General Motors steckt tief in der Krise - doch noch schlechter geht es der früheren Tochter Delphi. Damit der Zulieferer den Gläubigerschutz bald verlassen kann, soll eine Milliardensumme fließen. Kann sich der Autobauer das leisten?
Detroit - Der US-Autobauer General Motors
(GM) will dem Zulieferer
Delphi mit 10,6 Milliarden Dollar dabei helfen, den Gläubigerschutz zu verlassen. Delphi teilte am Freitag mit, ein entsprechend geänderter Restrukturierungsplan sei dem zuständigen Gericht vorgelegt worden. Bislang hatte GM der ehemaligen Tochter sechs Milliarden Dollar zugesagt.
Der Autozulieferer war wegen der Krise bei GM vor rund drei Jahren Jahren in massive Schwierigkeiten geraten. Das Unternehmen hat bereits tausende Mitarbeiter entlassen und etliche Geschäftsbereiche abgespalten.
Delphi steht seit 2005 unter Gläubigerschutz. Kurz vor dem erhofften Abschluss einer Umschuldung hatte eine Investorengruppe im April ihre Zusage über 2,55 Milliarden Dollar zurückgezogen. Das verzögerte die Aufhebung des Gläubigerschutzes.
GM hat allerdings derzeit selbst Probleme. Die Opel-Muttergesellschaft hatte im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 15,5 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 891 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum verbucht. Der Verlust ist der drittschwerste in der Geschichte des Unternehmens. Der größte US-Autobauer machte dafür unter anderem einen Rückgang seines Nordamerikaabsatzes um ein Fünftel verantwortlich.
Am Donnerstag hatte die US-Rentenversicherungsbehörde PBGC gedroht, Delphi wegen fehlender Zahlungen in die Pensionskasse auf die Herausgabe von Firmenteilen im Wert von 900 Millionen Dollar verklagen zu wollen. Die Behörde fordert, dass GM bis Ende September zwischen 1,5 und 3,4 Milliarden Dollar Zahlungsverbindlichkeiten seiner Ex-Tochter bezahlt.