Krisenticker Rabenschwarzer Tag für Autozulieferer
22.10 Uhr: Enttäuschende Unternehmenszahlen und die Furcht vor einer Ausweitung der Bankenkrise haben den US-Leitindex Dow Jones am Montag belastet. Die Technologiebörse Nasdaq begab sich dagegen nach den kräftigen Verlusten in der jüngsten Zeit auf Erholungskurs. Der Dow Jones der Standardwerte verlor 0,8 Prozent auf 7936 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 schloss kaum verändert bei 825 Punkten. Der Technologieindex Nasdaq Composite rückte um 1,2 Prozent auf 1494 Punkte vor.
21.55 Uhr: Der US-Autobauer Chrysler läutet offenbar eine neue Runde zum Stellenabbau ein, heißt es in einem Medienbericht. Der Hersteller biete demnach vor allem seinen älteren Arbeitern in den Werken Abfindungen an. Chrysler habe die Gewerkschaften vor Ort am Montag darüber informiert, berichtet das US-Fachmagazin "Automotive News". Chrysler kann derzeit wie auch die Opel-Mutter General Motors nur mit Hilfe milliardenschwerer Notkredite der US-Regierung überleben und muss bis Mitte Februar Pläne für weitere Einsparungen vorlegen.
21.16 Uhr: Der Autoabsatz in Spanien, Italien und Frankreich ist zum Jahresanfang eingebrochen. Verglichen mit dem Vorjahr wurden in Spanien im Januar gut ein Fünftel weniger neue Fahrzeuge verkauft, wie der nationale Branchenverband Anfac mitteilte. Insgesamt wurden 60.000 Autos ausgeliefert, 12.000 weniger als noch im Dezember. In Italien sank der Absatz um rund 33 Prozent auf 157.000 Autos. In Frankreich fiel das Minus mit 7,9 Prozent noch moderat aus.
21 Uhr: An der New Yorker Börse weitet der Leitindex seine Verluste aus. Der Dow Jonesverliert 1,6 Prozent oder 130 Zähler auf 7870 Punkte. Finanzwerte stehen erneut unter Druck und werden von der anhaltenden Unsicherheit über die Zukunft der Branche belastet. Der Technologie-Index Nasdaq Composite hält sich dagegen mit 0,5 Prozent auf 1483 Punkten im Plus. Die Hochtechnologiewerte steuern angeführt von Microsoft auf Erholungskurs. Gefragt sind ebenso die Aktien von Apple. "Wir sehen bei den Hochtechnologiewerten eine Rally der Erleichterung. Die Hightechs könnten demnächst von einem Anstieg der Kapitalausgaben profitieren", sagt Terry MNationalnPennional Penn Investors.
19.45 Uhr: Der US-Einzelhändler Macy's streicht im Zuge der Wirtschaftskrise 7000 Stellen. Das sind rund 4 Prozent der 182.000 Mitarbeiter. Zudem kündigte das Unternehmen am Montag an, seine einzelnen Sparten in einen Geschäftsbereich zusammenzuführen. Das Management verspricht sich von diesen Maßnahmen Einsparungen in diesem Jahr von 250 Millionen Dollar und ab 2010 von etwa 400 Millionen Dollar jährlich.
19.40 Uhr: Das Insolvenzverfahren für den Automobilzulieferer Geiger Technologies ist eröffnet, bestätigte am Montagabend eine . Sprecherin des Insolvenzverwalters Martiners Martin Prager einen Bericht des "Münchner Merkur" (Dienstagausgabe). Betroffen von der Pleite seien die Standorte des Unternehmens in Garmisch-Partenkirchen und Murnau (Oberbayern) sowie im thüringischen Tambach-Dietharz mit ehemals insgesamt 740 Mitarbeitern. Dem Bericht zufolge hätte bis Sonntag ein Investor mehr als 50 Millionen Euro auf ein Treuhänderkonto überweisen müssen, das Geld sei jedoch nicht eingegangen. Damit habe sich die letzte Hoffnung auf die Rettung des 1960 gegründeten Betriebes zerschlagen.
19 Uhr: Gut eine Stunde schien sich der Dow Jones an der New Yorker Wall Street berappeln zu können. Jetzt rutscht der US-Leitindex wieder tiefer in die Verlustzone. Nach dem bislang schlechtesten Januar sei nicht viel Optimismus zu finden, sagt Andre Bakhos, Präsident der Princeton Financial Group. "Es herrscht Angst, dass die Dinge noch schlechter werden, ehe sie wieder besser werden."
17.38 Uhr: Die Angst vor neuen Milliardenabschreibungen bei den Banken hat am Montag die europäischen Aktienmärkte belastet. Der Dax fiel um 1,60 Prozent auf 4271 Punkte. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten verschafften den Märkten nur eine kleine VerschnDiepause. Die Talfahrt in der US-Industrie war im Januar überraschend etwas gebremst wurden. Von einer Trendwende mochten Analysten aber nichts wissen. Der MDax verlor 1,02 Prozent auf 5046 Punkte. Der TecDax gab um 3,47 Prozent auf 468 Zähler nach.
16.45 Uhr: Die Wirtschaftskrise hat zu einem drastischen Einbruch bei den deutschen Werften geführt. Im vergangenen Jahr seien die Auftragseingänge auf 46 Bestellungen im Wert von 2,9 Milliarden Euro und damit auf den niedrigsten Stand seit 2001 gefallen, teilte der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) am Hamburgin Hamburg mit. Darüber hinaus seien 29 vorhandene Aufträge wieder storniert worden. Der Auftragsbestand zum Jahresende entwickelte sich damit zum ersten Mal seit sieben Jahren rüMitäufig. Mit 172 (Vorjahr: 239) Aufträgen im Wert von 13,3 (15,4) Milliarden Euro sei die Beschäftigung der Werften rechnerisch nur noch für weniger als drei Jahre gesichert.
16.30 Uhr: Der Automobilzulieferer Edscha hat Antrag auf Insolvenz gestellt. Hintergrund sei eine "massiv rückläufige Entwicklung" am Automarkt sowie der erschwerte Zugang zu Kapital, sagte eine Sprecherin am Montag . Der Antrag sei beim Amtsgericht Wuppertal für die europäischen Standorte gestellt worden. Betroffen seien rund 4200 Mitarbeiter. Das Unternehmen hatte im Geschäftsjahr 2006/07 (zum 30. Juni) mit 6500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro eingefahren. Vor mehreren Jahren hatte der Mehrheitseigner Carlyle dem Unternehmen einen Sparkurs verordnet. Neben dem Verkauf von Unternehmensteilen und Standortschließungen wurden 1000 Stellen gestrichen.
Konjunktursorgen - US-Bürger konsumieren immer weniger
16.30 Uhr: Dow und Dax begrenzen ihre Verluste. Der Nasdaq Composite (Kurswerte anzeigen) dreht sogar ins Plus. Der Grund: Der ISM-Index der US-Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe ist erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen, und zwar von 32,9 auf 35,6 Punkte. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche AktivitUSAin den USA. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. Dies wog an den Märkten schwerer als die Nachricht, dass sowohl die Bauausgaben als auch die persönlichen Konsumausgaben noch stärker gefallen sind als angenommen. Zuletzt notDaxte der Dax nur noch 0,8 Prozent im Minus, nachdem er zeitweise um bis zu 3 Prozent nachgegeben hatte.
15.30 Uhr: Die Talfahrt an der Wall Street geht zunächst weiter. Der Dow Jones fällt im frühen Handel um 1,3 Prozent und fällt zeitweise unter die Marke von 7900 Zählern. Schwache US-Konjunkturdaten sowie ein Gewinneinbruch des Barbie-Herstellers Mattell hatten die Wall Street zuvor belastet. Auch die deutschen Aktienmärkte tendieren weiter tief im roten Bereich.
14.30 Uhr: In den USA sind die Konsumausgaben im Dezember den sechsten Monat in Folge gDienken. Die persönlichen Ausgaben seien um 1,0 Prozent zum Vormonat zurückgegangen, teilte das US-Handelsministerium am Montag mit. Volkswirte hatten zuvor einen Rückgang um 0,9 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Ausgaben um 0,8 Prozent gesunken.
14 Uhr: Die Stimmung an der Frankfurter Wertpapierebörse bleibt schleDax. Der Dax notiert mit 2,1 Prozent auf 4247 Zählern in der VerlustzMDax. Der MDax rutscht ebenfalls um rund 2 Prozent ab und kämpft mit der Marke von 5000 Punkten. Der TechnoloTecDaxdex TecDax verliert rund 3 Prozent auf 471 Zähler.
13.32 Uhr: Der schwedische Maschinenbaukonzern Atlas Copco will 3000 von insgesamt 31.000 Stellen streichen. Grund dafür sei der deutliche Rückgang beim Auftragseingang um 18 Prozent im vierten Quartal auf 15,4 Milliarden Kronen (1,4 MEuroarden Euro), kündigte das mit vier Töchtern in Deutschland aktive Unternehmen am Montag an.
Leoni verordnet 4200 Beschäftigten Kurzarbeit
13Die Uhr: Die Absatzkrise der Autobranche hat nun jetzt auch den ZuLeonirer Leoni erwischt. Wie zahlreiche Unternehmen fährt auch der Bordnetze- und Kabelhersteller Kurzarbeit. Ein Großteil der rund 4200 Beschäftigten in Deutschland sei betroffen, vor allem Mitarbeiter in der Produktion, sagte ein Sprecher am Montag. An manchen der rund 22 Standorte in Deutschland sei schon ab Januar Kurzarbeit angesetzt worden, in den meisten anderen ab Februar. Umfang und Zeit seien jeweils unterschiedlich geregelt.
12.50 Uhr: Noch vor dem nächsten Krisengipfel der G20-Staaten AnfangLondon in London werden sich die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten europäischen Staaten zu einem SonderBerlin in BerlinDaseffen. Das "Vorbereitungstreffen" findet auf Einladung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 22. Februar statt, wie der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Berlin in Berlin mitteilte. Teilnehmer sollen Vertreter aller europäischen Mitgliedsstaaten der G20-Gruppe sein.
12.40 UDax Der Dax (Kurswerte anzeigen) kann sich zwar leicht erholen, verharrt aber mit einem Minus von gut 2 Prozent bei rund 4250 Punkten im Keller.
11Die Uhr: Die Wirtschaftskrise wird das deutsche Staatsdefizit im kommenden Jahr nach Einschätzung der Bundesregierung über die Maastricht-Obergrenze Dieiben.
Die Neuverschuldung werde 2010 voraussichtlich auf 4,0 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, hieß es in der Aktualisierung des deutschen Stabilitätsprogramms, das die Regierung in der vergangenen Woche an die EU-Kommission in Brüssel gemeldet hat und das der NachrichtReutersur Reuters am Montag vorlag. Für 2011 geht die Regierung von einem Defizit von drei Prozent aus, für 2012 von 2,5 Prozent. Der Schuldenstand werde sich dadurch von 68,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr auf 72,5 Prozent 2012 erhöhen, hieß es in dem Papier weiter.
Hyperinflation: Simbabwe streicht zwölf Nullen bei Landeswährung
11.30 Uhr: Im Kampf gegen die Hyperinflation hat Simbabwes Zentralbank am Montag die Streichung von 12 Nullen bei der Landeswährung bekannt gegeben. Am Sonntag gab es für einen US-Dollar 250 BillionenDollarbweDiellar. Die Inflation in dem afrikanischen Krisenstaat beträgt nach offiziellen Angaben 231 Millionen Prozent und ist die höchste der Welt.
10.40 Dax: Der Dax gibt nach einem Erholungsversuch der vergangenen Woche wieder deutlich nach. Der Index beschleunigt seine Talfahrt und verliert zuletzt 2,9 Prozent auf 4211 Zähler. In Asien Nikkeider Nikkei am Montag 1,5 Prozent an Wert verloren. Vor allem Finanztitel bauten am Montag ihre Verluste aus und belasteten den Index.
Deutschen Bankschen Bankund der Commerzbank verloren jeweils zwischen 5 und 9 Prozent. Berichte, wonach Pläne fürBanke Bad BaUSAin den USA voEisst auf Eis gelegt worden seien, belasteten den Finanzsektor.
Der US-Markt hatte zum Wochenausklang belastet durch schwache Konjunkturdaten deutlich im Minus und nahe der Tagestiefs geschlossen. An der Wall Street hatten die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland ihre Kursverluste ausgeDowt. Der Dow Jones schloss 1,8 Prozent tiefer bei 8000 PunkNasdaq. Der Nasdaq-Composite verlor 2,1 Prozent auf 1476 Punkte.
China befürchtet soziale Unruhen
9Chinahr: China erwägt größere neue Konjunkturspritzen, um seine Wirtschaft in der Krise anzuWirbeln. "Wir könnten weitere neue, rechtzeitige und maßgebliche Maßnahmen eAlleifen. All diese Schritte müssen präventiv vor einem wirtschaftlichen Einbruch erfolgen", sagte Ministerpräsident Wen Jiabao der "Financial Times: Schon im November hatte Chinas Regierung ein Konjunkturprogramm mit einem Umfang von umgerechnet mehr als 400 MEuroarden Euro auf den Weg gebracht.
Nach einem Rückgang des Wachstums von 13 Prozent im Vorjahr auf nur noch 6,8 Prozent im letzten Quartal 200China strebt China nach seinen Worten in diesem Jahr "rund 8 Prozent" an. Neben dem Ausbau der Infrastruktur wolle seine Regierung die heimische Nachfrage fördern. Wegen der Finanzkrise und des Einbruchs der ExportwirtschaftChinan in China rund 20 Millionen Wanderarbeiter ihre Arbeitsplätze verloren. In Folge des globalen Abschwungs hätten gut 15 Prozent der insgesamt rund 130 Millionen Wanderarbeiter aus ländlichen Regionen ihre Stelle verloren, erklärte ein ranghoher Beamter für ländliche EntDieklung. Die Gefahr sozialer Unruhen ist damit gestiegen.
Bayer-Tochter verkürzt Wochenarbeitszeit
8.00 Uhr: Zum Auftakt der neuen BörsenwocheDaxrd der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge seine Talfahrt fortsetzen. Am Freitag Daxte der Dax bereits zwei Prozent tiefer bei 4338 Zählern geschlossen. Finspreads taxDaxte den Dax am Morgen 0,8 Prozent tiefer bei 4303 Punkten, nachdem der Leitindex im Verlauf der Vorwoche noch um 3,8 Prozent zugelegt hatte.
7.45 Uhr: Der Chemie- und PharBayerzern Bayer (Kurswerte anzeigen) steht am Montag DieBlick. Die Kunsttofftochter MaterialScience verzichtet vorerst auf Kurzarbeit wegen der Krise und reduziert stattdessen die Wochenarbeitszeit. Der Vereinbarung zufolge soll die Arbeitszeit befristet um 6,7 Prozent bei entsprechender Absenkung der Tarifentgelte reduziert werden.
7.30 Uhr: Auch in Asien geben die meisten Indizes auf Grund der schwachen US-Vorgaben nach. In Tokio scNikkeider Nikkei am Montag 1,5 Prozent schwächer bei 7873 Punkten.
7.00 Uhr: Der japanische ElektroniMitsubishiMElectrici Electric hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr um 92 Prozent gesenkt. Angesichts der Konjunkturabkühlung und eines stärkeren Yen-Kurses rechnet das Unternehmen mit einem Nettogewinn von umgerechnet 87,7 Euroionen Euro (zehn Milliarden Yen) in den zwölf MoEnden bis Ende März. Der Chiphersteller ist ein GemeinschaftsunternMitsubishiMitsuHitachind Hitachi. Seine UmsatzprognoMitsubishiMitsubishi um knapp acht Prozent.
manager-magazin.de mit Material von Nachrichtenagenturen