General Electric will bis zum Jahr 2015 sechs Milliarden US-Dollar in neue Medizintechnikprodukte, Partnerschaften und Projektfinanzierungen investieren. Zu Beginn des Jahres ist das Unternehmen in diesem Marktsegment hinter seinen Konkurrenten Siemens zurückgefallen.
Washington - Der zuletzt ins Hintertreffen geratene US-Mischkonzern General Electric
(GE) startet eine groß angelegte Offensive im heiß umkämpften Gesundheitsmarkt. Bis zum Jahr 2015 sollen sechs Milliarden US-Dollar in neue Medizintechnikprodukte, Partnerschaften und Projektfinanzierungen fließen, teilte der Siemens-Konkurrent am Donnerstag in Washington mit. Mit dem Healthymagination betitelten Programm verdoppelt General Electric seine Investitionen ins Gesundheitsgeschäft, wie der für Europa, den Nahen Osten und Afrika zuständige Reinaldo Garcia gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-afx ausführte.
General Electric hatte zu Jahresbeginn die Marktführerschaft in der Medizintechnik an den Erzrivalen
Siemens abtreten müssen. Der Umsatz fiel von Januar bis März um fast ein Zehntel auf 3,5 Milliarden Dollar (2,7 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis sank in der Folge um mehr als ein Fünftel auf 411 Millionen Dollar (308 Millionen Euro).
Schwierigkeiten machte vor allem der wichtige Heimatmarkt, wo die Regierung dem Gesundheitssystem eine radikale Sparkur verordnet hat. Auch Siemens mit seinem starken Standbein in den USA bekam die Probleme zu spüren, konnte diese aber durch bessere Verkäufe in Asien und Europa mehr als ausgleichen. "Healthymagination ist kein Programm gegen die Wirtschaftskrise", betonte Garcia jedoch.
Das Geld soll sowohl in die Schwellenländer, als auch in die Industriestaaten fließen. "Deutschland wird zweifach profitieren", sagte Garcia, "als Produktentwickler und als Nutzer." General Electric verspricht sinkende Kosten und steigende Qualität im Gesundheitssystem und will damit Marktanteile zurückgewinnen. Der Konzern stellt unter anderem Computertomographen und Röntgengeräte her, stattet Krankenhäuser mit der nötigen IT aus und ist in der Diagnostik und bei der Patientenüberwachung vertreten. 46.000 der rund 300.000 Beschäftigten arbeiten in der Gesundheitssparte des weltgrößten Industriekonglomerats.