Krisenticker Swatch tauscht Marge gegen Arbeitsplätze
22.02 Uhr: Sorgen um die US-Autoindustrie und Kursverluste bei Banken haben dem New Yorker Aktienmarkt am Montag Verluste eingebrockt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zum Handelsschluss 3,3 Prozent im Minus bei 7522 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 3,5 Prozent auf 787 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 2,8 Prozent nach und ging mit 1501 Punkten aus dem Handel.
20.18 Uhr: Die deutschen Aktien haben sich am Montag im späten Parketthandel uneinheitlich entwickelt. Der L-Dax schloss bei 3997,23 Zählern, nachdem der Leitindex auf Xetra um 5,10 Prozent auf 3989,23 Zähler gefallen war.
19.31 Uhr: Die Deutsche Bank erwartet kein schnelles Ende der Finanzkrise. "Wir sind noch mittendrin", sagte Risikovorstand Hugo Bänziger auf einer Veranstaltung am Montagabend in Frankfurt. "Die Kreditkrise ist noch lange nicht vorbei." Das globale Finanzsystem habe bislang 1,3 Billionen Dollar an Verlusten verbucht. Einige erwarteten, dass diese Zahl noch auf über drei Billionen Dollar steigen könnte, warnte Bänziger. Private Investoren müssten wieder an die Märkte zurückkehren, damit das Vertrauen in das System zurückkomme.
19.23 Uhr: Die führende britische Supermarktkette Tesco will im laufenden Jahr in ihren Geschäften etwa 30 Bankfilialen eröffnen. Wie ein Unternehmenssprecher am Montag mitteilte, sollen nach einem entsprechenden, 2006 in Glasgow gestarteten, Pilotprojekt bereits im April drei Filialen in Bristol, Blackpool und Coventry eröffnet werden. Dort werden unter anderem wie in den seit 1997 bestehenden Unternehmen Tesco Personal Finance (TPF) Versicherungen und Kreditkarten angeboten, in zwei Jahren sollen auch Girokonten möglich sein. Die Royal Bank of Scotland (RBS) hatte sich im vergangenen Jahr aus dem Gemeinschaftsunternehmen Tesco Personal Finance (TPF) zurückgezogen. Tesco übernahm die RBS-Anteile von 50 Prozent für umgerechnet 1,2 Milliarden Euro. Offenbar wollen die "Tesco banks" den zum Teil schwer angeschlagenen traditionellen Banken Kunden abjagen.
19.13 Uhr: Im Kampf ums Überleben schließt General Motors die Beantragung von Gläubigerschutz nicht mehr aus. "GM wird alle notwendigen Schritte für eine erfolgreiche Restrukturierung in Angriff nehmen. Dazu zählt auch ein vom Gericht überwachter Prozess", sagte der neue GM-Chef Fritz Henderson am Montag. Jedoch ziehe er es vor, dem Konzern außerhalb des Gläubigerschutzes zu sanieren, fügte Henderson hinzu.
19.04 Uhr: Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg macht mögliche Staatshilfen für Opel weiter von einem privaten Investor abhängig. "Wer glaubt, dass der Staat am Ende des Tages der bessere Unternehmer ist, wenn potenzielle Investoren gesagt haben, wir machen das nicht, der unterliegt wirklich einer Illusion", sagte Guttenberg in der ARD-Sendung "Beckmann"..
18.51 Uhr: Die Suche nach einem Investor für Opel verläuft nach Unternehmensangaben vielversprechend. Allerdings müssten die Arbeitskosten möglichst schnell gesenkt und die Liquidität gesichert werden, berichtete der europäische Ableger des kriselnden US-Autokonzerns General Motors (GM) in Zürich. Die Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmervertretern zu Kostensenkungen verlaufen den Angaben zufolge positiv, obwohl noch viel zu tun bleibe.
17.59 Uhr: Der Schweizer Uhrenhersteller Swatch will zur Sicherung von Arbeitsplätzen zeitweise mit einer geringeren Gewinnmarge auskommen. Die Firma sei bereit, Monate mit operativen Margen von zwölf bis 16 Prozent zu akzeptieren und dafür Arbeitsplätze und Know-how zu schützen, sagte Konzernchef Nick Hayek am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Im Vorjahr hatte die operative Marge noch bei 21 Prozent gelegen.
17.15 Uhr: Das Bundeskartellamt hat die Geschäftsräume von drei Unternehmen der Zuckerindustrie sowie drei Industrieverbänden der Branche durchsucht. Es werde wegen des Verdachts von Gebiets-, Mengen- und Preisabsprachen sowie von Kundenschutzabkommen ermittelt, sagte eine Sprecherin des Bundeskartellamts am Montag in Bonn. Bei den drei Verbänden bestehe der Verdacht, an einem Marktinformationssystem beteiligt gewesen zu sein.
17.08 Uhr: Der Wachstumsausblick für den Euroraum hat sich nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter eingetrübt. Seit Ende Januar hätten sich die konjunkturelle Lage und der Ausblick weiter verschlechtert, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet vor dem Europäischen Parlament in Brüssel. Zuletzt hatte der Präsident den Parlamentariern am 21. Januar Rede und Antwort gestanden.
17.05 Uhr: Bundesbank-Präsident Axel Weber hält angesichts der massiven globalen geld- und fiskalpolitischen Impulse eine Stabilisierung der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf für realistisch. "Potenzial für eine langsame Erholung er deutschen Wirtschaft sehe ich indes erst im nächsten Jahr", sagte Weber am Montag in Frankfurt laut Redetext. Die Weltwirtschaft befinde sich in einer schweren Rezession. Die Ausgangsbasis für 2009 sei nach dem kräftigen Rückgang der Wirtschaftsleistung Ende 2008 "ungünstig".
16.56 Uhr: Der deutsche Aktienindex Dax ist am Montag erneut unter die Marke von 4000 Punkten gefallen. Händler machten dafür vor allem Gewinnmitnahmen verantwortlich. Der Dax ging mit einem Minus von 5,10 Prozent auf 3989,23 Zähler aus dem Handel. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 4,12 Prozent auf 4320,35 Zähler nach unten, und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 1,89 Prozent auf 469,78 Punkte.
Élysée verbietet Gratisaktien bei gestützten Firmen
16.48 Uhr: Die internationale Finanzkrise hat die Pensionskassen deutscher Großunternehmen im vergangenen Jahr einer Studie zufolge mit voller Wucht erwischt. Die Versorgungswerke der 30 Konzerne aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) verloren 2008 rund neun Prozent ihres Vermögens und machten ein Minus von 13 Milliarden Euro, wie die Unternehmensberatung Rauser Towers Perrin mitteilte. Damit seien die Verluste jedoch deutlich geringer ausgefallen als zunächst befürchtet.
16.45 Uhr: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat das Verbot von ungedeckten Leerverkäufen der Aktien von elf Dax- und MDax-Unternehmen der Finanzbranche bis Ende Mai 2009 verlängert. Das teilte die Behörde am Montag in Bonn mit. Angesichts der Finanzkrise hatte die BaFin im September das sogenannte naked short selling in Papieren dieser Branche untersagt. Die Ausnahmeverfügung war bereits einmal bis Ende März verlängert worden.
16.26 Uhr: Die französische Regierung verbietet Aktienoptionen und die Ausgabe von Gratisaktien an Manager von Unternehmen, die wegen der Wirtschaftskrise vom Staat Hilfen erhalten. Bis Ende 2010 sollten gleichzeitig Bonuszahlungen strikt begrenzt werden, sagte Premierminister François Fillon am Montag. Bei einer hohen Zahl von Entlassungen sollten Bonuszahlungen ganz verboten werden. Eine entsprechende Verordnung werde die Regierung am Dienstag vorlegen.
16.15 Uhr: An der Wall Street in New York baut der Dow Jones seine Verluste zeitweise auf mehr als 3 Prozent aus. Anleger sind verunsichert, nachdem die US-Regierung den Autobauern neue Milliardenhilfen verweigert und ihnen ein Ultimatum gesetzt hat. Der Dax baut daraufhin seine Verluste auf
Die Aktie von General Motors verliert zeitweise mehr als 30 Prozent an Wert. Unter Druck kamen auch die Bankenwerte, nachdem erstmals seit Beginn der Finanzkrise auch in Spanien ein Finanzinstitut vom Staat gestützt werden musste.
15.12 Uhr: Russland erwartet einen noch stärkeren Einbruch auf dem heimischen Automarkt als bislang befürchtet. Der Absatz könne in diesem Jahr um mehr als 60 Prozent sinken, sagte Industrieminister Viktor Christenko am Montag. Im Dezember sei sein Haus noch von einem Rückgang um etwa 40 Prozent ausgegangen. Russland war vor der Absatzkrise mit hohen Wachstumsraten auf dem Weg, Deutschland als größten Automarkt in Europa zu überholen.
14.02 Uhr: Die Bundesregierung lehnt Staatsbeteiligungen an Werften und Reedereien, die in den Strudel der Wirtschaftskrise geraten sind, kategorisch ab. "Wir werden uns nicht an Schiffen beteiligen, und der Staat wird auch nicht Reeder sein", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Dagmar Wöhrl, am Montag bei der 6. Nationalen Maritimen Konferenz in Rostock. "Viele Reeder sind für Überkapazitäten selbst verantwortlich", sagte Wöhrl.
Unternehmen suchen immer weniger neue Mitarbeiter
13.45 Uhr: Sorgen um die Zukunft der US-Autoindustrie und Gewinnmitnahmen haben dem deutschen Aktienmarkt am Montag kräftige Verluste beschert. Der Dax verlor zuletzt 3,1 Prozent auf 4057 Zähler. Börsianern zufolge drückten Aussagen der US-Regierung, die Autobauer gegebenenfalls in die Insolvenz gehen zu lassen, auf die Stimmung. Aber auch Finanztitel wie die Deutsche Bank sowie die Commerzbank gaben jeweils rund 10 Prozent nach.
12.30 Uhr: Bahnchef Hartmut Mehdorn tritt nach massivem Druck wegen der Datenaffäre des Konzerns zurück . Das habe er dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Werner Müller, angeboten, sagte der 66-Jährige am Montag bei der Bilanzpressekonferenz in Berlin. Er habe sich persönlich nichts vorzuwerfen, betonte Mehdorn. Er bekräftigte, dass in der Datenaffäre und bei der Kontrolle von E-Mails keine strafrechtlich relevanten Vorgänge vorlägen. In der aufgeheizten Diskussion sei eine sachliche Aufklärung aber nicht möglich. Er gehe davon aus, dass noch vor der Sommerpause ein Nachfolger gefunden werde.
12.15 Uhr: Die Unternehmen in Deutschland suchen angesichts der schwersten Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik immer weniger neue Mitarbeiter. Ein entsprechender Stellenindex gab im März bereits den zehnten Monat in Folge nach, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag mitteilte. Der Indikator fiel um vier Punkte auf 137 Punkte. Verglichen mit dem Vorjahr liegt das Barometer um 35 Punkte tiefer. "Damit fiel die Arbeitskräftenachfrage auf das Niveau vom Frühjahr 2006 zurück", teilte die BA mit. "Auch in den kommenden Monaten ist deshalb mit einem weiteren Beschäftigungsrückgang zu rechnen." Die Bundesagentur gibt am Dienstag die Arbeitslosenzahlen für März bekannt.
11.15 Uhr: Der deutsche Einzelhandel erwartet in diesem Jahr allenfalls stabile Umsätze. Sie würden sich 2009 in einem Korridor von 0 bis minus 1 Prozent bewegen, berichtete der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels am Montag in Düsseldorf. Die Lage des Einzelhandels sei angespannt. Dabei hätten die kleinen Betriebe größere Probleme als die umsatzstarken Anbieter. Laut Frühjahrsumfrage des Verbands rechnen gerade einmal 19 Prozent der Betriebe mit wachsenden Umsätzen im ersten Halbjahr. 40 Prozent haben sich auf sinkende Umsätze eingestellt. Derzeit sei das Konsumklima wegen der gestiegenen Realeinkommen aber noch relativ stabil.
Der Handel sehe sich als Verlierer der Abwrackprämie für Altautos. "Der Einzelhandel steht diesem Muntermacher für Kleinwagenhersteller sehr, sehr skeptisch gegenüber", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Einzelhandels, Stefan Genth, am Montag in Düsseldorf. Der Staat lenke mit der Prämie Konsummittel in Milliardenhöhe in die Autobranche. Dieses Geld werde vor allem beim Einzelhandel abgezogen. Statt eine einzelne Branche zu stützen, sollte der Staat besser die Steuern für kleine und mittlere Einkommen senken. "Die Verbraucher können selbst am besten entscheiden, wofür sie ihr Geld ausgeben", sagte Genth.
Wirtschaftsstimmung in Eurozone auf Rekordtief
11.05 Uhr: Die Deutsche Bahn hat ihr Geschäft im vergangenen Jahr trotz erster Auswirkungen der Wirtschaftskrise ausgebaut. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um 4,8 Prozent auf 2,48 Milliarden Euro, wie der bundeseigene Konzern am Montag in Berlin mitteilte. Unter dem Strich ging der Überschuss auf 1,32 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,7 Milliarden Euro) zurück. Dazu hätten negative Steuereffekte beigetragen. Der Umsatz erhöhte sich um 6,8 Prozent auf 33,5 Milliarden Euro. Vor allem im Güterverkehr auf der Schiene seien derzeit Einbrüche bei der Nachfrage zu spüren.
11 Uhr: Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone ist im März auf ein neues Rekordtief gesunken. Der Economic Sentiment Index (ESI) sei von revidiert 65,3 Punkten auf 64,6 Punkte gefallen, teilte die Europäische Kommission am Montag in Brüssel mit. Dies ist der niedrigste Stand der Kennzahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1985. Volkswirte hatten mit 65,8 Punkten gerechnet. Der Vormonatswert war ursprünglich mit 65,4 Punkten angegeben worden.
Die Kommission verwies jedoch darauf, dass das Tempo des Rückgangs sich verlangsamt habe. Zudem gebe es in einigen Branchen Zeichen für eine Stabilisierung. So ist das Einzelhandelsvertrauen um einen Punkt gestiegen und das Vertrauen in der Bauwirtschaft blieb unverändert.
10.15 Uhr: In Hongkong geht der Hang-Seng-Index mit einem Minus von 4,7 Prozent bei 13.456 Punkten aus dem Handel, der größte Tagesverlust seit drei Wochen. Der H-Index der Aktien vom chinesischen Festland fiel sogar um 6,9 Prozent auf 7900 Zähler.
10 Uhr: Die größte britische Bausparkasse Nationwide übernimmt den schottischen Wettbewerber Dunfermline. Die Bank von England teilte mit, die Kernvermögensbestände von Dunfermline seien an Nationwide übertragen worden. Dunfermline war angesichts wachsender Verluste aus Krediten für Gewerbe- und Wohnimmobilien am Wochenende zusammengebrochen. Die britische Regierung hatte sich geweigert, die Schotten mit einer Kapitalbeteiligung zu retten. Nationwide dagegen hatte im Oktober am Bankenrettungspaket teilgenommen, mit dem die Regierung auch Mehrheitsanteile an den Großbanken Lloyds und Royal Bank of Scotland kaufte.
9.30 Uhr: In Spanien sind die Verbraucherpreise erstmals seit Beginn der Finanzkrise im Jahresvergleich gesunken. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sei im März um 0,1 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gefallen, teilte die spanische Statistikbehörde (INE) am Montag nach vorläufigen Zahlen in Madrid mit. Damit ist Spanien das erste Land in der Eurozone, in dem die Verbraucherpreise in der Krise im Jahresvergleich gefallen sind.
9.20 Uhr: Der Dax (Kurswerte anzeigen) hat seine Verluste ausgeweitet. Er verlor im frühen Handel knapp 4 Prozent und stürzte unter die Marke von 4100 Zählern.
Deutlich im Minus lagen die Autobauer, nachdem die US-Regierung Sanierungspläne von General Motors und Chrysler zunächst abgelehnt hatte. GM-Aktien fielen an der Frankfurter Börse um 3,7 Prozent. Papiere von Daimler und BMW gaben jeweils knapp 3 Prozent nach.
Japan plant Mega-Konjunkturprogramm
9.20 Uhr: Die im Nebenwerte-Index MDax gelisteten Aktien des schwer angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate schossen angesichts des Einstiegs des Bundes um 35 Prozent in die Höhe auf 1,54 Euro. Am Vortag hatte das Institut bekannt gegeben, dass der Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin zunächst knapp 9 Prozent an dem Institut übernimmt. Auf Grund des hohen Kapitalbedarfs der HRE ist mittelfristig eine Übernahme der HRE geplant.
9.15 Uhr: Russland leidet nach Einschätzung der Weltbank stärker unter der Wirtschaftskrise als viele westliche Länder. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr um 4,5 Prozent einbrechen, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Prognose. Auch 2010 sei kein Wachstum in Sicht. Die Wirtschaft werde dann voraussichtlich stagnieren.
Die Weltbank empfiehlt der Regierung, die Sozialausgaben drastisch zu erhöhen, um Unruhen zu verhindern. "Die soziale Lage hat sich so rapide und unerwartet verschlechtert, dass die Krisenpolitik stärker auf die Bevölkerung ausgerichtet werden muss", sagte der Russland-Experte der Weltbank, Zeljko Bogetic. Die Ausgaben für Arbeitslosengeld sollen um 70 Prozent, für Kinder um 220 Prozent und für die ärmsten Rentner um 20 Prozent erhöht werden. Das helfe, den Konsum und damit die Binnennachfrage zu stärken. Die russische Wirtschaft lebt von den Exporten von Öl und anderen Rohstoffen. Wegen der weltweit sinkenden Nachfrage sind die Preise für die meisten Rohstoffe aber eingebrochen.
8.30 Uhr: Japans Regierung will im Kampf gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise "weit mehr" als 2 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes (BIP) ausgeben. Finanzminister Kaoru Yosano sagte dem "Wall Street Journal", ohne zusätzliche Ausgaben zur Ankurbelung der Konjunktur würde das BIP in Japan in diesem Jahr um 5,8 Prozent zurückgehen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte Tokio aufgefordert, mindestens 2 Prozent des BIP gegen die Krise aufzuwenden. Diese Schwelle werde die Regierung bei weitem überschreiten, sagte Yosano. Das Geld vom Staat soll die Nachfrage ankurbeln, Arbeitsplätze erhalten helfen sowie die unter dem Einbruch von Binnennachfrage und Export leidenden Unternehmen unterstützen.
8 Uhr: Belastet von Kursverlusten an den Börsen in New York und Tokio wird der Dax (Kurswerte anzeigen) Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Montag mit Verlusten in die Börsenwoche starten. Im Blickpunkt dürften dabei die Automobilwerte stehen, nachdem die Task-Force der US-Regierung Sanierungspläne von GM und Chrysler zunächst abgelehnt hatte. Zudem trat GM-Chef Rick Wagoner mit sofortiger Wirkung zurück. In Tokio reagierten Anleger mit Verkäufen. Im Sog kräftiger Kursverluste der Autowerte gab der Nikkei am Montag 3,8 Prozent auf 8295,88 Punkte nach.
US-Regierung erhöht Druck auf Autokonzerne
7.45 Uhr: Die US-Regierung erhöht massiv den Druck auf die um ihre Existenz kämpfenden Autobauer General Motors und Chrysler. Die von Präsident Barack Obama eingesetzte Auto-Taskforce lehnte am Montag die Sanierungspläne der Opel-Mutter GM und der früheren Daimler-Tochter Chrysler als unzureichend ab und setzte den beiden Unternehmen Fristen für eine Nachbesserung.
Nach den vorliegenden Plänen sei keiner der beiden Konzerne überlebensfähig, sagte ein Regierungsvertreter. Daher könnten vorerst keine zusätzlichen Hilfen bewilligt werden. Von weiterer Unterstützung für GM hängt auch die Entscheidung der Bundesregierung über eine Hilfe für Opel ab. Mit ihrer Entscheidung schwenkt die US-Regierung auf einen härteren Kurs, der sowohl die beiden Unternehmen als auch die Gläubiger und Anleger überrascht haben dürfte. Statt der geforderten Zusatzkredite über bis zu 30 Milliarden Dollar erhält GM nun lediglich eine Finanzierungszusage für die nächsten 60 Tage.
7 Uhr: Der angeschlagene US-Autobauer General Motors hat den Rücktritt von Konzernchef Rick Wagoner bestätigt und zugleich dessen Nachfolger benannt. Der bisherige Finanzvorstand Fritz Henderson solle die Konzernspitze übernehmen, teilte der Mutterkonzern des deutschen Autobauers Opel am Montag mit. GM steht am Rande des Abgrunds und braucht dringend weitere staatliche Hilfe. Nach Angaben aus dem Weißen Haus hatte die US-Regierung auf einen Rücktritt Wagoners gedrängt.
5 Uhr: Auch der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën (Kurswerte anzeigen) trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem Vorstandschef, Christian Streiff. Das teilte am Sonntagabend der Aufsichtsrat des Unternehmens in Paris mit. Grund für die Trennung von Streiff seien die außergewöhnlichen Schwierigkeiten, in denen die Automobilindustrie stecke, ließ Aufsichtsratschef Thierry Peugeot mitteilen. Die Situation dränge eine Veränderung an der Konzernspitze auf.
Neuer Leiter des Konzerns soll zum 1. Juni Philippe Varin werden. Varin (56) arbeitete zuletzt für das britisch-niederländische Stahlunternehmen Corus, das zum indischen Konzern Tata Steel gehört. Bis Varin antritt, soll PSA-Vorstandsmitglied Roland Vardanega den Autokonzern leiten.
3 Uhr: Japans Großindustrie hat die Produktion im Februar nochmals drastisch gedrosselt. Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) am Montag bekanntgab, sank die Produktion der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt zum Vormonat um saisonbereinigt 9,4 Prozent und damit im nunmehr fünften Monat in Folge. Das ist die längste Durststrecke seit 2001. Für den laufenden März erwartet die Regierung jedoch einen leichten Produktionsanstieg um 2,9 Prozent, gefolgt von einem Anstieg um 3,1 Prozent im April.
2 Uhr: In Spanien ist erstmals eine Bank durch staatliche Hilfsmaßnahmen gerettet worden. Die Zentralbank des Landes Banco de España wird bei der Caja Castilla La Mancha (CCM) vorerst die Geschäfte führen und die kriselnde Sparkasse durch Zufuhr von rund neun Milliarden Euro unterstützen, wie der spanische Finanzminister Pedro Solbes am Sonntag mitteilte. Solbes sagte, dass der Staat die Kapitalspritze der Zentralbank garantiere, allerdings keine Pläne für die Übernahme eines Anteils an der CCM hege. Der Minister versicherte, dass der Bankensektor des Landes generell gesund sei. "Die spanischen Banken sind extrem gesund, das hier ist ein Einzelfall", sagte Solbes.
manager-magazin.de mit Material von Nachrichtenagenturen