Der Motorsägenhersteller Stihl rechnet für 2009 mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Besonders der Einbruch der Baubranche in Europa und Amerika treffe das Unternehmen, sagte der Stihl-Vorstandsvorsitzende Bertram Kandziora. Die Arbeitsplätze der Stammbelegschaft seien aber sicher.
Waiblingen - "Wir rechnen mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich", sagte Stihl-Chef Bertram Kandziora am Dienstag. Wegen der flexiblen Anpassung von Arbeitszeitkonten komme Stihl im Gegensatz zu anderen Maschinenbauern aber wohl ohne Kurzarbeit durch das Jahr, so Kandziora weiter - auch wenn die rund 11.500 Mitarbeiter mit "kollektiven Freischichten" Überkapazitäten ausglichen
Im vergangenen Jahr erlöste Stihl weltweit 2,14 Milliarden Euro und somit noch 2,6 Prozent mehr als 2007. Die Wechselkurse machten dem Unternehmen mit einer Exportquote von 88,7 Prozent zu schaffen, ohne ihre Schwankungen wäre der Umsatz doppelt so stark gewachsen. "Bei den abgesetzten Stückzahlen haben wir um 6 Prozent zugelegt", sagte Vorstandschef Kandziora.
Vom schwachen Geschäft getroffen war das deutsche Stammhaus, die Andreas Stihl AG und Co. KG. Sein Umsatz ging gegen den Trend um knapp 10 Prozent auf 817,9 Millionen Euro zurück. Unter anderem deshalb hatte Stihl bereits Ende des Jahres Produktionsverlagerungen ins Inland vorgenommen.
Zum Ergebnis äußert sich das Familienunternehmen traditionell nicht. "Wir sind aber substanziell in den schwarzen Zahlen und werden alles tun, damit das auch 2009 so bleibt", sagte der Vorstandschef. Die Mitarbeiterzahl der unter der Stihl Holding AG & Co. KG operierenden Gruppe stieg erneut von 9779 auf 11.484 zum Ende des Jahres. Dies ist vor allem auf die Übernahme des Vergaserherstellers Zama mit rund 1400 Beschäftigten zurückzuführen.
Nötige "Anpassungen" wegen der schwächeren Geschäftslage habe der Motorsägenhersteller aber bereits in der Vergangenheit vorgenommen und könne nun auch noch mit befristeten Stellen reagieren. Neben Motorsägen und Trennschleifern stellt Stihl unter anderem Rasenmäher (Viking) sowie weitere Gartengeräte wie Heckenscheren her.