Schlechte Nachrichten für Porsche-Chef Wendelin Wiedeking: Die Bundesregierung will Konzernen bei der Bezahlung ihres Spitzenpersonals einen Riegel vorschieben. Laut Medienberichten sollen Manager Optionen auf Aktien erst nach vier Jahren einlösen. Außerdem sollen Boni gedeckelt werden.
Berlin - Die große Koalition plant nach Informationen des "Spiegel" eine Beschränkung von Bonuszahlungen an Manager. Nach dem Entwurf eines Beschlussvorschlages der finanzpolitischen Sprecher, Otto Bernhard (CDU) und Joachim Poß (SPD), der dem Hamburger Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL vorliegt, sollen Optionen auf eigene Aktien künftig erst nach vier Jahren eingelöst werden können.
Dadurch solle der langfristige Unternehmenserfolg bei der Bezahlung stärker in den Vordergrund rücken. Darüber hinaus solle der kurzfristige Erfolgsanteil am Gehalt höchstens das Doppelte der Grundvergütung betragen dürfen.
Porsche-Chef Wiedeking kassierte zuletzt ein Vielfaches seines Grundgehalts in Form von Boni. Ihm stehen laut "Handelblatt" 0,9 Prozent des Vorsteuerergebnisses von
Porsche zu. Die Vertragsklausel könnte ihm der Zeitung zufolge in diesem Jahr 80 Millionen Euro einbringen.
"Im Sinne der sozialen Marktwirtschaft und der Gerechtigkeit" erscheine es erforderlich, auch durch gesetzliche Maßnahmen sicherzustellen, dass das Verhältnis zwischen Vergütung und Leistung bei Wirtschaftsmanagern wieder "in eine akzeptable Relation gebracht wird", zitiert auch das "Handelsblatt" aus der Koalitionsbeschlussvorlage.
Auch das Genehmigungsverfahren für Bonuszahlungen soll sich laut "Spiegel" ändern, um Fälle wie zuletzt bei der Deutschen Bahn AG auszuschließen. Dort hatte der Personalausschuss ein Bonus-Programm für Vorstände und Aufsichtsräte im Falle eines Börsenganges beschlossen. Nach dem Willen von Union und SPD soll künftig bei Publikumsgesellschaften das gesamte Kontrollgremium über die Vergütung von Vorständen entscheiden also auch die Vertreter der Mitarbeiter und der Gewerkschaften.