Die deutsche Wirtschaft wird 2009 weniger schrumpfen als von der Bundesregierung und anderen Forschungsinstituten prognostiziert. Diese Einschätzung vertritt zumindest das Institut der deutschen Wirtschaft. Die Forscher erwarten einen Rückgang von weniger als 5 Prozent - in diesen Zeiten ist das schon optimistisch.
Berlin - In seiner am Montag in Berlin vorgestellten Konjunkturumfrage sagte das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) für 2009 einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes um gut 4,5 Prozent und für 2010 ein Wachstum von "allenfalls" rund 0,5 Prozent voraus.
Damit sieht das IW die Situation vergleichsweise optimistisch: Bundesregierung und führende Forschungsinstitute hatten jüngst für 2009 jeweils ein Schrumpfen des BIP um 6 Prozent prognostiziert.
Zwar werde in diesem Jahr die konjunkturelle Tiefebene erreicht, sie werde "allerdings nicht mit kräftigem Marschtempo durchschritten" - geschweige denn, dass es bis Ende 2010 zu einem nennenswerten Aufstieg komme, sagte IW-Direktor Michael Hüther voraus.
Im kommenden Jahr werde die preisbereinigte Wirtschaftsleistung "allenfalls" um rund 0,5 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Für 2009 rechnen die Ökonomen mit einer Arbeitslosenquote von rund 8,5 Prozent und für 2010 mit 10 Prozent.
Für den Export erwarten die Ökonomen 2009 einen Rückgang um rund 17 Prozent und 2010 eine Zunahme um 2,0 Prozent. Der Import wird im laufenden Jahr um rund 11 Prozent abnehmen und im kommenden Jahr um etwa 1 Prozent zulegen. Bei den Verbraucherpreisen rechnet das IW mit einem Anstieg um rund 0,5 Prozent in diesem und um 1,0 Prozent im nächsten Jahr.