Der Bund der Energieverbraucher hat Strafanzeige gegen die beiden größten deutschen Energieversorger Eon und RWE gestellt. Es bestehe der Verdacht der Marktpreismanipulation. Stromkunden sei ein Schaden in Milliardenhöhe entstanden - sie hätten Anspruch auf Schadenersatz.
Düsseldorf - Grundlage für die Strafanzeige sei ein Gutachten, wonach die Unternehmen falsche Angaben über die an der Strombörse gehandelten Energiemengen gemacht hätten, sagte der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher Aribert Peters am Freitag in Düsseldorf.
Zudem hätten
RWE und
Eon unter anderem durch gezielte Zurückhaltung eigentlich verfügbarer Stromkapazitäten den Markt getäuscht, führte Peters weiter aus.
Durch die Zurückhaltung der beiden Versorger beim Handel an der Börse habe allein Eon 2007 rund 3,6 Milliarden Euro zuviel erhalten. Daraus ergebe sich für die Verbraucher ein Schaden von rund 12,6 Milliarden Euro. Daher bestünden Schadensersatzansprüche für alle Stromkunden, sagte Peters.
Anlass der Anzeige sei die Einigung zwischen Eon und der Europäischen Kommission, wonach der Versorger zehn Prozent seiner Kraftwerkskapazitäten verkaufen oder tauschen sowie sein Hochspannungsnetz veräußern müsse.
Im Gegenzug verzichtet die Kommission Peters zufolge auf ein milliardenschweres Bußgeld im Zusammenhang mit den Manipulationen an der Strombörse durch Eon-Töchter. Die Verfehlungen habe die Kommission in einem nicht-öffentlichen Gutachten belegt, hieß es weiter.