Aufschub Obama gibt US-Autobauern Gnadenfrist

Bevor US-Präsident Barack Obama am Dienstag zum G-20-Gipfel nach London reist, wird er den kriselnden Autobauern Chrysler und GM voraussichtlich weitere kurzfristige Überlebenshilfen sowie mehr Zeit gewähren. Eine Insolvenz für beide Unternehmen sei aber noch nicht vom Tisch, hieß es.

Washington - Kurz vor dem Aufbruch zu seiner ersten Europareise im Amt will US-Präsident Barack Obama an diesem Montag neue Rettungspläne für die Opel-Mutter General Motors (GM) und deren Rivalen Chrysler bekanntgeben. Es gilt als sicher, dass Obama neue kurzfristige Überlebenshilfen für die Autobauer gewähren wird, allerdings mit der strikten Auflage weiterer kostensparender Maßnahmen.

Der "New York Times" zufolge wird die von Obama eingesetzte Autokommission zugleich deutlich machen, dass trotz weiterer Hilfen eine Insolvenz für beide Unternehmen nicht vom Tisch ist. Die Autobauer sollten aber eine neue Gnadenfrist erhalten, bisher noch ungelöste Streitfragen mit Gläubigern und Gewerkschaft zu klären.

Für beide Firmen läuft am Dienstag die Frist für die Vorlage von Neustrukturierungsplänen ab. Bisher ist es GM und Chrysler nicht gelungen, der Gewerkschaft und den Gläubigern die nötigen Zugeständnisse abzuringen, um die Regierungsauflagen zu erfüllen. Medienberichten zufolge bleibt es bei der verlangten Vorlage.

Frist für Umbau läuft ab - Aufschub von 30 Tagen im Gespräch

Obama, der am Dienstag zunächst zum G20-Gipfel nach London reist, werde den Autobauern aber zusätzliche Zeit gewähren, um Gläubiger und Gewerkschaft zum Einlenken zu bewegen und damit die Sanierungskonzepte zu komplettieren. Dabei handele es sich jedoch lediglich um Wochen, nicht um Monate, hieß es unter Berufung auf Quellen in der Auto-Kommission. Laut "Wall Street Journal" und "Financial Times" sind 30 Tage geplant.

In diesem Zeitraum sollen die Gläubiger dazu bewogen werden, für einen Abbau des Schuldenbergs Anteile am Konzern zu akzeptieren. Die Auto-Gewerkschaft UAW soll solche Anteile anstelle von Zahlungen für die Krankenversicherung von Betriebsrentnern erhalten.

Medienberichten zufolge sollen die Unternehmen dann überarbeitete Konzepte vorlegen. GM und Chrysler haben bereits insgesamt 17,4 Milliarden Dollar an Staatskrediten erhalten. Die Opel-Mutter will zusätzliche 16,6 Milliarden Dollar, Chrysler fünf Milliarden.

manager-magazin.de mit Material von dpa und ap

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