Opel Nano-Konkurrent mit Motorradteilen
Rüsselsheim - Der Autobauer Opel hat 2007 trotz eines Absatzrückgangs in Deutschland erneut Gewinne eingefahren. Nach Informationen der Nachrichtenagentur DPA hat die Tochter von General Motors (GM) im zweiten Jahr in Folge schwarze Zahlen geschrieben.
Dagegen belastete die schwedische Schwestermarke Saab das Ergebnis von GM Europa unverändert mit roten Zahlen. Die weltweite Bilanz für das abgelaufene Jahr gibt GM an diesem Dienstag bekannt.
Opel-Chef Hans Demant hatte jüngst mit Aussagen über Verluste auf dem wichtigsten Markt Deutschland Befürchtungen über neue Schwierigkeiten bei Opel geweckt. Doch der Autohersteller profitiert auch drei Jahre nach der harten Sanierung und dem Abbau von rund 9000 Stellen von der Kostenersparnis. 2006 hatte Opel erstmals seit sieben Jahren wieder einen operativen Gewinn erzielt.
Unterdessen denkt auch Opel nach der Präsentation des Billigautos Nano des indischen Konzerns Tata über ein neues Einstiegsmodell zum Preis von etwa 8000 Euro nach. Das Stadtauto soll auf günstige Motorrad-Komponenten zurückgreifen. Eine Entscheidung falle voraussichtlich im nächsten Jahr, sagte Demant der Zeitschrift "Auto Motor und Sport".
Beim Thema Stadtauto müssten neue Wege gegangen werden. "Deshalb loten wir auch die Chancen von anspruchsvollen, motorradähnlichen Antriebssträngen in Verbindung mit einem Heckmotor aus", sagte der Opel-Chef. Solch ein Fahrzeug könnte Opel in Kooperation etwa mit einem Zweiradhersteller entwickeln. Demant sieht in der Entwicklung besonders kleiner und sparsamer Modelle zusätzliches Absatzpotenzial für Opel.
Saab steckt weiter in der Krise
Saab steckt weiter in der Krise
Zum Gewinn von GM Europa verlautete in Rüsselsheim, dieser falle allerdings kleiner aus als im Vorjahr. Somit werde das Ziel, das Vorjahresergebnis von 227 Millionen US-Dollar zu übertreffen, nicht erreicht. Die GM-Tochter Saab schreibe weiterhin rote Zahlen.
Laut "Auto Motor und Sport " erwartet Saab auch 2008 keine wesentliche Besserung, wolle aber offenbar bis 2010 die Gewinnschwelle erreichen. Im vergangenen Jahr sei der weltweite Absatz der Schweden von 133.000 auf 125.000 Einheiten gesunken. "Wir rechnen 2008 etwa mit der gleichen Größenordnung, sagte Saab-Chef Jan-Ake Jonsson dem Magazin.
Nach früheren Angaben wird der schwedische Autobauer ab einer Größenordnung von 180.000 Einheiten im Jahr die Gewinnschwelle erreichen. Internen Planungen zufolge werden die Schweden diese Absatzmarke erst im Jahr 2010 erreichen.
Offiziell weist GM keine Ergebnisse mehr für Marken aus, sondern nur für den Bereich Europa. Dazu gehört neben Opel und den englsichen Zwillingsmodellen Vauxhall auch Saab. Die Marke Opel steht dabei für rund 80 Prozent des Europa- Geschäfts. In Deutschland verkaufte Opel 2007 in einem schrumpfenden Markt deutlich weniger Autos, der Marktanteil sank laut Kraftfahrt- Bundesamt von 9,6 auf 9,1 Prozent. In Europa kletterte der Absatz von GM dagegen auf ein Rekordhoch von 2,18 Millionen Wagen (plus 9 Prozent gegenüber Vorjahr).
manager-magazin.de mit Material von dpa