Der Opel-Mutterkonzern General Motors hat im abgelaufenen Quartal einen Verlust von sechs Milliarden Dollar ausgewiesen. Das ist viel, aber weniger als befürchtet. Der Umsatz brach um knapp die Hälfte ein. Im Europa-Geschäft fiel ein Verlust von zwei Milliarden Dollar an.
Detroit - Die strauchelnde Opel-Mutter General Motors steckt weiter tief in den roten Zahlen. Im ersten Vierteljahr erlitt der US-Konzern nach Angaben vom Donnerstag einen Nettoverlust von sechs Milliarden Dollar.
Damit fiel der Fehlbetrag jedoch geringer aus als von Analysten erwartet. Die Aktie von General
Motors legte vorbörslich um 3,6 Prozent zu.
Der Umsatz von GM halbierte sich nahezu auf 20,9 Milliarden Dollar. Im Kampf um einen Sanierungsplan habe sich GM bisher nicht mit der Gewerkschaft UAW und dem US-Finanzministerium geeinigt, teilte der Konzern weiter mit. Für General Motors war 2004 das bislang letzte Jahr mit insgesamt schwarzen Zahlen. Seit 2005 fuhr der einst weltgrößte Autobauer Verluste von zusammen rund 82 Milliarden Dollar ein.
Die US-Regierung hat General Motors in den vergangenen Monaten mit Staatshilfen von rund 15 Milliarden Dollar am Leben gehalten. GM muss den Autoexperten von Präsident Barack Obama bis zum 1. Juni ein neues Sanierungskonzept vorlegen - entscheidend sind hierbei vor allem große Zugeständnisse von Gläubigern und Arbeitnehmern.
Zwei Milliarden Dollar Verlust im Europa-Geschäft
Auch in Europa hat General Motors einen Milliardenverlust eingefahren. Im ersten Quartal 2009 erwirtschaftete GM in seinem Europageschäft mit der Hauptmarke Opel vor Steuern einen Verlust von 2,0 Milliarden Dollar. Im Vorjahr war noch ein kleiner Gewinn von 0,1 Milliarden Dollar erzielt worden.
Die Umsätze sanken binnen Jahresfrist kräftig auf 5,3 Milliarden Dollar (3,98 Milliarden Euro) von 9,9 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil von GM Europa mit den Marken Opel, Vauxhall und Saab sank im Jahresvergleich von 9,6 auf 8,9 Prozent. Das Produktionsvolumen brach um 46 Prozent ein.
Branchenexperten halten es jedoch für immer wahrscheinlicher, dass GM seinem Rivalen Chrysler in die Insolvenz folgen wird, um seinen Umbau unter Gläubigerschutz forcieren zu können. Um Opel buhlen derzeit Fiat und der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna sowie Finanzinvestoren.
Die Bundesregierung bereitet sich unterdessen auf eine Insolvenz des Opel-Mutterkonzerns General Motors vor. Man rechne fest damit, dass GM in Kürze Insolvenz anmelden werde, heißt es in einem Pressebericht. Sollte Fiat das GM-Europa-Geschäft mit Opel übernehmen, sind offenbar weniger Werke bedroht als zunächst befürchtet.
manager-magazin.de mit Material von ap, dpa und reuters