Angesichts der Zuspitzung der Finanzkrise hat die Europäische Zentralbank die Märkte kurzfristig mit Liquidität versorgt. Sie verschaffte den Geschäftsbanken Zugang zu 30 Milliarden Euro - es wäre auch das Dreifache unterzubringen gewesen. Zum Fall Lehman Brothers wollte sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet nicht äußern.
Frankfurt am Main - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Geschäftsbanken des Euroraums am Montag kurzfristig mit liquiden Mitteln von 30 Milliarden Euro versorgt. Der Durchschnittszins bei dem eintägigen Refinanzierungsgeschäft (Refi) habe bei 4,39 Prozent gelegen, teilte die EZB in Frankfurt mit. Die 51 Bieter hätten Gebote über insgesamt 90,27 Milliarden Euro abgegeben.
Die EZB hatte den sogenannten Schnelltender am Montagmorgen wegen der verschärften Krise am US-Bankensektor angekündigt. Die Notenbank beobachte die Bedingungen am Geldmarkt der Eurozone genau und stehe bereit, um zu geordneten Bedingungen am Euro-Geldmarkt beizutragen, erklärte die Zentralbank.
Eine Stellungnahme zur angeschlagenen US-Investmentbank Lehman Brothers lehnte EZB-Chef Jean-Claude Trichet indes ab, wie er in Frankfurt sagte. Nach dem Scheitern des Rettungsplans für die Investmentbank erwarten Experten weitere Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten.
manager-magazin.de mit Material von reuters und dpa