Brussels Airlines Lufthansa steigt ein
Brüssel - Die Deutsche Lufthansa steigt bei der belgischen Fluggesellschaft Brussels Airlines ein. Lufthansa kaufe zunächst für 65 Millionen Euro 45 Prozent an der der Fluggesellschaft, teilte das Unternehmen am Montag mit. Zudem habe Lufthansa die Möglichkeit, ab 2011 die restlichen Anteile zu erwerben. Der gesamte Kaufpreise belaufe sich auf bis zu 250 Millionen Euro. Es gebe "substanzielle Synergien", die binnen drei Jahren auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag pro Jahr steigen könnten.
Ende August hatten Lufthansa und Brussels Airlines "konstruktive Gespräche" über eine gemeinsame Zukunft bestätigt. Brussels Airlines solle eine eigenständige Fluggesellschaft unter den Fittichen des Lufthansa-Konzerns bleiben, hieß es.
Der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Mayrhuber kam mit Etienne Davignon von der Brussels-Airlines-Muttergesellschaft SN Holding in Brüssel zusammen, um Details des Einstiegs zu erläutern. Die Lufthansa-Aktie verlor in einem schwachen Marktumfeld bis zum Mittag 2,7 Prozent.
Brussels Airlines beförderte mit rund 3000 Beschäftigten im vergangenen Jahr rund 5,8 Millionen Passagiere. Das Unternehmen mit Drehkreuz in Brüssel bedient vor allem Strecken innerhalb Europas und nach Afrika. Vor allem die Afrika-Routen dürften das Lufthansa-Geschäft gut ergänzen. Die belgische Fluggesellschaft ging aus der staatlichen Airline Sabena hervor, die 2001 Konkurs anmeldete, und fusionierte später mit dem früheren Billigflieger Virgin Express.
Lufthansa zählte 2007 im Gesamtkonzern knapp 63 Millionen Fluggäste und hat mehr als 100.000 Beschäftigte. Mitte vergangenen Jahres hatte Lufthansa die Übernahme der Schweizer Swiss abgeschlossen. Der deutsche Konzern gilt auch als Favorit für die Übernahme der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines und soll zudem an der skandinavischen Airline SAS interessiert sein.
Norwegens Regierung gab ihren Widerstand gegen einen Verkauf auf. Die Wirtschafts-Tageszeitung "Dagens Industri" (Stockholm) berichtete am Montag unter Berufung auf Osloer Regierungskreise, dass Norwegen wegen der zunehmenden Schwierigkeiten für SAS "einen Verkauf nicht mehr wie bisher blockieren will". SAS wird als halbstaatliches Unternehmen gemeinsam in Dänemark, Norwegen und Schweden betrieben. In Großbritannien ist Lufthansa an British Midland beteiligt.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa