Citigroup-Chef Vikram Pandit hat mit ansehen müssen, wie sein Geldhaus den eigenen ehemaligen Hedgefonds schloss. Pandit hatte das Finanzvehikel bei seinem ehemaligen Unternehmen Old Lane Partners mit auf den Markt gebracht, dann kaufte es die Citigroup - und es geriet in Schwierigkeiten. Nun soll das Restvermögen des Fonds gerettet werde.
New York - Die amerikanische Großbank
Citigroup schließt einen Hedgefonds, der vom derzeitigen Bankchef Vikram Pandit selbst mitbegründet wurde. Elf Monate, nachdem die Managementgesellschaft des Fonds für 800 Millionen Dollar von der Citigroup gekauft wurde, reagiert die New Yorker Bank damit auf mittelmäßige Gewinne und Abwanderung von Topmanagern bei der Fondsgesellschaft Old Lane Partners.
Die Citigroup plant nun, übriggebliebene Vermögensteile "zum fairen Preis" zu übernehmen, um einen Rückzug der Investoren zum 31. Juli zu ermöglichen. Andere Teile werden als kleine, spezialisierte Fonds innerhalb des Bereichs "Alternative Investments" weitergeführt, sagte dessen Präsident und Chef Ned Kelly am Donnerstag. Die Bilanz der Citigroup wird damit um 9 Milliarden Dollar verlängert.
Pandit hatte im Juli 2007 mindestens 165 Millionen Dollar für seinen Anteil von der Citigroup erhalten, nachdem der Fonds erst im Jahr zuvor gegründet worden war. Pandit wurde im Zuge der Turbulenzen der amerikanischen Subprimekrise im Dezember 2007 zum Chef der Citigroup ernannt. Als der Fonds zu kämpfen hatte, stand die Citigroup vor der Entscheidung, entweder neues Geld hineinzupumpen oder ihn zu schließen. Pandit nahm an den Beratungen zu dieser Frage nicht teil, um den Anschein von Interessenskonflikten zu vermeiden.
Citigroup-Manager erwogen, mit Geld in einer Größenordnung zwischen 1 Milliarden und 3 Milliarden Dollar den Fonds wieder aufzufüllen. Im vergangenen Monat hatte Old-Lane-Chef Guru Ramakrishnan seinen Handelspartnern und Geldgebern mitgeteilt, der Fonds habe eine "substanzielle" Menge frischen Kapitals gesichert.
Die Nachricht erwies sich jedoch als verfrüht. Die Citigroup entschied sich später gegen eine Kapitalspritze, auch weil ihre Ressourcen zu beansprucht waren, um noch neues Kapital für Old Lane zu ermöglichen, berichteten vertraute Personen. Strapaziert von fallenden Immobilienpreisen und der Kreditkrise musste die Bank fast 15 Milliarden Dollar Verlust in den vergangenen beiden Quartalen verzeichnen, die unter anderem zu Entlassungen geführt haben.
Die Citigroup benötigte daraufhin selbst rund 39 Milliarden Dollar, die sie sich seit vergangenem November mit Kapitalerhöhungen beschafft hat.