Im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise prüft die US-Staatsanwaltschaft die Vorgänge um Merrill Lynch. Auch die Erkenntnisse einer Untersuchung der Börsenaufsicht SEC werden hinzugezogen.
New York - Die amerikanische Ermittlungsbehörde habe die SEC um ihre gesammelten Informationen zu dem Geschäft der Bank mit verbrieften Hypothekenkrediten gebeten, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Personen am Freitag.
Die SEC habe in einer eigenen Untersuchung beispielsweise geprüft, ob Merrill
Lynch hypothekenbesicherte Anleihen mit dem Wissen um deren Wertverlust zu einem überhöhten Kurs verbucht habe. Eine Stellungnahme der Behörden und von Merrill Lynch lag nicht vor.
Das FBI leitete Ende Januar
strafrechtliche Untersuchungen gegen 14 Unternehmen unter anderem wegen des Verdachts auf Bilanzbetrug und Insiderhandel ein. Die Behörde sprach von landesweiten Ermittlungen gegen Immobilienfirmen, Hypothekenfinanzierer und Investmentbanken ohne Namen zu nennen.
Die Untersuchungen sind Teil eines großangelegten Vorgehens des FBI gegen Verstöße bei der Vergabe von Baufinanzierungen an Kunden mit schlechter Bonität.
Die SEC hatte wegen des Zusammenbruchs des Subprime-Marktes bereits Dutzende zivilrechtliche Untersuchungen eingeleitet. Sie nahm unter anderem die Schweizer Bank
UBS sowie die US-Investmentbanken Morgan
Stanley, Merrill Lynch und Bear
Stearns ins Visier.
Merrill Lynch musste im zweiten Halbjahr 2007 Abschreibungen von 24 Milliarden Dollar vornehmen, vor allem im Zusammenhang mit seinem Engagement im Subprime-Geschäft.