Millionenverlust
Peugeot will 11.000 Stellen streichen
Europas zweitgrößter Autobauer PSA Peugeot Citroen ist angesichts der globalen Wirtschaftskrise 2008 überraschend tief in die Verlustzone gerutscht und wird im laufenen Jahr wohl mindestens 11.000 Stellen abbauen. Die Aussichten sind denkbar mies: Auch 2009 erwartet der Konzern rote Zahlen.
Paris - Nach einem Überschuss von 885 Millionen Euro fiel 2008 ein Fehlbetrag von 343 Millionen Euro an, wie PSA Peugeot
Citroen am Mittwoch in Paris mitteilte. Das ist doppelt so viel wie vom Markt erwartet. Nach weiteren hohen Verlusten im laufenden Jahr erwartet PSA erst 2010 eine Rückkehr zur Rentabilität. Vor allem das erste Halbjahr 2009 werde hart werden, hieß es.
Der Umsatz sank 2008 um 7,4 Prozent auf 54,4 Milliarden Euro. Der Absatz ging um 4,9 Prozent auf 3,26 Millionen Autos zurück. Der Weltmarktanteil von 5 Prozent sei aber ebenso verteidigt worden wie der Marktanteil in Westeuropa von 13,8 Prozent, hieß es.
Bei leichten Nutzfahrzeugen sei PSA in Europa mit 19,9 Prozent Marktanteil Marktführer. Das Sanierungsprogramm CAP 2010 habe 1,41 Milliarden Euro Einsparungen ermöglicht.
Im laufenen Jahr werden bei PSA nach Einschätzung des Konzerns mindestens 11.000 Stellen wegfallen. Diese Zahl an Mitarbeitern werde PSA 2009 wohl auf freiwilliger Basis verlassen, sagte der Finanzchef am Mittwoch. Ende 2007 hatte PSA knapp 208.000 Beschäftigte.
Angesichts der massiven Verluste müssten die Ausgaben so weit wie möglich gekürzt werden, erklärte Konzernchef Christian Streiff. Zudem solle die Zahl der auf Halde stehenden Neuwagen verringert werden.
Am Montag hatte PSA-Chef Christian Streiff einer Milliardenhilfe durch den französischen Staat zugestimmt. Dabei hatte er zugesagt, keine Fertigung ins Ausland zu verlagern und keine Mitarbeiter zu entlassen. Streiff bedründete seine Zustimmung mit den "schrecklichen" Marktperspektiven.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa-afx