstütze bleibt der Konsum.
Wiesbaden - Das war der größte Rückgang seit Einführung der Quartalsvergleiche 1970 und bereits das vierte Minus in Folge. Mit den Zahlen bestätigte das Statistische Bundesamt am Dienstag seine erste Schätzung vom 15. Mai.
Für den Wirtschaftseinbruch sorgte in erster Linie der Kollaps des Welthandels. Dadurch brachen die Exporte von Januar bis März um 9,7 Prozent ein. Die Importe gingen um 5,4 Prozent zurück.
Die Unternehmen investierten wegen der unsicheren Aussichten 16,2 Prozent weniger in Maschinen, Fahrzeuge und andere Ausrüstungen.
Die Bauinvestitionen sanken um 2,6 Prozent. Einzige Konjunkturstütze blieb der Konsum. Die Verbraucher gaben 0,5 Prozent mehr aus, der Staatskonsum legte um 0,3 Prozent zu.
Auch für das laufende Frühjahrsquartal rechnen die meisten Experten mit einer schrumpfenden Wirtschaft. Eine Rückkehr zu Wachstum gilt erst am Jahresende als wahrscheinlich. Die Bundesregierung und die führenden Wirtschaftsinstitute rechnen für 2009 mit einem Konjunktureinbruch von 6 Prozent.
Das wäre der stärkste Rückgang seit Gründung der Bundesrepublik. Um den Absturz zu begrenzen, hat die Bundesregierung Konjunkturpakete in Höhe von rund 80 Milliarden Euro verabschiedet.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa-afx