BMW Produktionsstopp in Bayern
München - Von dem fünftägigen Produktionsstopp im Freistaat seien fast 40.000 Beschäftigte betroffen, sagte ein Sprecher von BMW am Dienstag. In Leipzig stehen die Bänder bereits seit Montag still, dort soll der Produktionsstopp bis diesen Donnerstag dauern.
Durch die Zwangspausen in den Werken will BMW die Produktion in diesem Jahr um 25.000 Fahrzeuge zurückfahren und damit auf die sinkende Nachfrage reagieren. Im September verbuchte der Konzern mit seinen Marken BMW, Mini und Rolls-Royce einen Absatzrückgang um 14,6 Prozent auf rund 121.000 Fahrzeuge.
Auch im Berliner BMW-Werk ruht noch bis diesen Freitag die Produktion. Grund für die seit langem geplante Unterbrechung von insgesamt zwölf Tagen seien Umbauten für künftige Produkte, hieß es bei dem Unternehmen. Da die Nachfrage nach Motorrädern üblicherweise im zweiten Halbjahr schwächer ist, sei die Produktionspause in diese Zeit gelegt worden. In dem Werk in Spandau mit rund 2100 Beschäftigten werden vor allem Motorräder gebaut, aber auch Teile für die Autoproduktion, unter anderem Bremsscheiben.
"Außerordentlich bedrohliche Lage"
Die EU-Kommission will am Mittwoch unterdessen über eine Unterstützung der kriselnden europäischen Autoindustrie beraten. Nähere Details wurden zunächst nicht bekannt. Die Kommission will sich auch insgesamt mit den Folgen der weltweiten Finanzkrise für die Industrie in den EU-Staaten befassen.
EU-Industriekommissar Günter Verheugen will am Mittwoch mit dem Vorsitzenden des Verbandes der europäischen Autohersteller (ACEA), Christian Streiff, zur Lage der Autoindustrie Stellung nehmen. In einem Interview mit der "Neuen Presse" (Dienstagausgabe) aus Hannover hatte er gesagt: "Die Automobilindustrie erlebt einen Einbruch wie seit vielen, vielen Jahren nicht mehr." Er schätze die Lage als außerordentlich bedrohlich ein. "Wir befinden uns in einem tiefen Tal. Wenn wir das nicht schnell hinter uns lassen, wird massiver Stellenabbau unausweichlich." Um der Branche zu helfen, brauche sie "unsere Rückendeckung und sehr konkrete Hilfe, um die Nachfrage nach Neufahrzeugen wieder anzukurbeln", sagte Verheugen
manager-magazin.de mit Material von dpa