Hypo Real Estate
Flowers lehnt Übernahmeangebot ab
Der Großaktionär der angeschlagenen Hypo Real Estate, J. C. Flowers, nimmt das staatliche Übernahmeangebot nicht an. Er sei weiterhin davon überzeugt, dass die HRE-Aktie werthaltiger als 1,39 Euro sei, teilte der Investor am Donnerstag mit.
Hamburg - Der Bund hält derzeit gut 16 Prozent an der Hypo Real
Estate und hat dem bisher nicht verkaufswilligen Großaktionär und den übrigen HRE-Anteilseignern angeboten, ihre Aktien für 1,39 Euro zu übernehmen. Das Übernahmeangebot läuft bis zum 4. Mai.
"Wir sind davon überzeugt, dass die HRE mit der angestrebten Restrukturierung und dem angepassten Geschäftsmodell unter dem neuen Management mittelfristig wieder ein nachhaltig erfolgreiches Unternehmen werden kann. Als längerfristig orientierte Investoren wollen wir das Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft begleiten", teilte Flowers mit.
Dem Bund bleiben jetzt noch zwei Möglichkeiten, die Hypo Real Estate zu übernehmen: entweder durch eine massive Kapitalerhöhung oder im Zuge der Enteignung. Flowers hält sich weiter rechtliche Schritte gegen die nun drohende Enteignung durch den Bund vor. Zwei Gutachten von namhaften deutschen Rechtsprofessoren hätten bereits ergeben, dass es erhebliche Bedenken gegen die Rechtmäßigkeit des erlassenen Gesetze gebe.
Flowers bekräftigte in diesem Zusammenhang sein Ziel, "dass Aktionäre der Hypo Real Estate Holding AG nicht schlechter gestellt werden als Aktionäre anderer systemrelevanter Banken, die auch den Rettungsschirm des Staates in Anspruch nehmen mussten und die weder gedrängt werden, ihre Aktien zu verkaufen, noch enteignet werden sollen". In allen anderen Fällen habe man darauf gesetzt, Restrukturierungen zusammen mit den Altaktionären durchzuführen.